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Der galaktische Kontakt

Der galaktische Kontakt

Titel: Der galaktische Kontakt
Autoren: Jack Williamson
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widersprichst dir mit deinen eigenen Argumenten«, unterbrach der Senator scharfsinnig. »Wenn das Weltall voll von Überwesen ist, warum sind sie dann noch nicht hier?«
    »Eine gute Frage«, stimmte Adam zu, und er fühlte sie alle gegen sich. »Aus diesem Grund habe ich mich dem Projekt verschrieben, um Antworten auf solche Fragen zu bekommen. Aber eine Antwort sollte zumindest klar sein.« Er sprach zu der ganzen Tafel und bemühte sich, zuversichtlich zu wirken. »Die Entfernungen im All sind von der gleichen Größenordnung wie astronomische Zahlen. Im galaktischen Maßstab ist selbst das Licht langsam. Und selbst die besten denkbaren Antriebssysteme erzielen nur einen Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit. Der Flug zwischen den Sternen ist ohne großen wissenschaftlichen Durchbruch nicht möglich, aber den konnte Dr. Hunter nicht berechnen.«
    »Hunters Thesen sind mir bestens vertraut«, antwortete der Senator. »Tatsächlich konnten sie mich am Anfang begeistern. Wir haben über dreißig Jahre lang Gelder in das Projekt Lifeline investiert. Wir haben mit hohen Kosten verbundene Funksignale zu jedem Stern der näheren Umgebung abgestrahlt. Aber eine Antwort erhielten wir nie.«
    »Solche Antworten brauchen Zeit«, protestierte Adam. »Allein vom nächsten Stern würden im günstigsten Fall acht Jahre vergehen. Jedes Jahr erreichen wir weitere Welten mit unseren Signalen. Da können wir doch nicht gerade jetzt einfach aufgeben.«
    »Ich fürchte, die Steuerzahler haben die Nase davon voll, ständig Milliardenbeträge in die Rattenhöhlen des Mondes fließen zu lassen«, unterbrach der Senator sanft. »Und meine Wähler hören nicht auf, peinliche Fragen in dieser Richtung zu stellen. Selbst einmal angenommen, das Universum wäre voll von Superintelligenzen. Warum sollten sie uns etwas sagen wollen?«
    Er machte eine Pause, um die Worte wirken zu lassen.
    »Was sagst du zu einer Fliege in deiner Suppe?«
    Adam bemühte sich, Kayrens gespieltes Lächeln zu übersehen und das Gekicher vom Tischende zu überhören.
    »Das ist eine wichtige Frage«, beharrte er verbissen auf seiner Meinung. »Auf dem Mond hoffe ich eine Antwort darauf zu bekommen. Wenn wir eine Nachricht aus dem All auffangen, wird dies der große Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit sein. Das wird unserem Leben eine neue Bedeutung geben.«
    »Mein Junge, ich fürchte, ich verstehe dich nicht.« Der Senator schob eine silberne Haarsträhne aus dem Gesicht und wandte sich lächelnd an Kayren Hunter. »Ich kann mich an eine Zeit erinnern, da hat die Liebe dieses wundervollen Mädchens das Leben für dich mit genügend Bedeutung erfüllt.«
    In der für Adam peinlichen Stille erklang ein Klingeln, als Tante Victoria mit der Gabel gegen ein Glas stieß.
    »Adam Cave«, brachte sie keuchend heraus, »du hast mein armes, altes Herz gebrochen. Ich habe dich so sehr geliebt, um deines armen Vaters willen. Und nun hast du mich verraten, die ganze Familie verraten, und eine liebe junge Frau.«
    Kayren grinste ihn über das Skelett des Truthahns hinweg an, als ob sie Freude an ihrem Martyrium empfände.
    »Ich kann ein so abscheuliches Verhalten nicht akzeptieren, besonders nicht von dir«, keuchte Tante Victoria unter Anstrengungen. »Wenn du zum Mond gehst Adam, hör mir gut zu, dann streiche ich deine Anteile in meinem Testament. Du wirst gar nichts bekommen.«
    Ihre wäßrigen Augen starrten ihn an.
    »Adam, mir zuliebe, gib das Vorhaben auf!«
    Er wand sich innerlich vor Unwohlsein, und ein Kloß steckte ihm in der Kehle. Er empfand Bedauern mit ihr, die immer so großartig zu ihm gewesen war. Und Dankbarkeit für viele Entgegenkommen. Er mochte sie selbst jetzt noch, trotz allem.
    »Daß es mir leid tut, wird wohl nicht ausreichen«, murmelte er heiser. »Aber es tut mir wirklich leid.« Sein Blick wich ihrem Gesicht aus. »Ich fürchte, du würdest es niemals verstehen, selbst wenn wir den Kontakt herstellen können. Es ändert aber nichts daran, daß ich in der kommenden Woche auf dem Mond bin.«
    Tante Victorias Gesicht schwoll rot an. Dann übermannte sie ein erneuter Asthma-Anfall. Joseph Runescribe beeilte sich, um ihr zur Seite zu stehen. General Monk fing Adams Blick ein und nickte ihm zu, ihm in die Bibliothek des Senators zu folgen.
    Der halbdunkle Raum hatte den Geruch von altem Leder und erlesenen Tabaken. Er strahlte erhabene Tradition aus. Der General schloß die Tür und deutete Adam an, sich ihm gegenüber an den alten Tisch aus
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