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Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)

Titel: Der geheime Tunnel: Erotischer Krimi (Gay Erotic Mystery) (German Edition)
Autoren: James Lear
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vertreten. Ich glaube, wir wissen, was so anziehend auf Sie wirkte, oder, Hugo? Unser Freund Langland hier mit seinen Kameraden im Schottenrock. Wolltet ihr sie untereinander aufteilen?«
    »Ja, der Gedanke kam mir«, antwortete Hugo.
    »Ich versuchte, die beiden davon abzubringen, aber ehe ich sie aufhalten konnte, waren sie schon draußen. Ich ging in den Speisewagen, um Vorkehrungen für das Mittagessen zu treffen, und da sah ich Andrews und Rhys erneut – dieses Mal verschwanden sie zusammen auf der Toilette.«
    »Den Grund dafür kennen wir«, sagte ich. »Sie waren ein Liebespaar.«
    »Sie sind ein hoffnungslos romantischer Narr, Mitchell. Andrews ist ein Gauner. Er hat die Bank bestohlen, bei der er arbeitet, das Geld in Wertpapieren angelegt und den Profit eingestrichen. Irgendwann wurde er zu gierig und investierte eine Menge Geld in eine Diamantenmine in Südafrika, die es zu seinem Pech gar nicht gibt.«
    »Was Sie nicht sagen«, meinte Taylor.
    »Rhys war der Schwindler, der ihm diesen Betrug aufgeschwatzt hat. Andrews war verzweifelt; er folgte ihm nach Edinburgh und wollte sein Geld zurück, aber Rhys hängte ihn ab. Also stellte er ihn im Zug zur Rede.«
    Ich sagte: »Sie wollen uns allen Ernstes weismachen, dass er Frau und Kinder mit sich schleppte, nur um ein mieses Geschäft zu regeln?«
    »Genau das tat er. Ein großartiger Vorwand, um sich von der Bank beurlauben zu lassen – Ferien mit der ganzen Familie. Perfekte Tarnung für einen Mann, der etwas zu verbergen hat. Da stimmen Sie mir doch sicher zu, Simmonds?«
    Simmonds warf ihm einen finsteren Blick zu, erwiderte aber nichts.
    Dickinson fuhr fort: »Als Andrews klar wurde, dass er sein Geld abschreiben konnte, bekam er es mit der Angst zu tun. Ihm wurde bewusst, dass es nur eine Frage der Zeit sein konnte, bis die Bank die fehlenden Summen bemerkte; die Kette der Überweisungen wies auf ihn zurück. Da fasste er den Entschluss, Rhys zu ermorden – den Mann, der ganz genau wusste, wohin das Geld geflossen war. Und dann – wer weiß? Bei Nacht und Nebel über den Ärmelkanal ins Ausland. Geld hatte er überall angelegt: in der Schweiz, in Norwegen, in Holland. Wir wussten gründlich über ihn Bescheid.«
    »Waren Sie deshalb im Zug?«
    »Nein. Ich ermittelte tatsächlich gegen einen Drogenring. Wir glaubten, dass jemand Daisy Athenasy als eine Art Kurier benutzte.«
    »Daisy? Sie machen Witze«, sagte ich. »Die weiß ja nicht mal, wie man das Wort ›Kurier‹ buchstabiert.«
    »Daisy Athenasy ist nicht so dumm, wie sie aussieht«, entgegnete Dickinson. »Sie hatte fast überall die Finger im Spiel – Herbert Waits kann Ihnen das bestätigen. Aber Mr. Waits kennen Sie ja bereits, nicht wahr, Mitch? Ich hörte von Ihren schauspielerischen Höchstleistungen. Bertie Waits war mehr als beeindruckt. Passen Sie bloß auf, Taylor, da kommt Konkurrenz auf Sie zu. Als Leinwandidol ist Mr. Mitchell groß im Kommen – im doppelten Wortsinn.«
    Alle Anwesenden grübelten über den Sinn dieser Worte. Ich hielt es für angebracht, das Thema zu wechseln.
    »Und wie kam der Ring in Daisys Gepäck?«
    »Ganz einfach: Sie stahl ihn.«
    »Was?«
    »Sie fand die Leiche auf der Toilette und erkannte ihre Gelegenheit. Diamanten konnte sie noch nie widerstehen. Und als sie den Klunker nicht auf normale Weise von Rhys’ Finger bekam –«
    »Sie wollen doch wohl nicht andeuten, dass Daisy Rhys den Finger abschnitt?«
    »Doch, das tue ich. Eine üble Sache, nicht wahr?«
    »Und was tat sie dann mit dem Finger?«
    »Ich habe keine Ahnung. Vielleicht hat sie ihn gegessen.«
    »Das bezweifle ich«, sagte Taylor. »Dafür achtet sie viel zu sehr auf ihre schlanke Linie.«
    »Sie stahl den Hauptschlüssel von Simmonds«, fuhr Dickinson fort, »und verriegelte die Tür, nachdem sie den Ring an sich genommen hatte. Sehen Sie, sie ist wirklich nicht so dumm, wie es den Anschein hat. Ich fand den Schlüssel im Abteil und musste ihn schnell loswerden. Daher der kleine Trick mit dem Champagnerkübel. Das war sicher nicht mein brillantester Schachzug, wie ich offen zugebe, aber leider notwendig. Manchmal, Mitch, muss man eben seine Spuren verwischen.«
    Alle Anwesenden nickten.
    »Moment mal«, sagte ich. »Es glaubt doch wohl keiner hier diese Geschichte, oder?«
    »Du musst zugeben, altes Haus«, sagte Morgan, »dass das Ganze einen gewissen Sinn zu ergeben scheint.«
    »Vielen Dank, Mr. Morgan«, sagte Dickinson. »Wenigstens einer hier ist vernünftig.«
    »So was
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