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Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung

Titel: Der Kopfgeldjägerkrieg 03 - Die große Verschwörung
Autoren: K.W. Jeter
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würde völlig ausreichen, ihn selbst und das Metall, das ihn umgab, in aufgespaltene Atome zu verwandeln. Das Ding muss hier irgendwo sein, dachte er wütend. Irgendwo .
    Heiße Funken trafen sein Gesicht, als er Schaltkreise aus den minimalen Kontrollkonsolen der Rettungskapsel riss. Ein Luftstrom, der aus einer der Einfassungen aufstieg, zischte und drehte sich vor Bossks wie eine sterbende Schlange. Die stumpfen Spulen und gebogenen Module der Hilfsmechanik der Kapsel schlugen gegen seine Unterarme und seinen Brustkorb, während er fluchend an allem zerrte, das er zwischen die Krallen bekam.
    »Zwei ...«
    Die unerschütterliche Stimme kam aus einem kleinen blauen Würfel, den Bossk jetzt in den Händen hielt. Er wusste, das war die Bombe, die mit einem noch nicht eingetrockneten Tropfen Alleskleber am Gitter eines Luftgebläses befestigt worden war. Verzweifelt sah er sich nach einer Möglichkeit um, die Box aus der Rettungskapsel zu befördern.
    Doch es gab keine.
    »Eins.«
    Im Innern der Kapsel war es so eng, dass Bossk nicht einmal die Arme ganz ausstrecken konnte. Er schob sich rückwärts gegen die Überreste der zerfetzten Konsole, wandte, zu welchem Nutzen auch immer, das Gesicht ab und presste die Bombe neben dem winzigen Ausguck an die gegenüberliegende Wand der Kapsel.
    Nichts geschah.
    Er war noch am Leben. Bossk kehrte den Blick langsam wieder dem blauen Würfel zu, den er immer noch mit beiden Händen gegen die Wölbung der Rettungskapsel drückte. Die Vorrichtung war stumm, als hätte sie sich mit ihrem letzten Wort völlig verausgabt. Er umschloss sie mit einer Hand, holte sie näher zu sich heran und unterzog sie einer genauen Prüfung.
    Eine Seite des Würfels war aufgesprungen. Bossk schob vorsichtig die Spitze einer Kralle unter die Kante und bog sie neugierig auf.
    Das Innere war leer - zumindest gab es dort nichts, das wie eine Sprengladung aussah. Er spähte in den Hohlraum, dessen einziger Inhalt ein Miniaturlautsprecher sowie ein paar vorprogrammierte Vokalschaltkreise waren.
    Bossk schleuderte den Würfel angewidert von sich. Das Ding war gar keine Bombe. Und er hatte auch keine Detonation außerhalb der Rettungskapsel gespürt, also war auch an Bord der Hound's Tooth vermutlich keine Bombe gelegt worden, von welcher Größe oder Zerstörungskraft auch immer. Wenn er also nicht in Panik geraten und die Hound's verlassen hätte, wenn er dort geblieben und sich Boba Fett Auge in Auge gestellt hätte, hätte er die Rechnung mit seinem Erzfeind ein für alle Mal be- gleichen und sich jetzt noch im Besitz seines Raumschiffs befinden können. Doch wo war er stattdessen? Bossk stieß sich die Ellbogen in der Enge der Rettungskapsel, die durch die herausgerissenen Teile, die sich um ihn häuften, noch zugenommen hatte. Wenigsten hatte er, so weit er dies feststellen konnte, nichts wirklich Wichtiges kaputt gemacht. Er hatte noch Atemluft und die Navigationsschaltkreise der Kapsel schienen ebenfalls noch intakt zu sein. Er war bereits auf dem Weg nach Tatooine und der vertraute Anblick des Planeten füllte das kleine Sichtfenster aus. Nicht mehr lange und die Kapsel würde durch die dortige Atmosphäre sinken und irgendwo auf der Oberfläche landen. Wahrscheinlich, dachte Bossk düster, in irgendeiner Einöde. So erging es ihm am Ende anscheinend immer. Aber andererseits gab es auf Tatooine auch kaum etwas anderes als Einöden, so dass die Chancen für ein anderes Ziel eher schlecht standen.
    Als er seine Position in der Kapsel veränderte, stach ihn der Inhalt seines Druckbeutels in die Rippen. Immerhin war es ihm gelungen, ein paar Sachen von der Hound's Tooth mitzunehmen. Wertvolle Sachen. Es war ein Trost zu wissen, dass die Furcht nicht alle übrigen Instinkte in ihm ausgelöscht hatte. Seine natürliche trandoshanische Gier hatte ihn offenbar nicht verlassen. Ob er indes irgendeinen Nutzen aus den Dingen ziehen konnte, die er gerettet hatte, blieb abzuwarten.
    Er streckte die Hand aus und hob den blauen Würfel auf, die falsche Bombe, die sich nun gnädigerweise still verhielt. Während er den in seiner Krallenhand liegenden Gegenstand betrachtete, stiegen in Bossk neue Gefühle auf. Der anhaltende Zorn, den er immer dann empfand, wenn er an Boba Fett dachte, erneuerte sich in den tiefschwarzen Abgründen seines Her- zens einmal mehr.
    Es war eine Sache, Bossk Angst einzujagen und von seinem eigenen Schiff zu vertreiben, ein strategischer Schachzug, der des Meisters, als den der Rest des
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