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Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Der gefährliche Lord Darrington (Historical My Lady) (German Edition)
Autoren: Sarah Mallory
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Betroffenen ihre Gliedmaßen nicht mehr spüren konnten. „Ich denke, der Arzt wird etwas gegen die Schmerzen tun können“, versuchte er Davey zu trösten.
    Der stöhnte erneut auf und schloss die Augen. Gleich darauf sank sein Kopf zur Seite. Nur eine pulsierende Ader an seinem Hals zeigte, dass er noch lebte.
    Guy hätte nicht zu sagen gewusst, wie lange er an Daveys Seite ausgeharrt hatte, bis Hilfe kam. Der Himmel war inzwischen noch dunkler geworden, und der Regen hatte zugenommen. Hin und wieder fegte ein Windstoß über das Feld. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, ohne dass irgendjemand auftauchte.
    Dann endlich erschienen mehrere Männer mit einem Eselskarren. Vorsichtig hoben sie den Verletzten hoch und legte ihn auf den Wagen. In diesem Moment war Guy froh, dass Davey das Bewusstsein noch nicht zurückerlangt hatte. Bestimmt hätte sonst jede Bewegung seinem Freund beinahe unerträgliche Schmerzen bereitet.
    Langsam machten alle sich auf den Weg zum alten Kloster. Guy führte Dark Girl und Herkules am Zügel. Als sie ihr Ziel endlich erreichten, war er – wohl auch infolge der Aufregung – völlig erschöpft.
    Hinter mehreren Fenstern brannten Kerzen, was das Gebäude in der verregneten dunklen Nacht überaus einladend erscheinen ließ. Die Haustür stand offen, und ein Lichtstrahl fiel auf die steile Außentreppe. Jetzt trat eine Gestalt aus dem Haus. Eine Frau, deren Gesicht nicht zu erkennen war, weil sie das Licht im Rücken hatte. Offenbar hatte sie gehört, dass die Gruppe mit dem Verletzten sich näherte.
    „Hier“, rief sie, während sie auf den Eselskarren zulief, „ich habe eine Decke mitgebracht. Legt den Verletzten darauf. Dann könnt ihr ihn leichter tragen.“
    Darrington musterte sie schweigend. Sie schien daran gewöhnt zu sein, Befehle zu geben. Freundlich, aber bestimmt erteilte sie den Männern Anweisungen. Und Guy fand, dass sie alles richtig machte. Dann wurde er abgelenkt, weil ein Stallknecht herbeigelaufen kam, um ihm die beiden Pferde abzunehmen. Guy bat ihn, Dark Girl noch einmal auf mögliche Verletzungen zu untersuchen, und folgte dann den anderen ins Haus.
    Sie durchquerten eine große Eingangshalle, stiegen eine breite Treppe hinauf und betraten schließlich ein kleines Zimmer, in dem ein Feuer im Kamin prasselte. Offenbar hatte man den Raum in aller Eile für den Verletzten vorbereitet.
    Still zog Guy sich in eine Ecke zurück. Von dort aus beobachtete er, was weiter geschah. Die Frau – sie war jünger, als er zunächst angenommen hatte – sorgte dafür, dass Davey vorsichtig aufs Bett gelegt wurde. Ihr rotes Haar leuchtete im Schein des Feuers, sie bewegte sich anmutig und strahlte eine gewisse Selbstsicherheit aus. Das alles gefiel ihm. Doch am meisten beeindruckte ihn, wie ruhig und überlegt sie die Situation meisterte. Niemand hätte bezweifeln können, dass sie mit der Führung eines Haushalts und allen damit zusammenhängenden Pflichten vertraut war. Ob sie Lady Arabella, die Eigentümerin des ehemaligen Klosters, war?
    Die Ankunft des Arztes riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Guten Abend, Mrs Forrester.“
    Also war sie nicht Lady Arabella.
    Der Doktor trat ans Bett, betrachtete Davey einen Moment lang und stellte dann fest: „Dies ist also der junge Mann, um den ich mich kümmern soll. Wenn ich es richtig verstanden habe, hatte er einen Reitunfall?“
    „Ja.“ Guy trat aus dem Schatten. „Das Pferd hat ihn unter sich begraben.“
    „Ah …“ Noch einmal musterte der Arzt den bewusstlosen Mann. Dann zog er sich rasch den Mantel aus. „Machen wir uns also an die Arbeit. Mrs Forrester, können Sie mir einen Ihrer Bediensteten als Hilfe hierlassen? Die anderen sollten jetzt gehen.“
    „Ich werde hierbleiben und Ihnen helfen“, bot Guy an.
    „Nein, Sie werden jetzt Ihre nasse Kleidung ausziehen und alles tun, um sich aufzuwärmen. Sonst gehören Sie auch bald zu meinen Patienten“, erklärte der Arzt ruhig, aber bestimmt.
    „Martin“, sagte Mrs Forrester, „du bleibst hier.“ Mit der Hand bedeutete sie den anderen, dass sie den Raum verlassen sollten. „Ich danke euch allen. Geht jetzt in die Küche. Die Köchin hat heißen Punsch für euch vorbereitet.“
    „Auch für mich?“, fragte Guy in einem Anflug von Humor.
    „Nein.“ Ernst schaute sie ihn aus ihren großen dunklen Augen an. „Sie können sich im ehemaligen Refektorium am Kamin aufwärmen. Man wird Ihnen etwas Heißes zu trinken dorthin bringen. Kommen Sie!“
    Er folgte ihr
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