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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)
Autoren: Holger de Grandpair
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gerissen.
    „Zwei Mal habt Ihr mich betrogen, und damit habt Ihr Eure letzte Chance auf Milde vertan, Ihr kümmerlichen Zwergenfreunde!“, donnerte Gorgon, als sich seine massige, dunkle Gestalt abermals aus der Tiefe unter dem steinernen Pass erhob und er sie mit seinen qualmenden Nüstern anvisierte.
    Zur weiteren Verschlimmerung der Lage der Gefährten kam hinzu, dass der alte Drache ihnen dieses Mal nicht allein gegenüber trat. Neben ihm schwebten nämlich zwei weitere, an den Rändern gezackte Schatten, die sich bei näherer Hinsicht als zwei seiner Artgenossen entpuppten. Beide hatte die gleiche dunkelgrüne, schuppige Haut, zeigten das gleiche verschlagene, wütende Zähnefletschen und waren nur etwas kleiner in ihrer Gestalt. Und wie man einen Flammenschweif warf und seine Beute schön knusprig briet, hatte man ihnen wohl ebenfalls schon als Baby-Drache beigebracht.
    „Ich glaube nicht, dass die Zwerge mich als ihren Freund bezeichnen würden, wenn sie wüssten, dass ich ihr Heiligtum gestohlen habe“, meinte Neimo leise.
    „Und ich kann ihre Bärte überhaupt nicht leiden“, sagte Fredi. „Wie kommt er also zu einer solch leichtsinnigen Behauptung, das würde mich ’mal interessieren?!“
    „Über solche Probleme müsst Ihr schon selbst hinwegkommen“, beschied Sigurd.
Ich wusste ja, dass mir diese Mucklins noch mal den letzten Nerv rauben würden.
    Während Faramon, Sigurd, Alva, Pandialo und die drei Mucklins reiflich überlegten, ob es wohl Erfolg versprach, einfach loszulaufen und zu versuchen, den Eingang zu dem Treppenschacht zu erreichen, über den sie gekommen waren, merkten sie erst mit einiger Verzögerung, dass ihr Anführer ein paar Schritt nach vorn getreten war und sich irgendwie verändert hatte. Lotan schien an Größe und Breite gewachsen zu sein, wie eine Stoffpuppe, in die man mehr Füllung als gewöhnlich gestopft hatte, oder aber ein zuvor schlaffes Schiffssegel, das sich im aufkommenden Wind blähte. Der Zauberer wirkte jedoch plötzlich nicht nur größer, sondern auch weit finsterer und entschlossener als der liebenswürdige, zeitweise etwas verdatterte alte Mann, den sie zu kennen glaubten. Unwillkürlich wichen die Gefährten etwas zurück von ihm, denn auch wenn sie nicht wirklich Angst vor ihm hatten, so fühlten sie doch, dass eine sehr alte und sehr große Macht vorübergehend in ihm wuchs und sie dieser besser nicht in die Quere kamen.
    „Wie ich sehe, hast du Verstärkung mitgebracht, Gorgon, der du in Tuors Knechtschaft getreten bist! Und doch wäre es ratsam für dich, dich in Ehrfurcht zu üben vor der Macht Aldus, die ich hier vertrete und die dich für alle Zeiten vernichten kann mit einem einzigen Wort!
    Darum gebiete ich dir, dass du uns nicht folgen und uns nicht länger mit deinen Nachstellungen behelligen sollst! Stattdessen wirst du in deine Höhle zurückkehren und den Rest deiner Tage damit zubringen, deine Schätze zu zählen und dir zu überlegen, wie du deine Übeltaten wieder gut zu machen gedenkst!“, sprach der Schüler Zarudins, und es war unübersehbar eine zaubermächtige Rede, denn jedes seiner Worte drang tief in den Verstand derjenigen, die sie hörten, so wie eine heiße Klinge in Butter schneidet.
    Die drei Ungeheuer verharrten für eine Weile in ihrer fliegenden Position, schlugen träge mit den riesigen Schwingen und schienen im Antlitz des Menschen zu forschen, ob er wirklich in der Lage war, eine solche Drohung in die Tat umzusetzen. Dann aber entspannte sich die Mienedes größten und ältesten der drei, und Gorgon setzte ein unsagbar gehässiges, gefräßiges Grinsen auf.
    „Auch wenn du über einiges Wissen und mehr als bloß über billige Taschenspielertricks verfügst, Menschenzauberer, hast du doch eines vergessen: Gedankenzauber funktionieren nicht bei uns Drachen, und selbst der Mächtigste von Euch kann unseren Verstand und unseren Willen nicht brechen! Du solltest vielmehr daran denken, dass Zarudin bei dem Versuch, Moron, den Schwarzen Drachen, meinen ruhmreichen Artgenossen, in einem Bannschlaf zu halten, einst das Leben ließ, hohoho!“
    Das hatte Lotan wahrhaftig nicht vergessen, denn er war damals schließlich an dem Krieg gegen Moron und die Oger im Milmondo Mirnor beteiligt und nicht allzu weit entfernt gewesen. Dumm war nur, dass der Drache, mit dem er es heuer zu tun hatte, davon ebenfalls wusste und sein Bluff demnach ins Leere gegangen war.
    Während die anderen Lotan bange Blicke zuwarfen und schließlich
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