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Der große Rückentrainer

Der große Rückentrainer

Titel: Der große Rückentrainer
Autoren: Heyne
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werden können. Im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule finden wir eine Lordose (Krümmung bauchwärts, also nach vorne), im Bereich von Brustwirbelsäule sowie Kreuz- und Steißbein eine Kyphose (Krümmung
rückwärts, also nach hinten). Diese natürlichen Krümmungen unseres Rückgrats ( Abb. 3 ) sind wichtig für seine Stabilität und gewährleisten eine optimale Funktion. Verstärkt sich im Laufe unseres Lebens diese natürliche S-Schwingung, zum Beispiel durch jahrelang praktizierte falsche Haltungsmuster, kommt es in der Regel zu einem vorzeitigen Verschleiß der anatomischen und physiologischen Strukturen der Wirbelsäule sowie an Muskeln, Sehnen, Bändern, Wirbelgelenken und Wirbelknochen und besonders der aus Knorpel bestehenden Zwischenwirbelscheiben (= Bandscheiben).
    Der Aufbau der Wirbelsäule erlaubt Bewegungen nach allen Seiten, nach vorn, nach hinten, zur Seite und die Drehung um ihre Längsachse (Rotation). Am beweglichsten ist die Halswirbelsäule (HWS), die den Kopf trägt und daher besonders der Unterstützung durch eine gut ausgebildete Hals-, Nacken- und Schultermuskulatur bedarf. Durch Verspannungen und Wirbelblockaden kommt es in diesem Abschnitt der Wirbelsäule sehr häufig zu Beschwerden und vorzeitigen Verschleißerscheinungen. Am wenigsten beweglich, dafür sehr stabil ist die Brustwirbelsäule (BWS), da sie über die Rippen mit dem Brustkorb in Verbindung steht. Am besten sind hier seitliche Bewegungen und Drehbewegungen durchführbar, weniger gut Neigungen nach vorn und hinten. Die Lendenwirbelsäule (LWS) ist nach allen Seiten hin gut beweglich mit Ausnahme von Drehbewegungen, die nur eingeschränkt möglich sind. Auf der Lendenwirbelsäule lastet das Hauptgewicht, daher besitzt sie auch die größten Wirbel. Am Übergang zwischen dem vierten und fünften Lendenwirbel sowie dem fünften Lendenwirbel und dem Kreuzbein kommt es besonders häufig zu Beschwerden der Wirbelsäule.
    Kreuz- und Steißbein bestehen aus zu Knochenplatten miteinander verschmolzenen Wirbeln. Das Kreuzbein ist zum einen Bestandteil der Wirbelsäule und zum anderen Teil des knöchernen Beckens. Das Kreuzbein-Darmbein-Gelenk, die knöcherne Verbindung zwischen dem Darmbein des Beckens und dem Kreuzbein, verbindet Becken und Wirbelsäule gelenkig miteinander. Häufig ist dieses Gelenk in seiner
Beweglichkeit eingeschränkt, was zu einer veränderten Körperstatik und eingeschränkten Beweglichkeit der Wirbelgelenke vor allem im Bereich des unteren Rückens und damit wiederum zu frühzeitigem Verschleiß und Beschwerden führen kann.

Die Entstehung von Rückenbeschwerden
    Die natürliche Form unserer Wirbelsäule, das Doppel-S (s. Abb. 2 ), garantiert ein Maximum an Stabilität. Bei einer Abweichung von dieser natürlichen Krümmung tritt ein Effekt auf, als ob man an einen gebogenen Draht ein Gewicht hängt: Die Biegung des Drahtes verstärkt sich. Genauso verhält sich unsere Wirbelsäule, wenn sie an einem überhängenden Punkt ständig vermehrt belastet wird.
    Zunächst reagiert die Muskulatur, die die Wirbelsäule stützt und umgibt, mit vermehrter Anspannung. Da Rumpf- und Rückenmuskulatur eine besondere Bedeutung für eine ausbalancierte Körperhaltung besitzen, werden sie als Erstes in Mitleidenschaft gezogen. Häufig kommt es hierbei bereits zu Schmerzen. Kann die Muskulatur die zusätzliche Belastung nicht mehr kompensieren, wird als Folge die natürliche Krümmung der Wirbelsäule verstärkt, und es entwickelt sich ein Hohlkreuz, ein Buckel oder eine verstärkte Halslordose. Im Laufe der Jahre kommt es schließlich zu Verschleißerscheinungen und damit zu Beschwerden.
    Dieser Effekt ist natürlich abhängig vom Gesamtzustand unseres Knochen-Muskel-Sehnen-Apparates, unserer allgemeinen Körperhaltung und von Zusatzfaktoren wie Übergewicht oder falscher Belastung durch einseitige berufliche Tätigkeiten, sodass nicht jeder Mensch auf die zusätzliche negative Belastung gleich schnell mit Beschwerden reagiert.

    Die Hauptursachen für Rückenbeschwerden: haltungs- und bewegungsbedingte vermehrte Belastungen der Wirbelsäule
    Wie stark unsere Bandscheiben belastet werden, hängt vor allem von der Position der Wirbelsäule ab. Im Liegen werden sie am wenigsten belastet und können sich erholen. Im Stehen ist die Belastung stärker, noch stärker im Sitzen. Daraus erklärt sich auch die Häufigkeit von Rückenschmerzen bei Menschen, die überwiegend im Sitzen arbeiten. Jede Form von Fehlhaltung, von
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