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Der kleine Vampir feiert Weihnachten

Der kleine Vampir feiert Weihnachten

Titel: Der kleine Vampir feiert Weihnachten
Autoren: Angela Sommer-Bodenburg
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Geiermeier und dessen Assistenten Schnuppermaul – oder vor den erwachsenen Vampiren, die – so kurz nach dem Aufwachen – bestimmt noch hier umherschwirrten   …!
    Und wirklich: Die Pforte war nicht versperrt. Mit Herzklopfen betrat Anton den Friedhof.
    Noch brannten die Laternen, die den Hauptweg säumten, aber sonst war alles dunkel.
    Anton wandte sich nach links. Auch wenn es ein Umweg war – heute fand Anton es ratsam,
nicht
an der Kapelle vorbeizugehen. Im Brunnen neben der Kapelle endete der alte Notausgang der Gruft, und wer wusste, ob ihn nicht doch hin und wieder einer der Vampire benutzte, Tante Dorothee zum Beispiel   …
    Anton merkte, wie er eine Gänsehaut bekam.
    Auf Zehenspitzen ging er weiter; ängstlich bemüht, kein Geräusch zu machen. Vampire hatten gute Ohren!
    Linker Hand – ungefähr fünfzig Meter entfernt – erkannteAnton jetzt das Haus von Geiermeier. Er hielt inne und spähte durch die fast kahlen Hecken. Im Flur brannte Licht und auch zwei Fenster im Erdgeschoss waren erleuchtet.
    Im ersten Moment verlockte es Anton, sich an das Haus heranzupirschen und einen Blick in das Innere zu werfen. Vielleicht hatten Geiermeier und Schnuppermaul ihre Räume auch schon weihnachtlich dekoriert?
    Aber schnell verwarf Anton diese Idee wieder. Und mit dem beruhigenden Gedanken, dass ihm zumindest die Begegnung mit Geiermeier und Schnuppermaul erspart bleiben würde, setzte er seinen Weg fort.
    Er kam in den alten, verwilderten Teil des Friedhofs. Eng in den Schatten der Bäume gedrückt, schlich er zu einer immergrünen Hecke. Von hier aus konnte er die große Tanne erkennen, unter der das Einstiegsloch zur Gruft Schlotterstein lag – gut getarnt mit Tannenzweigen und Moospolstern.
    Antons Plan war, stehen zu bleiben und abzuwarten, bis jemand die Gruft verließ. Im günstigsten Fall würde es Lumpi höchstpersönlich sein!
    Plötzlich hörte er entfernte Stimmen, die aus der Richtung von Geiermeiers Haus kamen. Offenbar hatte Anton sich zu früh gefreut   … Er duckte sich. Die Stimmen kamen näher, und dann konnte Anton verstehen, was sie sprachen.
    «Hast du denn überhaupt kein Mitleid?» Das war die Stimme von Schnuppermaul.
    «Pah! Mitleid!», antwortete Geiermeier barsch. «Solche Gefühlsduseleien kann ich mir nicht erlauben! Schließlich bin ich Friedhofswärter – und kein Krankenwärter.»
    «Aber mein Fuß! Ich kann überhaupt nicht auftreten», rief Schnuppermaul weinerlich.

    «Wegen einer winzigen Warze!», sagte Geiermeier verächtlich. «Nimm dich zusammen und sei endlich still! Oder willst du, dass dich ein Vampir beißt?»
    «Nein!», schrie Schnuppermaul entsetzt auf.
    «Siehst du», sagte Geiermeier. «Und jetzt komm! Heute werden wir die alte Kapelle untersuchen. Ich hab da nämlich einen Verdacht   …»
    «Aber der Arzt   –», fing Schnuppermaul an.
    «Der Arzt!», fiel Geiermeier ihm grob ins Wort. «Du solltest den Beruf wechseln, wenn du schon wegen einer klitzekleinen Warze zum Arzt rennst!»
    «Du missverstehst mich», jammerte Schnuppermaul. «
Dein
Arzt im Krankenhaus hat gesagt, du sollst keinesfalls nachts auf dem Friedhof herumlaufen!»
    «Na und?», zischte Geiermeier. «Nützt mir das? Werden dadurch die Vampire weniger, hä? Denen müsste er das mal sagen, der Arzt!»
    «Denk an dein Herz – du darfst dich nicht überanstrengen!», beschwor ihn Schnuppermaul.
    Doch Geiermeier gab keine Antwort mehr. Anton hob den Kopf. Er sah, wie Geiermeier entschlossen auf die alte Kapelle zusteuerte, gefolgt von einem humpelnden Schnuppermaul. Anton atmete auf.
    Aber nur kurz; denn da tippte ihm jemand von hinten auf die Schulter.
    Wie elektrisiert fuhr er herum.

Du hast mir gefehlt
    Es war – Anna!
    «Hallo, Anton», sagte sie.
    «Geiermeier – er ist hier!», erwiderte Anton, und besorgt spähte er in die Richtung der Kapelle. Er hörte ein heiseres Husten. Gleich darauf quietschte ein Schloss, und eine Tür schlug krachend zu.
    «Und jetzt ist er in der Kapelle verschwunden!» Anna kicherte.
    «Wo-woher kommst du?», fragte Anton; nicht sehr originell, doch etwas Besseres war ihm nicht eingefallen.
    «Woher soll ich schon kommen», sagte Anna und seufzte. «Aber was machst
du
hier?», fragte sie dann.
    «Ich?» Anton zögerte. Es war bestimmt geschickter, wenn er nicht gleich mit dem wahren Grund herausrückte!
    «Ich wollte dich wieder sehen», erklärte er.
    «Ehrlich?», sagte sie geschmeichelt.
    «Ja, weil   … wir haben uns schon so lange nicht mehr
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