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Der Himmel schweigt

Der Himmel schweigt

Titel: Der Himmel schweigt
Autoren: Martin Delrio
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werden. Die Rivalität innerhalb der aus Radick- und Ward-Geschkindern zusammengestellten Geschko war ernorm, und von dreißig potenziellen Anwärtern erreichten nur dreizehn den Positionstest, von denen wiederum nur neun Erfolg hatten und in die Kriegerkaste aufstiegen.
    Mit der Wildheit eines wahren Wolfes zerfetzte Kal zwei seiner Testgegner, bevor ein anderer Kadett sich gegen ihn kehrte. Bei dem Versuch, Kal als seinen dritten Abschuss zu verbuchen, feuerte Gar-rin, ebenfalls vom Bluthaus Radick, eine Salve ab, die den Rücken von Kals Mech zwar aufriss, ihn aber nicht kampfunfähig machte. Kal erwiderte das Feuer und sprengte Garrins Cockpit auf. Reflektiertes Laserlicht blendete Garrin auf dem linken Auge, er entkam jedoch sonst unverletzt.
    Damit war Kal Radick im Alter von achtzehn Jahren ein Sterncap-tain in der Glitzerfang-Sternhaufenmiliz der Republik.
    Noch bevor er einen Blutnamen errang, bewies Radick schon seine
    Fähigkeiten als Historiker und späterer republikanischer Politiker. Als Radick 3127 die Position eines Sterncolonels des GlitzerfangSternhaufens errang, stellten mehrere Ritter aus der Präfektur IV angesichts seiner Jugend und Clannererziehung seine Reife und Befähigung für diesen Posten infrage. Zudem äußerten sie angesichts Kals kometenhaften Aufstiegs an die Macht Bedenken über seine geteilten Loyalitäten zu Clan und Republik. Auch ein paar von Ra-dicks Mitclannern nutzten diese Gelegenheit, seine Qualifikationen anzuzweifeln, in der Hoffnung, seine Leistungen zu diskreditieren und damit ihre eigene Situation zu verbessern.
    In einer historischen Ansprache an Exarch Devlin Stone erläuterte Kal, wie die verschiedenen Loyalitäten sich für Krieger vertrugen, die in der Clantradition erzogen wurden. Er erklärte weiterhin, dass die Republik der Sphäre für ihre Zeit die bestmögliche Lösung für die ständigen Kriege gewesen war, unter denen die Innere Sphäre zu leiden hatte. Er verglich sie mit der alten Terranischen Hegemonie, auf deren Initiative der Erste Sternenbund gegründet wurde. Über seine unzufriedenen Untergebenen hatte er nur wenig auszuführen, abgesehen von der Feststellung, dass er seine Überlegenheit über sie bereits unter Beweis gestellt hatte. Ihre Beschwerden waren sprichwörtlich unter seiner Würde.
    Trotz Radicks öffentlich geäußerter Schwierigkeiten mit Devlin Stones beunruhigend mysteriöser Abkunft, eine unter Kriegern, die in der Clantradition aufgewachsen sind, häufige Sorge, bestätigte Exarch Stone Kal Radicks Ernennung zum Sterncolonel.
    Angesicht der durch diese Ereignisse erlangten Bekanntheit Kals wurde er zu einem Favoriten im Wettbewerb um einen Radick-Blut-namen, als dieser 3129 frei wurde. Zufälligerweise galt auch Garrin als Favorit, zusammen mit einem der niederen Offiziere, die sich zwei Jahre zuvor gegen Kal gestellt hatten. Die Kämpfe in diesem Blutnamenstest gehörten zu den blutigsten, die man in der Republik in zwei Jahrzehnten gesehen hatte. Der niedere Offizier wählte den Mechkampf und kam zu Tode, als sein Fusionsreaktor explodierte. Garrin entschied sich für waffenlosen Kampf und zweimal wäre es ihm beinahe gelungen, Kal mit den Fingern die Augen auszustechen und ihn zu blenden. Schließlich verkeilten sich die beiden Krieger in einem wilden Ringkampf, in dem Kal seinem Gegner mit einer letzten wilden Drehung das Genick brach. Im Alter von zweiundzwanzig Jahren war Kal Radick Blurnamensträger.
    Im selben Jahr nutzte er den durch diesen Erfolg erreichten Schwung zu einer Herausforderung um die Position des Galaxiscommanders und übernahm nach dem Sieg in diesem Positionstest den Befehl über mehrere Clan-Sternhaufen innerhalb der Präfektur IV. Damit wurde er im folgenden Jahr zu einem Kandidaten für den Posten des Präfekten. Die Paladine schlugen Kal Radick und General Michael Sampson als Kandidaten vor. Sampson zog seine Kandidatur jedoch auf Bitten von Lordgouverneur Aaron Sandoval zurück, der ihn bat, die Ausbildung der Einheiten Präfektur IVs weiter zu leiten.
    Seit er die Position des Präfekten bekleidet, hat Kal Radicks Kritik an der Behandlung der von den Clans abstammenden Bürger und Einwohner durch die Republik zugenommen. Manche Stimmen erklären diese Veränderung durch persönliche Differenzen zwischen Radick und Exarch Redburn. Andere weisen darauf hin, dass die auf fünf Jahre begrenzte Amtszeit eines Präfekten Kal Radick dazu antreibt, so viel wie möglich für seine Anhänger zu erreichen.
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