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Der kleine Nadomir

Der kleine Nadomir

Titel: Der kleine Nadomir
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in zwei Gruppen. Ich werde den Großen Alb aus der Höhle locken. Er wird sich auf mich stürzen wollen, wahrscheinlich rasend vor Wut, da ich in sein Gebiet eingedrungen bin. Und dann greift ihr von zwei Seiten an.«
    Der Plan stieß auf wenig Begeisterung, aber schließlich wurde er doch widerstrebend angenommen, da es keine besseren Vorschläge gab.
    Die eine Gruppe, der sich Olinga, Tordo und Sadagar anschlossen, stand unter Nottrs Führung. Die zweite wurde von Aravo angeführt, dem die beiden Frauen zur Seite standen und natürlich Duprel Selamy.
    Sie warteten, bis der Gnom die Höhle erreicht hatte. Er winkte sie heran, und sie liefen los. Nottr postierte sich hinter ein paar Steinen auf der rechten Seite, während sich Aravo auf der anderen versteckte.
    Nottr hielt in der linken Hand eine Steinaxt und in der rechten das Krummschwert. Tordo und Olinga umklammerten mannslange Lanzen, und Sadagar hielt in jeder Hand eines seiner Wurfmesser.
    »Hörst du mich, Alb?« ließ sich der Kleine Nadomir vernehmen. »Komm heraus, du Feigling! Oder traust du dich nicht, du schwacher Zwerg?« Ein trompetenhaftes Tuten war zu vernehmen, das rasch lauter wurde. »Komm schon, winziger Alb! Ich bin da, um dich zu töten, feiger Winzling!«
    Sie standen auf und blickten zur Höhle hin, vor der Nadomir stand und weiterhin den Riesen beschimpfte. Plötzlich sprang er ein paar Schritte zurück und riss die Arme hoch, das Zeichen, dass sich der Riese näherte. Rasch wich er weiter zurück.
    Das Tuten wurde überlaut, und da rannte auch schon der Riese aus der Höhle.
    Für einen Augenblick waren Tordo und Olinga wie gelähmt, dann handelten sie gleichzeitig. Sie rissen die Lanzen hoch und schleuderten sie dem Riesen entgegen. Von der anderen Seite folgten zwei weitere Lanzen. Alle vier bohrten sich in den Oberkörper des Albs, der gequält aufheulte. Mit seinen gewaltigen Händen riss er sich die Lanzen aus dem Körper und zerbrach sie. Nun stürmten alle hervor.
    »Konzentriert euch auf die Knie!« schrie Nadomir.
    Nottr schlug auf die linke Kniescheibe ein, während sich Xogra und Aravo die rechte mit ihren scharfen Steinäxten vornahmen.
    Sadagar wartete, bis sich der Riese etwas bückte, dann warf er ein Messer, das sich in die Stirn bohrte. Wieder heulte der Alb auf. Er versetzte Nottr einen Fußtritt, der den Barbaren durch die Luft wirbeln ließ. Tordo und Olinga schlugen gleichzeitig mit ihren Äxten gegen das linke Schienbein. Nun griffen auch Akagara und Duprel in den Kampf ein.
    Der Alb versuchte den wuchtigen Schwert- und Axthieben zu entkommen, benahm sich dabei aber ziemlich dumm. Er taumelte ein paar Schritte vorwärts, verfolgt von den wild schreienden Jägern, die wie verrückt seine Beine angriffen.
    Nun bückte sich aber der Riese und packte Akagara, die ihm ausweichen wollte, jedoch einen Augenblick zu spät handelte. Er griff sie mit seiner riesigen Hand, hob sie hoch über den Kopf und schleuderte die Frau gegen die Felswand, wo sie mit zerbrochenen Gliedern liegenblieb.
    Als er nach Nottr griff, erlebte er aber eine unliebsame Überraschung. Der Barbar schlug mit aller Kraft zu und spaltete die linke Hand des Riesen bis zum Handgelenk. Nun sah Sadagar, dass der Daumen die Form eines krallenartigen, nadelspitzen Horns hatte. Die unheimlichen Geräusche, die der Alb von sich gab, kamen aus den schneckenartigen Gebilden.
    Verblüfft sah der Riese seine blutende Hand an, da schlug ihm Nottr zwei Zehen ab. Das war zu viel für den Alb. Panikartig ergriff er die Flucht. Damit hatte niemand gerechnet.
    »Er wird zurückkommen, sobald er sich von seiner Überraschung erholt hat«, stellte der Kleine Nadomir fest.
    Sadagar kniete neben Akagara nieder, doch bei ihr kam jede Hilfe zu spät. Ihr Schädel war zerschmettert. »Sie ist tot«, sagte der Steinmann leise und stand auf.
    Der Kleine Nadomir nickte bedauernd. »Komm mit mir, Sadagar! Wir sehen uns die Höhle des Riesen an. Ihr wartet draußen.«
    Ein bestialischer Gestank schlug ihnen entgegen. Es roch nach verfaulten Eiern.
    So wie in den Tunneln, durch die sie in das Tal des Riesen gelangt waren, wurde auch diese Grotte von einer unbekannten Lichtquelle erhellt, die von der hohen Decke herabstrahlte. Die Höhle war leer. Wasser rann ihnen entgegen.
    Der Boden stieg sanft an, und der eklige Geruch verstärkte sich mit jedem Schritt. Die Höhle verjüngte sich langsam und endete in einem schmalen Gang, der nun steil anstieg. Übergangslos standen sie plötzlich
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