Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle

Titel: Der Hexer - NR44 - Endstation Hölle
Autoren: Verschiedene
Vom Netzwerk:
»Hinaus ins Freie!«
    Der Mann riß sich los und brachte sich mit einem Satz ins Zimmer in Sicherheit. Er murmelte etwas, ob ihnen der Regen nicht gut bekomme, dann schlug die Tür mit einem Krach zu.
    Lovecraft hatte das Treppengeländer ergriffen und hastete die Stufen hinab, immer zwei auf einmal nehmend. Über ihnen im Dachgebälk begann es zu prasseln und zu knistern. Erste Putzbrocken fielen in das Treppenhaus, der Boden und die Wände des Holzgebäudes zitterten. Es dröhnte, dann stürzte ein Teil des Daches ein und riß Löcher in die Decken der oberen Zimmer.
    »Rettet euch!« schrie jetzt auch Rowlf mit einer Stimme, die den Lärm übertönte. »Raus aus dem Kasten!«
    Verstörte Hotelgäste tauchten an der Treppe auf. Sie vernahmen das Krachen im Dach und das Prasseln. Aus einem Riß in der Decke quoll erster Rauch und breitete sich rasch im obersten Geschoß aus.
    Howard hielt einen Moment inne, überlegte, ob er nach oben zurückkehren und helfen sollte, dann eilte er weiter abwärts, bis er die Hotelhalle erreichte. Der Portier stand draußen auf der Veranda und betrachtete fassungslos die rauchenden Trümmer, die auf den Vorplatz stürzten.
    »Aber nix wie weg!« Rowlf packte den schmächtigen Malayen und riß ihn mit sich ins Freie. Augenblicklich wurden sie bis auf die Haut durchnäßt, aber das spielte jetzt keine Rolle.
    Unter dem Dach des Urwaldes blieben sie stehen und blickten zurück. Die Hotelgäste quollen wie aufgeschreckte Hühner aus dem Eingang und aus den Seitenfenstern des Erdgeschosses. Sie hatten die Gefahr endgültig erkannt.
    Das Dach brannte. Das trockene Holz des Dachstuhls war eine willkommene Nahrung für die Flammen, und die nasse Oberfläche und die Farbe waren schnell verbraucht. Riesige Lohen stiegen in den Himmel hinein, und von den Außenwänden des obersten Stockwerkes brachen die ersten Teile ab und stürzten hinab. Als letzter verließ der Hotelmanager das brennende Gebäude. Mit flehend erhobenen Händen rannte er den Weg hinab und schloß zu seinem Portier auf. Irgendwo auf der anderen Seite flüchtete der Rest des Personals, und die beiden Malayen jammerten in ihrer Muttersprache über das Unglück.
    »Dort!« Howard deutete nach oben, wo sich der riesige brennende Teppich abzeichnete. Er hatte halb in dem Dachstuhl gesteckt, kam jetzt mit wuchtigen Schlägen heraus und legte sich wie eine zweite Haut um das Gebäude. Die letzten Gäste stoben schreiend davon, und sie hatten Howard und Rowlf bald eingeholt.
    »Cthugha verfolgt nur uns«, stieß der Amerikaner hervor. »Diese Menschen werden in Mitleidenschaft gezogen, wenn sie sich länger in unserer Nähe aufhalten. Los, zum Berghang! Dort hat das Vieh Schwierigkeiten, uns zu verfolgen!«
    Sie drangen in das Dickicht ein, das den Weg hinab säumte, rissen und zogen an den Ranken und Flechten, schoben sich zwischen dornigen Ästen hindurch und krochen über umgestürzte Baumstämme.
    Über ihnen, höchstens zwanzig bis dreißig Yards entfernt, hing der ovale Teppich und verbreitete mit seinen ansteckenden Flammen einen Gestank, der bald bis zum Boden vordrang, ihnen den Atem nahm und sie zum Niesen reizte. Das Prasseln verstärkte sich. Cthugha grub eine Schneise in den Wald, und er nahm dabei keinerlei Rücksicht. Wie bei dem Hotel besaß er ein eindeutiges Ziel, und spätestens seit den Geschehnissen im Suezkanal konnten sie sich eine Vorstellung davon machen, worin dieses Ziel bestand.
    »Dort hinauf!«
    Howard hatte zwischen mehreren Bodenwellen eine kleine Schlucht entdeckt, die kaum bewachsen war. Die schrägen Felswände besaßen eine Höhe von etwa dreißig Yards, und Lovecraft zog den Revolver und entsicherte ihn, um sich rechtzeitig gegen Tiere zur Wehr setzen zu können, die in der Schlucht Zuflucht vor dem Regen gesucht hatten. Unter ihren Füßen polterten Steine und rollten zur Seite, verschwanden in kleinen Pfützen, die sich auch hier bereits gebildet hatten.
    Cthugha war noch immer über ihnen, sie hörten ihn deutlich. Er brach durch das Blätterdach und arbeitete sich immer weiter auf den Boden zu. Aus der Schneise war längst ein Tunnel durch das Dickicht geworden, und der Wind trieb den Brandgeruch herbei, und der Regen vermochte es nicht, alle Schwelbrände im Keim zu ersticken.
    »Wenn ich das überlebe, werd’ ich dem Ding die Feuerwehr aufn Leib schicken«, knurrte Rowlf böse. Er ging mit ausgebreiteten Armen voran und drückte Äste, Zweige und andere Hindernisse zur Seite, die von oben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher