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Der Kardinal im Kreml

Der Kardinal im Kreml

Titel: Der Kardinal im Kreml
Autoren: Clancy Tom
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ein Lachen zur Antwort. »Darf ich Ihnen eine Frage stellen, Sir?«
    Â»Bitte.«
    Â»Was haben Sie mit dem eingesparten Geld vor? Darüber soll ich mir nämlich Gedanken machen.«
    Â»Dann machen Sie mir einmal ein paar Vorschläge. Wie kommen Sie auf die Idee, daß ich das schon weiß?« Narmonow erhob sich. »So, nun zurück zu Ihrer Botschaft.
Richten Sie aus, es sei für beide Seiten besser, wenn diese Geschichte niemals publik wird.«
    Eine halbe Stunde später wurde Ryan an der US-Botschaft abgesetzt und flog am Tag darauf ab.
    Â 
    Die VC-137 landete wegen Gegenwind über der Nordsee mit zehnminütiger Verspätung in Shannon. Nachdem die anderen Passagiere ausgestiegen waren, verließen vier Männer, die Parkas der Air Force trugen, die Maschine und bestiegen einen Wagen, der sie zu einem Flugzeug des 89. Lufttransportgeschwaders, einem umgebauten Gulfstream-III, brachte.
    Â»Tag, Mischa.« Mary Pat Foley empfing ihn an der Tür und führte ihn nach vorne. »So, jetzt gibt’s etwas zu essen und zu trinken, und dann geht’s heim. Kommen Sie, Mischa.« Sie ergriff seinen Arm und führte ihn an seinen Platz.
    Drei Meter weiter wurde Gerasimow von Robert Ritter begrüßt.
    Â»Wo ist meine Familie?« fragte Gerasimow.
    Â»In Sicherheit. In zwei Tagen sind sie in Washington. Im Augenblick befinden sich Ihre Frau und Ihre Tochter auf einem Schiff der US Navy in internationalen Gewässern.«
    Â»Soll ich mich nun bei Ihnen bedanken?«
    Â»Wir hoffen nur auf Ihre Mitarbeit.«
    Â»Sie haben viel Glück gehabt«, merkte Gerasimow an.
    Â»Allerdings«, erwiderte Ritter.
    Â 
    Bondarenko sah sich das Schlachtfeld an. Die Afghanen hatten siebenundvierzig Leichen zurückgelassen, von den Überresten weiterer ganz zu schweigen. Nur zwei Laserinstallationen waren noch intakt. Zerstört waren alle Werkhallen, das Theater und das Junggesellenquartier. Das Lazarett war weitgehend unversehrt und voller Verwundeter. Positiv war, daß er drei Viertel der Techniker und Wissenschaftler und fast alle ihre Angehörigen gerettet hatte. Inzwischen waren vier Generale zur Stelle, die ihm Orden und eine Beförderung versprachen, aber die einzige Belohnung,
auf die es wirklich ankam, hatte er schon: Seine Leute waren in Sicherheit. Nun schaute er vom Dach des Wohnblocks über die Anlage.
    Â»Es gibt viel zu tun«, stellte jemand fest. Der Oberst, der bald zum General ernannt werden sollte, drehte sich um.
    Â»Ach, Morosow. Zwei Laser haben wir noch. Werkstätten und Laboratorien bauen wir wieder auf. In einem Jahr läuft der Laden wieder.«

Epilog
    Ortiz war nicht überrascht, als der Major allein zurückkehrte. Der Bericht über die Schlacht nahm eine Stunde in Anspruch, und wieder erhielt der CIA-Offizier ein paar Rucksäcke voller russischer Geräte. Die Gruppe des Bogenschützen hatte sich den Rückzugsweg freigekämpft, und von den fast zweihundert Mann, die das Flüchtlingslager verlassen hatten, kehrten an diesem Frühlingsanfang keine fünfzig zurück. Der Major setzte sich sofort mit den Führern anderer Gruppen in Verbindung, und bald machten neue kampfeslustige Krieger seine Verluste wett. Die Übereinkunft, die der Bogenschütze mit Ortiz gehabt hatte, blieb in Kraft.
    Â»Sie wollen schon wieder zurück nach Afghanistan?« fragte der CIA-Offizier den neuen Anführer.
    Â»Natürlich. Jetzt sind wir am Gewinnen«, erwiderte der Major mit einer Zuversicht, über die er sich selbst wundern mußte.
    Ortiz sah sie bei Einbruch der Nacht losziehen, eine lange Reihe wilder Krieger, nun geführt von einem Berufssoldaten. Er konnte nur hoffen, daß das einen Unterschied machen würde.
    Â 
    Gerasimow und Filitow sahen einander nie wieder. Die Vernehmungen nahmen Wochen in Anspruch und wurden an verschiedenen Orten durchgeführt. Filitow kam nach Camp Peary in Virginia, wo er einem jungen Major mit Brille erzählte, was er von dem Durchbruch bei der Laserleitung im Gedächtnis behalten hatte. Der alte Mann fand es seltsam, daß dieser Junge Dinge, die er sich gemerkt, aber nie richtig verstanden hatte, so aufregend fand. Dann befragte man ihn ausgiebig über seine zweite Karriere als Spion. Eine ganze Generation von Agenten kam ihn besuchen, um mit ihm zu essen und spazierenzugehen, von den Trinkgelagen, die sich KARDINAL auch von den Ärzten
nicht verbieten
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