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Der Hexer - NR24 - Der Zug der in den Alptraum fuhr

Der Hexer - NR24 - Der Zug der in den Alptraum fuhr

Titel: Der Hexer - NR24 - Der Zug der in den Alptraum fuhr
Autoren: Verschiedene
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sehen, wie es hinter ihrer Stirn arbeitete.
    »Ich... ich kann nicht, Bill«, sagte sie stockend. »Ich –«
    »Du kannst nicht?« fragte der mit Bill angesprochene zweifelnd. »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, daß die Süße mir noch die Kleinigkeit von neuntausendsiebenhundert Dollars schuldet«, mischte sich Teagarden ein.
    Bill blickte ihn zweifelnd an, runzelte die Stirn und trat auf Annie zu. Er wollte sie am Arm ergreifen, aber sie wich mit einem raschen Schritt zurück. »Stimmt das?« fragte er.
    Annie nickte. Die Bewegung war kaum wahrnehmbar. »Es... es ist wahr«, gestand sie. »Ich... ich habe einen Schuldschein unterschrieben.«
    »Siehst du?« sagte Teagarden triumphierend. »Sie sagt es selbst.«
    »Sie kann mich trotzdem begleiten«, beharrte Bill. Wie zufällig fiel seine rechte Hand dabei auf den Griff des Colts in seinem Gürtel herab.
    Aber diesmal verfehlte die Geste ihre Wirkung. Teagarden lachte im Gegenteil noch lauter. »Na klar kann sie das«, sagte er. »Sobald sie ihre Schulden beglichen hat, ist sie frei. Also? Ich nehme an, du hast die paar Scheinchen bei dir? Ich begleite dich aber auch gerne zu deiner Bank«, fügte er spöttisch hinzu. »Und meine Jungs auch.«
    Ich spürte, wie die Situation abermals gefährlich zu werden begann. Die beiden Schüsse und das überraschende Eingreifen der drei Männer hatten Teagardens Schlägertrupp eingeschüchtert, aber das Überraschungsmoment hielt nicht ewig. Hätte dieser Bill das Mädchen geschnappt und wäre mit ihr aus dem Lokal gestürmt, wäre sicher alles gut gegangen. Jetzt begannen Teagardens Killer allmählich zu begreifen, wie weit sie den drei Fremden überlegen waren.
    Und gegen eine gut dreißigfache Übermacht hatten die beiden Cowboys und der Indianer keine besonders guten Aussichten.
    Unauffällig drehte ich mich herum und sah zu dem dritten Mann zurück. Er hatte seinen Platz auf der Bar nicht verlassen, aber der Ausdruck auf seinem Gesicht hatte sich geändert. Seine Hände lagen ein wenig fester an Kolben und Lauf der Winchester. Ganz offensichtlich war er zu den gleichen Überlegungen gelangt wie ich.
    »Was ist jetzt?« fauchte Teagarden. »Hast du das Geld? Wenn nicht, wäre es besser, wenn du und diese dreckige Rothaut hier verschwindet, solange ihr es noch könnt.«
    Der alte Indianer versteifte sich, als er diese Worte hörte, und ich sah, wie es in seinen Augen aufblitzte.
    Rasch, noch bevor Teagarden seine offenkundige Absicht wahrmachen und endgültig einen Streit vom Zaun brechen konnte – der nur in einem Blutbad enden konnte –, trat ich zwischen ihn und den Indianer und wandte mich mit einem entschuldigenden Lächeln an Annie und ihren schnauzbärtigen Freund.
    »Verzeihen Sie, wenn ich mich einmische«, sagte ich. »Es geht mich ja nichts an, aber wenn es hier nur um das Geld geht, das Sie diesem Gentleman schulden...« Ich deutete auf Teagarden.
    »Was mischen Sie sich ein, Craven?« fauchte der Spieler. »Das hier geht Sie nichts an. Wir beide unterhalten uns nachher noch.«
    Ich lächelte ihm zu, so freundlich ich konnte, und deutete dann mit einer Kopfbewegung auf den Spieltisch und die Jetons, die sich wie buntgefärbter Schnee über ihn verteilt hatten.
    »Wenn ich richtig rechne, liegen dort Jetons im Wert von zehntausendvierhundert Dollar, die mir gehören«, sagte ich. »Das dürfte genug sein, den Verpflichtungen der jungen Dame nachzukommen.«
    Teagarden starrte mich an, und auch Annies und Bills Augen wurden groß vor Unglauben.
    »Das... das ist –«, keuchte Teagarden.
    »Etwas zu viel«, unterbrach ich ihn. »Ich weiß. Nehmen Sie den Rest als Schmerzensgeld.«
    Teagarden schien plötzlich einen faustgroßen Stein im Hals zu haben, denn er schluckte ununterbrochen, aber ich gab ihm keine Gelegenheit, auf meine Worte zu reagieren, sondern drehte mich mit einer raschen Bewegung wieder zu Annie und ihrem Freund herum und deutete zum Ausgang.
    »Dann wäre ja alles erledigt, nicht wahr?« fragte ich ruhig. Und so leise, daß nur Bill und allenfalls noch der alte Indianer es hören konnten, fügte ich hinzu: »Zum Teufel, laßt uns hier verschwinden, solange wir noch können.«
    Endlich verstand der Aushilfscowboy. Er nickte, ergriff Annie am Arm und schob sie vor sich her in Richtung Ausgang, während seine Linke drohend auf dem Colt lag. Der Indianer und ich folgten ihm dichtauf.
    Niemand hielt uns auf. Als wir den Raum durchquert hatten, sprang Bills Begleiter von der Bar herunter
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