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Der galaktische Kontakt

Der galaktische Kontakt

Titel: Der galaktische Kontakt
Autoren: Jack Williamson
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große Antenne sehen?«
    »Nichtssagend«, zuckte sie mit den Schultern. »Im kosmischen Maßstab sehr kleiner Napf.« Sie erkannte, daß sie ihn verletzt hatte. »Bin ungalant, Entschuldigung.«
    »Ich war einfach erregt«, erklärte er, »und ich dachte, Sie könnte es auch begeistern.«
    »Im kosmischen Maßstab, Mond ist eine Brotkrume«, gähnte sie. »Menschen sind Mikroben. Sie hören Stimmen von Mikrobe auf Brotkrume, ja? Wenn ja, was antworten? Wie antworten? Vielleicht mit Desinfektionsmittel?«
    Sie lehnte sich zurück und schloß die Augen.
    Adam saß da und blickte mit langsam zerbröckelnder Begeisterung auf die riesige Antennenschüssel. Irgendwo in seinem Innern wurde die Maschine der kontaktsuchenden Menschheit zu einem närrischen Spielzeug.
     

 
3.
     
    Der Wagen hielt in einer Luftschleuse, die in den Zentralberg des Kraters gebohrt worden war. Graziös wie ein Kätzchen in Zeitlupenbewegung schwebte Polly Ming die Rampe hinunter zu einer Gruppe offizieller Vertreter des Projekts. Deren förmliches Lächeln konnte die angespannte innere Unruhe nicht überdecken. Projektdirektor Kalinin begrüßte sie formvollendet, aber mit stotterndem Chinesisch. Sie antwortete ihm flüssig auf russisch. Das Empfangskomitee begleitete sie aus dem Tunnel.
    Allein gelassen mit seinen zehn Kilogramm Gepäck, schritt Adam auf und ab. Er entdeckte ein rotes Schild, auf dem in sechs Sprachen RAUCHEN VERBOTEN stand. Kritisch betrachtete er gelbgekleidete Männer in luftdichten Anzügen, die auf die Wände gemalt worden waren. Hier, am Ende seiner Jugend, am Ende seines Verhältnisses mit Kayren und einer langen Viertelmillion Meilen von zu Hause, hier war das Projekt Lifeline.
    Er fühlte sich zum Heulen.
    Ein lautes Warnsignal erklang hinter ihm. Ein sperriges Fahrzeug schoß aus einem beleuchteten Quertunnel, kurvte auf seinen Plastikrädern um ihn herum und hielt quietschend neben dem Eingang. Ein lässiger Corporal kletterte aus dem Fahrzeug und begann die Güter zu laden, die mit der Einschienenbahn gekommen waren.
    Adam ging zu ihm hinüber. Auf seinem öligen Overall erkannte er die Abzeichen der US Space Force. Sein struppiger, roter Bart brauchte dringend eine Rasur. Er blickte ungerührt auf Adams Offiziersstreifen, aber er grüßte nicht.
    »Raumfahrer«, sagte Adam, »ich möchte mich hier zum Dienst melden. Können Sie mir helfen, das amerikanische Kommando zu finden?«
    »Sie und ich sind das amerikanische Kommando.« Der großgewachsene Corporal stieß eine Kiste in das Fahrzeug und reichte dann Adam die Hand. »Seit der Major zurückberufen wurde«, fuhr er fort. »Fassen Sie mit an, und ich nehme Sie mit nach unten.«
    Adam zögerte einen Sekundenbruchteil, packte dann aber mit an, um das Fahrzeug, das Kraterkrabbe genannt wurde, zu beladen. Der Corporal nannte sich Solomon Smith.
    »Sie sind in Ordnung, Lieutenant«, grinste Solomon Smith, als die letzte Kiste mit Trockenverpflegung auf der Krabbe lag. »Aber es tut mir schrecklich leid für Sie. Sie sind das, was ich vor fünf Jahren war.«
    Sie bestiegen die Krabbe. Lässig über das Lenkrad gebeugt, jagte Smith das Fahrzeug durch einen Irrgarten von dunklen Korridoren.
    »Was ist Ihnen denn hier widerfahren?« fragte Adam.
    »Was allen passiert.« Sie kurvten um eine Ecke. »Ich kam von der Akademie aus direkt hierher, als ausgezeichneter Computerfachmann, Spezialist für Maschinensprachen. Voll von guten Worten und wilden Ideen über den ersten Kontakt nach draußen. Aber dieses schreckliche Loch hat mich geschafft. So geht es jedem.«
    »Wie ist das möglich?«
    »Stinkende Langeweile, stupider Dienst, auch Heimweh, und man kann nicht einmal die Erde sehen. Nacht für Nacht glotzt man auf die Sterne. Keiner gibt einem eine Antwort, und niemand kümmert sich um einen oder etwas.«
    »Ich schon«, sagte Adam.
    »Hab’ ich auch mal gedacht«, grinste Smith über das halbe Gesicht. »Meine erste Aufgabe hier war die Nachberechnung der Drake-Hunter-Formeln. Ich habe sogar einen Bericht über meine Studien veröffentlicht.«
    »Dann sind Sie der Solomon Smith?«
    Adam betrachtete in mit neuem Respekt. Die Drake-Hunter-Gleichungen dienten zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit, daß ein auf einen beliebigen Stern ausgestrahltes Signal beantwortet wurde. Die Formeln enthielten Größen wie die Anzahl von Sternen mit Planeten, das durchschnittliche Alter der Planeten, die Wahrscheinlichkeit, daß sich auf einem geeigneten Planeten Leben entwickelt und
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