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Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)
Autoren: Elizabeth Haran
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erzählte er es seiner Mutter. Elena regte sich nicht darüber auf, dass sie es nicht als Erste erfahren hatte, denn schließlich war es ja Lyle gewesen, der Stunden über Stunden mit ihm gelernt hatte.
    Luigi und Luisa beschlossen, die Glanzleistung ihres Enkels am darauffolgenden Sonntagnachmittag mit einer Barbecue-Party zu feiern. Marcus sagten sie, er könne einige Freunde einladen, aber als Erstes lud er seinen Vater ein.
    Als der Sonntag kam, nahm Elena mit leiser Überraschung zur Kenntnis, dass Lyle in Begleitung von Alison eintraf. Sie kam ihr irgendwie verändert vor, aber es war das erste Mal seit fast einem Jahr, dass sie sie wiedersah, und so wunderte Elena das nicht besonders.
    »Ist heute kein Tennis- oder Schwimmturnier, Alison?«, fragte sie.
    »Ich habe mein Tennismatch abgesagt, weil ich heute hier sein wollte«, erwiderte Alison. »Ich dachte, ich sollte Lyle unterstützen. Aber ich habe noch einen Grund, hier zu sein – wir wollen mitteilen, dass wir ein Datum für die Hochzeit festgesetzt haben, endlich. Wir werden im Juni heiraten. Wir hätten es gern früher gemacht, aber ich will eine Hochzeitsreise, und Reverend Flynn findet vorher keine Vertretung für uns.«
    Es ergab sich ein verlegenes Schweigen. Luisa sah Elena an, und Elena warf einen verstohlenen Blick erst auf Alison, dann auf Lyle. Vielleicht bildete sie es sich ja nur ein, aber sie meinte, dass Lyle sich leicht unbehaglich fühlte.
    »Wir wollen nicht vergessen, weshalb wir hier sind, Liebes«, sagte Lyle errötend und legte den Arm um seine Verlobte. »Heute ist Marcus’ großer Tag.«
    »Ich weiß, aber unsere guten Neuigkeiten können wir ja wohl mitteilen, oder?« In ihrem Ton schwang ein Hauch von Ärger mit.
    »Natürlich können Sie das«, meinte Elena. »Das sind wunderbare Neuigkeiten«, fügte sie hinzu und zwang sich, heiter und fröhlich zu klingen. »Herzlichen Glückwunsch.«
    Auch wenn sie gewusst hatte, dass der Tag kommen würde, trafen Alisons Worte sie wie ein Schlag in den Magen. Lyle würde Alisons Ehemann werden. Elena merkte, dass sie es nicht länger in der Gesellschaft der beiden aushielt. Sie musste unbedingt allein sein. Rasch entschuldigte sie sich und ging nach draußen. Sie lief über die Straße zu der Bank vor dem Krankenhaus und setzte sich. Wie oft in letzter Zeit war dieser Platz ihr Zufluchtsort gewesen! Es war Sonntag, und so war die Stadt ruhiger als sonst. Es war kaum eine Menschenseele auf der Straßen zu sehen, das einzige Geräusch, das sie hörte, war das Krächzen von Krähen in einem Gummibaum in dem kleinen Krankenhausgarten.
    »Geht es dir nicht gut, Elena?«, hörte sie plötzlich Lyles Stimme. Er sah sie besorgt an, dann setzte er sich neben sie.
    »Doch, es war nur alles ein bisschen zu viel für mich«, antwortete Elena. Sie vermied es sorgfältig, ihm direkt in die Augen zu schauen, denn er sollte ihre wahren Gefühle nicht erraten. »Ich freue mich einfach so sehr für Marcus.«
    »Du wirst unseren Sohn schrecklich vermissen, oder?«
    »Ich weiß, es ist gut für ihn, dass er fortgehen kann, aber ja, mein Leben wird ohne ihn nicht mehr dasselbe sein. Wir standen uns immer so nah, und dieses letzte Jahr ist so wunderschön gewesen. Dafür muss ich mich bei dir bedanken, Lyle. Durch dich hat sich in unserem Leben alles zum Besseren gewendet. Aber jetzt werde ich auch von dir nicht mehr viel zu sehen bekommen, nicht wahr?«
    »Ab und zu werde ich noch mit einem Patienten ins Krankenhaus kommen, Elena.«
    Elena glaubte, auch bei Lyle eine leichte Traurigkeit wahrzunehmen. »Du wirst Marcus genauso sehr vermissen wie ich.«
    »Ja, aber wir können ab und zu nach Brisbane fliegen und ihn besuchen.« Er hatte seine Worte noch nicht ganz ausgesprochen, da fiel Lyle ein, dass das für Elena wegen Aldo vielleicht nicht möglich wäre. »Ich bin sicher, Marcus kommt dich hier zu Hause besuchen, so oft er kann«, fügte er deshalb schnell hinzu. »Und bestimmt schreibt er häufig.«
    »Ich habe mich in meinem Leben eingerichtet, Lyle. Und jetzt wird alles anders.«
    Lyle wusste genau, wie viel Freude Marcus in Elenas Leben gebracht hatte. Er wusste auch, dass Marcus ein Ausgleich für einen großen Teil des Kummers war, den Aldo seiner Frau bereitete. Lyle rutschte näher an Elena heran und legte ihr den Arm um die Schultern. Sie wollte nichts lieber, als sich an ihn lehnen und weinen, aber sie tat es nicht.
    »Du hast ja noch Dominic und Maria, die werden dich auf Trab halten«, sagte
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