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Der Krieg mit den Hukk

Der Krieg mit den Hukk

Titel: Der Krieg mit den Hukk
Autoren: Keith Laumer
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befestigte Position angreifen, wenn gleich daneben ein saftiges, ungeschütztes Ziel liegt?“
    „Gewiß, Luna ist stark befestigt – aber die Flotte ist weit weg, hast du das vergessen? Wenn die Hukk ihre schwersten Geschütze auffahren und einen entschlossenen Angriff wagen, können sie Luna einnehmen, mitsamt Festungswerken, Munitionslagern, schweren Geschützen und allem. Die Festung wurde nicht errichtet, um einem größeren Angriff standzuhalten, sondern nur, um Räuber und anderes Gesindel abzuschrecken.“
    „Guter Gott, Tan, du glaubst doch nicht, daß sie das tatsächlich fertigbringen können? Und wenn sie Luna einnehmen – was dann? Welchen Nutzen würden sie davon haben?“
    „Taktisch gesehen, keinen. Aber strategisch gesehen, jeden. Ich spreche natürlich von politischer Strategie.
    Dort sitzen sie dann und haben uns die meist propagierte Militäranlage seit der Maginot-Linie direkt vor unserer Nase weggeschnappt. Wir werden in die Mündungen unserer eigenen Geschütze starren, und sie werden eine bedeutende Runde in diesem Spiel gewonnen haben.“
    „Ja, aber es ist ein selbstmörderisches Unternehmen. Sie werden umringt sein und abgeschnitten …“
    „Na und?“ entgegnete Dalton. „Wenn sie Luna erst einmal in ihren Besitz gebracht haben, können wir sie nicht durch einen massiven Frontalangriff wieder vertreiben – nicht mit fünfzehntausend terranischen Geiseln in ihrer Hand. Und eingedenk der Fähigkeiten der Hukk, von dem zu leben, was das Land bietet, bezweifle ich, daß wir sie aushungern könnten. Also müßten wir sie überreden, abzuziehen, und diese Gespräche würden weitgehend von ihnen diktiert werden.“
    „Verdammt! Wer hätte gedacht, daß sie diese Unverfrorenheit besitzen würden, ganz zu schweigen von dem Scharfsinn …“
    „Niemand hat je behauptet, daß die Hukk dumm oder schüchtern wären.“
    „Dann haben sie uns also alle reingelegt. Jetzt gibt es auf Terra nicht einmal genug Kampfkraft, um eine wirksame Abwehr zu bilden und …“ Darcy unterbrach sich. „Um Himmels willen, Tan! Terra weiß ja nicht einmal etwas davon – und Luna auch nicht! Es sei denn, du hast sie benachrichtigt …“
    „Noch nicht.“
    „Ich verstehe es nicht, Tan“, sagte Darcy und studierte das Triagramm. „Du hast uns auf Abfangkurs gesetzt, aber wir können praktisch erst auf der Türschwelle von Luna mit ihnen zusammentreffen, und was können wir schon erreichen? Du hast doch nicht etwa vor, Saanch’k im Alleingang zur Umkehr zu bewegen? Du solltest nicht vergessen, daß er nicht einer ihrer Schreibtischadmiräle ist. Er ist ihr Kämpfer Nummer Eins.“
    „Ich habe keine große Wahl, George. Ich muß mit den Gegebenheiten arbeiten.“
    „Aber was ist mit der Flotte? Starbird wird …“
    Ein Vorrangsignal krächzte; der Flottenkommandobildschirm Eins leuchtete plötzlich auf, und das grimmige Gesicht von Admiral Veidt blickte in den Raum, in dem es mit einemmal sehr still wurde, abgesehen von dem Rattern einiger Computerauswürfe.
    „Wohin gedenken Sie sich zu begeben, Dalton?“ erkundigte sich der Admiral, dessen Stimme scharf und überraschend hoch war, und wartete steinern auf eine Antwort auf eine Frage, die er offensichtlich für nicht beantwortbar hielt.
    „Ich bin froh, daß Sie angerufen haben, Admiral“, erwiderte Dalton gelassen. „Ich wollte gerade um eine Kommando-Sammelverbindung bitten.“
    Veidt öffnete seinen Mund und schloß ihn wieder, als ihm Daltons Erwiderung erst richtig bewußt wurde und ihn von dem abbrachte, was er vorgehabt hatte zu sagen.
    „An Entschuldigungen bin ich nicht interessiert, Dalton“, belferte er. „Nehmen Sie augenblicklich Ihren ursprünglichen Kurs wieder auf …“
    Dalton wandte sich zur Seite. „Darcy, ich möchte eine Verbindung mit Admiral Borgman und Admiral Starbird haben.“
    „Sie werden mir Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zuwenden, Sir!“ brüllte Veidt vom Bildschirm her.
    „Stellen Sie den Ton von Bildschirm Eins ab“, befahl Dalton kurz. Ein jüngerer Fernmeldeoffizier warf ihm einen erschrockenen Blick zu und gehorchte. Sekundenlang war Veidts Gesicht noch zu sehen, verzerrt in stummer Wut, dann verschwand es.
    „Benutzen Sie Notvorrang, wenn nötig“, riet Dalton dem jungen Offizier. Einen Augenblick später erschien das überraschte Gesicht von Admiral Borgman auf Bildschirm Zwei.
    „Was, zum Teufel, soll das heißen? Oh, Sie sind’s, Dalton … was ist …“
    „Bitte warten Sie einen Augenblick,
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