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Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion

Titel: Der Gesamtprozess der kapitalistischen Produktion
Autoren: Karl Marx
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aber Punkte berührte, auf die im Ms. nicht näher eingegangen ist.
    Der Abschnitt über Grundrente war viel vollständiger ausgearbeitet, wenn auch keineswegs geordnet, wie schon daraus hervorgeht, daß Marx es im Kap. 43 (im Ms. das letzte Stück des Abschnitts über Rente) nötig findet, den Plan des ganzen Abschnitts kurz zu rekapitulieren. Und dies war für die Herausgabe um so erwünschter, als das Ms. anfängt mit Kap. 37, worauf Kap. 45-47 folgen und erst hierauf die Kap. 38-44. Die meiste Arbeit machten die Tabellen bei der Differentialrente II und die Entdeckung, daß in Kap. 43 der hier zu behandelnde dritte Fall dieser Rentenart gar nicht untersucht war.
    Für diesen Abschnitt über Grundrente hatte Marx in den siebziger Jahren ganz neue Spezialstudien gemacht. Er hatte die nach der »Reform« von 1861 in Rußland unvermeidlich gewordnen statistischen Aufnahmen und sonstigen Veröffentlichungen über Grundeigentum, die ihm von russischen Freunden in wünschenswertester Vollständigkeit zur Verfügung gestellt worden, jahrelang in der Ursprache studiert und ausgezogen und beabsichtigte, sie bei der Neubearbeitung dieses Abschnitts zu verwerten. Bei der Mannigfaltigkeit der Formen sowohl des Grundbesitzes wie der Ausbeutung der ackerbauenden Produzenten in Rußland, sollte im Abschnitt über Grundrente Rußland dieselbe Rolle spielen wie im Buch I, bei der industriellen Lohnarbeit, England. Leider blieb ihm die Ausführung dieses Plans versagt.
    Endlich der siebente Abschnitt lag in vollständiger Niederschrift vor, aber nur als erster Entwurf, dessen endlos verschlungne Perioden erst zerlegt werden mußten, umdruckbar zu werden. Vom letzten Kapitel existiert nur der Anfang. Hier sollten die den drei großen Revenueformen: Grundrente, Profit, Arbeitslohn entsprechenden drei großen Klassen der entwickelten kapitalistischen Gesellschaft – Grundeigentümer, Kapitalisten, Lohnarbeiter – und der mit ihrer Existenz notwendig gegebne Klassenkampf als tatsächlich vorliegendes Ergebnis der kapitalistischen Periode dargestellt werden. Dergleichen Schlußzusammenfassungen pflegte Marx sich für die Schlußredaktion, kurz vor dem Druck, vorzubehalten, wo dann die neuesten geschichtlichen Ereignisse ihm mit nie versagender Regelmäßigkeit die Belege seiner theoretischen Entwicklungen in wünschenswertester Aktualität lieferten.
    Die Zitate und Belegstellen sind, wie schon im II. Buch, bedeutend spärlicher als im ersten. Zitate aus Buch I geben die Seitenzahlen der 2. und 3. Auflage. Wo im Ms. auf theoretische Aussprüche früherer Ökonomen verwiesen wird, ist meist nur der Name angegeben, die Stelle selbst sollte bei der Schlußbearbeitung angezogen werden. Ich habe das natürlich so lassen müssen. Von Parlamentsberichten sind nur vier, aber diese auch ziemlich reichlich benutzt wor den. Es sind folgende:
    1. »Reports from Committees« (des Unterhauses), Vol. VIII, »Commercial Distress«, Vol. II, Part I, 1847/48, Minutes of Evidence. – Zitiert als: »Commercial Distress«, 1847/48.
    2. »Secret Committee of the House of Lords on Commercial Distress 1847, Report printed 1848, Evidence printed 1857« (weil 1848 für zu kompromittierlich angesehn). – Zitiert als: C. D., 1848-1857.
    3. Report: Bank Acts, 1857. – Ditto, 1858. – Berichte des Unterhausausschusses über die Wirkung der Bankakte von 1844 und 1845, mit Zeugenaussagen. – Zitiert als: B. A. (zuweilen auch B. C.), 1857, resp. 1858.
    Das vierte Buch – die Geschichte der Mehrwertstheorie – werde ich in Angriff nehmen, sobald es mir irgendwie möglich wird.
    Im Vorwort zum zweiten Band des »Kapital« hatte ich mich abzufinden mit den Herren, die dazumal ein großes Geschrei erhoben, weil sie »in Rodbertus die geheime Quelle und einen überlegnen Vorgänger von Marx« gefunden haben wollten. Ich bot ihnen Gelegenheit, zu zeigen, »was die Rodbertussche Ökonomie leisten kann«; ich forderte sie auf, nachzuweisen, »wie nicht nur ohne Verletzung des Wertgesetzes, sondern vielmehr auf Grundlage desselben, eine gleiche Durchschnittsprofitrate sich bilden kann und muß«. Dieselben Herren, die damals aus subjektiven oder objektiven, in der Regel aber alles andre als wissenschaftlichen Gründen den guten Rodbertus als einen ökonomischen Stern allererster Größe ausposaunten, sind ausnahmslos die Antwort schuldig geblieben. Dagegen haben andre Leute es der Mühe wert gehalten, sich mit dem Problem zu beschäftigen.
    In seiner Kritik des II.
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