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Der Kristallstern

Der Kristallstern

Titel: Der Kristallstern
Autoren: Vonda McIntyre
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Fingerspitzen berührten sie, durchbrachen sie, griffen hinaus in die Luft.
    Leia fiel auf das Podium, zog Han und Luke dabei mit sich. Sie lag auf der Bühne und rang nach Atem. Sie taumelte auf die Füße und glitt von der Bühne hinunter, hatte nur noch den Wunsch, sich von Warus Berührung zu entfernen. Luke war hinter ihr zusammengebrochen. Sie half Han, ihn von dem Altar zu ziehen.
    Jaina, Jacen und Anakin liefen auf sie zu und warfen sich ihr entgegen. Sie kniete sich hin, um sie zu umarmen, während ihr die Tränen das Gesicht hinunterliefen. Chewbacca stand wie ein Turm über ihr. Han riß Anakin in seine Arme, und Luke nahm Jaina hoch. Leia stand auf, drückte Jacen weiterhin an sich, und Chewbacca schlang seine Arme um sie alle.
    Die Kinder waren in Sicherheit.
    Warus Stimme füllte das Theater aus. »Du hast dein Versprechen nicht gehalten, Hethrir. Du hast mir das Kind nicht gegeben. Du hast mir den Jedi nicht gegeben. Ich schulde dir nichts. Ich bin hungrig, Hethrir, ich bin hungrig und einsam. Ich sterbe, und ich will nach Hause zurückkehren.«
    »Nein…!« schrie Hethrir voller Entsetzen.
    Die goldene Oberfläche dehnte sich aus, schnell wie eine zuschnappende Schlange. Sie fiel über Hethrir her, hüllte ihn ein und verschlang ihn.
    Hethrir verschwand. Nur ein Schrei blieb von ihm zurück.
    Irgend etwas geschah. Alle drei Kinder wimmerten. Lusa sprang steil in die Luft. Rillao zuckte zusammen, und Luke stöhnte auf. Leia hatte das Gefühl, als ob in ihrem Kopf ein Gong geschlagen hätte. Es war einen Augenblick lang so, als wäre die Macht aus dem Universum verschwunden.
    Das Gefühl verflüchtigte sich und ließ Leia atemlos und zitternd zurück.
    Unbeeinträchtigt und sich der Störungen, die überall tobten und am Gefüge der Raumzeit zerrten, nicht bewußt, riß sich Tigris von Rillao los und sprang auf die Bühne, hinter Hethrir her. Rillao machte einen Satz und packte sein Fußgelenk. Sie hielt ihn mit verzweifelter Beharrlichkeit fest, Xaverri eilte ihr zu Hilfe.
    »Laß mich los!« Tigris kämpfte gegen sie an. Rillao war zu mitgenommen, um ihn halten zu können. Er befreite sich in dem Augenblick, in dem Xaverri nach ihm greifen wollte.
    Rillao stieß einen Verzweiflungsschrei aus.
    Tigris warf sich gegen Warus goldene Hülle.
    Das Gold gab nach, spannte sich wieder und schleuderte ihn zurück. Warus Hülle gab ein Läuten von sich, wie eine große tief gestimmte Glocke. Tigris stürzte auf die Bühne.
    Das Läuten verklang langsam.
    Der einzige Laut war Tigris’ schmerzerfülltes Schluchzen.
    Warus goldene Hülle verfestigte sich.
    Sie begann sich zusammenzuziehen.
    Rillao und Xaverri zogen Tigris von der Bühne.
    »Tigris«, sagte Rillao, »mein lieber Sohn…«
    »Laß mich in Ruhe!« schnarrte er. »Und sag nie meinen Namen! Niemals !«
    Er lief ein paar Schritte, blieb dann stehen, zitternd und mit hängenden Schultern.
    »Mama?« sagte Jaina.
    »Mir geht es gut, Liebling.« Sie blickte in Hans Augen und lächelte. Sie preßte Jacen mit einem Arm an sich, berührte mit der freien Hand Lukes Gesicht und drückte dann Chewbaccas Arm, während er alle seine menschlichen Freunde, seine Ehrenfamilie, in eine schützende Umarmung nahm. »Es geht uns allen gut. Wir gehen nach Hause.«
     
    Von ihrem Aussichtsplatz auf Onkel Lukes Schultern aus überblickte Jaina den Theatersaal.
    »Sämtliche Proktoren sind geflohen!« sagte sie. »Und die anderen Leute auch.«
    Nach der Fesselung der Proktoren waren die Gäste geflüchtet. Xaverri hatte die Proktoren mit ihren Uniformen gefesselt. Sie hatten den Stoff zerrissen, sich gegenseitig losgebunden und befreit. Sie waren alle weggelaufen. Fetzen von blauen Uniformen und die toten Griffe von Lichtschwertern übersäten den Boden.
    Jaina irrte sich, wenn sie von sämtlichen Proktoren sprach. Einer war noch da, derjenige, der gerade erst befördert worden war. Niemand hatte sich damit abgegeben, auch ihn loszubinden, und er selbst war nicht in der Lage gewesen, sich zu befreien. Er mühte sich ab, konnte seine verknotete Uniform jedoch nicht zerreißen.
    »Wir sollten sie verfolgen«, sagte Papa.
    »Ohne Hethrir sind sie keine Bedrohung«, sagte Xaverri. »Gedanken mußt du dir über diejenigen machen, die Hethrir innerhalb der Republik plaziert hat.« Sie lächelte trocken. »Aber ich fürchte, sie werden bald feststellen, daß sie arbeitslos sind.«
    »Wir werden uns mit ihnen beschäftigen«, sagte Papa. Er klang wütend. »Und auch mit den
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