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Der galaktische Kontakt

Der galaktische Kontakt

Titel: Der galaktische Kontakt
Autoren: Jack Williamson
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Anziehungskraft des Mondes. Da wußte er, daß sie im Krater Tycho gelandet waren.
    Zwei Minuten brauchte er, um seine selbstgestellte Aufgabe zu überprüfen, dann stand das Ergebnis fest. Das scheinbar falsche Ergebnis war doch richtig. Dreizehntausend Jahre würde seine hypothetische Ein-Mann-Kapsel benötigen, um Proxima Centauri zu erreichen. Sie würde mit einer Geschwindigkeit von sechzig Meilen pro Sekunde ankommen und keinen Treibstoff mehr für die Landung zur Verfügung haben.
    Es war klar, daß dann der Pilot kein Mensch sein konnte. Man müßte eine Maschine, einen Robot, bauen können, dachte er, der nach dreizehntausend Jahren in einer Umgebungstemperatur nahe dem absoluten Nullpunkt noch arbeiten könnte. Nach einer Kreisbahn um den Stern könnte die Kapsel ohne erneuten Treibstoffbedarf zur Erde zurückfliegen und nach erneuten dreizehntausend Jahren die gesammelten Daten und Informationen abliefern – wenn sich Menschen dann überhaupt noch dafür interessierten.
    Das, so überlegte er weiter, war das Beste, was man als Tat von der Menschheit erwarten konnte. Die Bedeutung des Ergebnisses war eindeutig. Die Erde würde einen direkten und unmittelbaren Kontakt mit einer anderen Welt nicht in die Wege leiten können. Wenn es zu einer Kontaktaufnahme kommen würde, dann könnte es sich nur um eine solche handeln, die der General befürchtet hatte. Eine einer viel höher entwickelten Kultur, einer so hochstehenden, daß sie die Erdenmenschen als Tiere oder Ungeziefer einstuften.
    Bitter erkannte er, daß seine Familie doch recht gehabt haben könnte. In einem ersten, schweren Anflug von Niedergeschlagenheit, formulierte er ein Lasergramm an General Monk. Verzeiht, ich habe mich geirrt, gebt mir eine andere Aufgabe.
    Sein starrsinniger Stolz verbot ihm, das Lasergramm abzuschicken.
    In der Zeit, in der er auf den Transport zur Station auf der anderen Seite des Mondes warten mußte, bummelte er durch die unterlunare Stadt, die den Krater ringförmig umgab. Er durfte wieder essen, was er wollte, und die Reste der Medikamente vom Flug mit ein paar starken Mondwodkas aus dem Körper spülen. Sein Geist belebte sich in dem Maß, in dem die Folgen der Druckbelastung verschwanden.
    Eine kecke Schwarze – er nannte sie Schwan – arbeitete in dem Büro, wo er sich täglich meldete. Um sich selbst zu beweisen, daß er mit Kayren endgültig gebrochen hatte, lud er sie zweimal zum Essen in den Club oben auf der Kraterkante ein. Durch große Glasfenster konnte man von dort die ankommenden und startenden Raketen beobachten.
    Als sie dann seiner Bitte, ihr in ihrem Appartement zu zeigen, wie man Steaks auf der Erde zubereitet, fast zugestimmt hatte, traf er auf den Fremden.
    Adam wartete auf einer Bank vor dem Hotel, als sich ein Mann neben ihn setzte. Auf der ausgebeulten, weißen Jacke des sehnigen, stattlichen Mannes konnte er die Herkunft auf einem Abzeichen erkennen: Tycho Hilton.
    »Adam Cave?« fragte er mit einer tiefen und angenehmen Stimme. »Ich bin Jason Caine.«
    Er begann in lockerer Weise über sich zu erzählen, ohne dabei zu erwähnen, woher er Adams Namen wußte. Sein Vater war Zimmermann in einer Kleinstadt gewesen. Er hatte als Geselle im gleichen Beruf gearbeitet, um sich das Geld zu verdienen, daß er für den Weg durch die Ingenieurschulen von Westmark benötigte. Jason Caine kannte die Familie der Monks. Durch die Nachrichten war er über den Senator informiert, aber er brannte auf Neuigkeiten über den Bischof und über das Mädchen, das einen Astronauten geheiratet hatte.
    Adam studierte sein lebhaftes, optimistisches Gesicht. Mit seinen gewitzten blauen Augen und dem welligen blonden Haar sah er etwas zu jung aus, um Mary Monk gekannt zu haben, bevor sie seinen Vater geheiratet hatte.
    Adam fragte sich für einen Moment, ob er zu der Gruppe des Generals gehörte, die die Erde vor einem Kontakt mit Extraterrestiern bewahren wollte. Aber sein Gesichtsausdruck erschien ihm zu warm und ehrlich dafür.
    »Das Monk-Mädchen ist meine Mutter«, sagte Adam, »und mein Stiefvater ist Professor an der Universität von Westmark.«
    »Was wurde aus dem Astronauten?«
    Sie waren nun an der Reihe. Der Fremde folgte ihm in das nach Schweiß riechende Trimmcenter. Sie schwangen sich auf die Sättel und begannen Seite an Seite in die Pedale zu treten. Adam begann bald zu keuchen, denn er war noch von dem Flug geschwächt.
    »Eine Stunde täglich mit einer Spitzenbelastung von zwei Gravos, und der Mond ist
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