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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr
Autoren: Libba Bray
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Dinge kaltlassen würden. Ich wü n sche mir nichts so sehr , als wieder den goldenen Sonnenu n tergang über dem Fluss zu sehen und all das tun zu können , was mir in dieser Welt verwehrt ist.
    Felicity scheint zu merken , dass meine Entschlosse n heit ins Wanken gerät. Sie gibt mir einen Kuss auf die Wange. Ihre Lippen sind kalt. »Gemma , Liebling , nur ein winziges Wei l chen? Hinein und gleich wieder heraus. Was kann schon pa s sieren?«
    Ann hakt nach. »Kartik ist fort und niemand beobac h tet uns.«
    »Und was ist mit Circe?« , erinnere ich sie. »Sie ist i m mer noch irgendwo da draußen und wartet nur darauf , dass wir einen Fehler machen.«
    »Wir werden vorsichtig sein« , sagt Felicity. Ich sehe schon , wo das hinführt. Sie werden mich so lange l ö chern , bis ich zustimme , sie hinzubringen.
    »Die Wahrheit ist , dass ich das Magische Reich nicht betr e ten kann« , sage ich und mein Blick schweift in den Wald. »Ich hab ’ s versucht.«
    Felicity entfernt sich einen Schritt von mir. »Ohne uns?«
    »Nur ein Mal« , sage ich und vermeide es , sie anzusehen. »Aber das Tor aus Licht ist nicht erschienen.«
    »Wie schade« , sagt Felicity. Ihr Ton flüstert: Ich glaube dir nicht.
    »Tja , deshalb müssen wir die anderen Mitglieder des O r dens finden , bevor wir ins Magische Reich zurückke h ren können. Tut mir leid , aber offenbar gibt es keinen anderen Weg.«
    Das ist eine Lüge. Wenn ich wollte , könnte ich das Mag i sche Reich jederzeit wieder betreten. Aber noch bin ich nicht bereit dazu. Nicht , bevor ich gelernt habe , diese seltsame Kraft , die mir in die Wiege gelegt wurde , dieses Danaerg e schenk , zu verstehen. Nicht , bevor ich gelernt habe , die Magie zu beherrschen , wie es mir meine Mu t ter eingeschärft hat. Die Folgen dieses Leichtsinns sind zu ernst. Es genügt , dass ich bis ans Ende meiner Tage mit dem Bewusstsein werde leben müssen , an Pippas Tod schuld zu sein. Ich werde denselben Fehler nicht zweimal machen. Zurzeit ist es am besten , wenn meine Freundi n nen glauben , die magische Kraft habe mich verlassen. Zurzeit ist es am besten , sie zu belügen. Wenig s tens rede ich mir das ein.
    In der Ferne läuten die Kirchenglocken und rufen zur Abendandacht.
    »Wir werden zu spät kommen« , sagt Felicity und macht sich auf den Weg zur Kapelle. Ihre Stimme ist kalt wie der Wind. Ann folgt pflichtschuldig. Das bedeutet , dass ich allein den schweren Stein wieder an seinen Platz vor dem Altar ro l len muss.
    »Danke für eure Hilfe« , murmle ich , während ich mich mit dem Felsbrocken abplage. Dabei fällt mein Blick noch einmal auf das Stück Pergamentpapier. Seltsam. Nun , wo ich darüber nachdenke , kann ich mich nicht erinnern , dass eine von uns es dorthin gelegt hat. Verga n gene Woche war es noch nicht da. Und niemand außer uns kennt diesen Platz. Ich ziehe den Fe t zen Papier unter dem Stein hervor und streiche ihn glatt.
    Ich muss Sie sofort sehen.
    Keine Unterschrift. Ist auch nicht nötig. Ich erkenne die Schrift. Es ist Kartiks Handschrift.

3. Kapitel
    K artik ist hier , irgendwo , und beobachtet mich wi e der.
    Dieser Gedanke beschäftigt mich während der Abendandacht. Er ist hier und will mit mir sprechen. Sofort , schreibt er. W a rum? Was ist so dringend? Mein Magen krampft sich vor Angst und Aufregung zusa m men. Kartik ist zurück.
    »Gemma« , flüstert Ann. »Dein Gebetbuch.«
    Mein Kopf ist so voll , dass ich vergessen habe , mein G e betbuch aufzuschlagen und so zu tun , als würde ich dem Text folgen. Mrs Nightwing , die in der vordersten Reihe sitzt , dreht sich zu mir um und blickt mich scharf an. Ich lese ein wenig lauter als nötig , um den Anschein glühender Begeisterung zu erwecken. Zufrieden mit me i ner offenkundigen Frömmigkeit richtet unsere Dire k torin den Blick wieder nach vorn , und bald bin ich in neue , quälende Gedanken verstrickt. Was ist , wenn die Ra k schana am Ende beschlossen haben , mich zu holen? Was ist , wenn Kartik deshalb hier ist?
    Ein Schauer kriecht mir über den Rücken. Es wird ihm nicht gelingen. Er wird kommen müssen , um mich zu kriegen , und ich werde mich mit aller Kraft zur Wehr se t zen. Wer glaubt er denn , dass er ist? Kartik. Vielleicht wird er versuchen , mich hinterrücks zu überfallen? Mir nachschleichen und dann seine starken Arme um meine Taille schlingen? Natürlich würde ein heftiger Kampf en t brennen. Ich würde ihm nichts schuldig bleiben , obwohl er ziemlich kräftig ist , soviel ich mich
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