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Der Geek-Atlas (German Edition)

Der Geek-Atlas (German Edition)

Titel: Der Geek-Atlas (German Edition)
Autoren: John Graham-Cumming
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Röntgenstrahlen handelt. Sie verlassen den Stern als kontinuierlicher Strahl, der von den magnetischen
     Nord- und Südpolen des Sterns ausgeht. Dies ist in Abbildung 1.2 zu sehen.
    Abbildung 1.2 Ein Pulsar mit Magnetfeld und Strahlung
    Da die rotierenden und magnetischen Pole versetzt sind, zeigt der Strahl nicht ständig auf die Erde, sondern streicht bei
     jeder Rotation nur einmal an ihr vorbei (was uns wie ein Puls erscheint).
    Tatsächlich hat man auch nach 40 Jahren Beobachtung noch vieles nicht verstanden. Vielleicht war die Bezeichnung LGM-1 des
     Teams der Universität Cambridge doch korrekt und Parkes hat seit seiner Eröffnung im Jahre 1961 extraterrestrische Grüße verpasst.
    ----
    Es war die Rolle, die das Parkes Radioteleskops bei den Übertragungen während der Mondlandung der Apollo 11 spielte, die das
     Teleskop zu einem Filmstar machte. Als Neil Armstrong und Buzz Aldrin am 20. Juli 1969 auf dem Mond landeten, wurden die Übertragungen
     der Telemetriedaten und Fernsehbilder ursprünglich an das Goldstone-Observatorium in der Mojave-Wüste in Kalifornien gesendet.
     Doch es kam zu Problemen und die NASA wechselte zum Honeysuckle Creek-Empfänger in der Nähe von Canberra in Australien, um
     die Signale zu empfangen. Kurz danach schaltete man auf Parkes um und befand das Signal für so gut, dass man für den Rest
     der Übertragung bei „The Dish“ blieb.
    The Dish war in eine ganze Reihe von Weltraum-Missionen involviert, darunter die Voyager 2-Mission bei der man nah an Uranus
     und Neptun herankam und Bilder der Planeten lieferte, die Giotto-Mission, bei der man 1986 nah an Halleys Komet vorbeiflog,
     und die Galileo-Mission, bei der 1997 Jupiter fotografiert wurde.
    The Dish besitzt ein kleines Besucherzentrum sowie zwei kleine Kinos, in denen Filme die Radioastronomie und das Sonnensystem
     erklären. Während der Eintritt in das Besucherzentrum kostenlos ist, wird für die Kinos ein kleiner Obolus fällig. Da The
     Dish ein wenig abseits der Zivilisation liegt, gibt es ein Café mit Speisen und Getränken sowie kostenlose Picknick- und Barbecue-Anlagen.
    Unglücklicherweise wird The Dish ständig genutzt und ist daher Besuchern nicht zugänglich. Gelegentlich gibt es im Observatorium
     aber einen Tag der offenen Tür, an dem die Öffentlichkeit die Schüssel besteigen und sich anschließend den Vortrag eines dortigen
     Wissenschaftlers anhören kann. In der Vergangenheit wurden diese Tage der offenen Tür mit einer Vorführung von The Dish unter dem Sternenhimmel abgerundet.
    Wenn Sie sich The Dish nähern, sollten Sie alles ausschalten, was einen Radiosender enthält (z. B. Ihr Mobiltelefon) – The
     Dish lauscht auf sehr schwache Radiosignale aus dem Kosmos und muss sich nicht auch noch Ihr Geschnatter anhören. Da Parkes
     etwas abseits liegt, könnten Sie die Reise mit einem großen lokalen Event verbinden. Das Parkes Elvis Festival (das jedes
     Jahr in der zweiten Januarwoche stattfindet) sollte man nicht verpassen.
    Abgesehen vom bisher Genannten liegt der Hauptverwendungszweck der 64 Meter großen Schüssel in der Radioastronomie, mit einem
     besonderen Schwerpunkt auf Pulsaren (siehe Kasten). Im Laufe der Jahre wurde The Dish immer wieder aufgerüstet, um die unglaublich
     schwachen Signale, die die Erde erreichen, noch besser verarbeiten zu können.
    Praktische Informationen
    Informationen über das Parkes Radioteleskop und andere australische Observatorien finden Sie auf http://outreach.atnf.csiro.au/ .

Kapitel 2. Zentralfriedhof, Wien, Österreich
    48° 8′ 58″ N, 16° 26′ 28″ E

    Ein Wissenschaftler zwischen Komponisten
    Falls Sie einen Grund brauchen, um die wunderschöne österreichische Hauptstadt zu besuchen, empfehle ich den Zentralfriedhof.
     Auch wenn der Friedhof nicht zu den berühmtesten Sehenswürdigkeiten Österreichs zählt, so handelt es sich hier doch um die
     letzte Ruhestätte vieler berühmter Österreicher und auch Nicht-Österreicher, darunter Beethoven, Brahms, Schubert, vier Strausse
     und eine ganze Reihe weiterer Künstler und auch Politiker. Doch das Grab, das auf den wissenschaftlich interessierten Besucher
     wartet, ist das mit einer grundlegenden Formel zur Thermodynamik auf dem Grabstein.
    Dieses Grab ist das von Ludwig Boltzmann, dem österreichischen Physiker, der die statistische Mechanik (die zu erklären hilft,
     wie die fundamentalen Eigenschaften von Atomen, etwa Masse und Ladung, die Eigenschaften der Materie bestimmen)
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