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Der Fluch des schwarzen Ritters

Der Fluch des schwarzen Ritters

Titel: Der Fluch des schwarzen Ritters
Autoren: Thomas Brezina
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Wahnsinnige schleudert sie nach uns!“
    Ein Rasseln und Klappern wurde hinter ihnen hörbar, und eine metallene Schuhspitze trat nach den Junior-Detektiven. Verzweifelt versuchten sie, sich aus dem engmaschigen Netz zu befreien, verwickelten sich dabei aber immer mehr darin.
    Keuchend und stöhnend blieben sie in der Tür zum Gang liegen und erkannten entsetzt den Schwarzen Ritter über sich. Dieser schwang nun eine Kette, an deren Ende eine Kugel mit langen, spitzen Dornen befestigt war.
    „Ein Morgenstern! Das ist ein Morgenstern!“ brüllte Poppi und schlug verzweifelt um sich.
    Der Ritter hob die mittelalterliche Waffe hoch über seinen Kopf und wollte sie schon auf die Knickerbocker niedersausen lassen. Doch da flog plötzlich ein greller roter Feuerball an ihm vorbei. Der brutale Kerl drehte den Helm in die Richtung, aus der er gekommen war. Ein zweiter Leuchtball zischte durch die Luft und knallte auf den Visierschlitz seines Helms.
    Ein dumpfer, erschrockener Schrei tönte aus dem Helm heraus. Der Morgenstern fiel zu Boden, und mit klirrenden Schritten suchte der Ritter das Weite.
    Keiner der Knickerbocker dachte an eine Verfolgung. Sie waren viel zu erleichtert, daß der Kerl weg war.
    „Was findet hier statt? Ritterspiele oder was?“ hörten die Junior-Detektive die Stimme von Rapunzel. Lässig, und als wäre nichts geschehen, schlenderte das Mädchen zu ihnen und befreite sie aus dem Netz.
    „Ihr tickt ja nicht ganz richtig“, lautete Rapunzels Kommentar zu allem. „Dieser Schwarze Ritter fällt ja in die Kategorie ,Total Wahnsinniger mit schwerstem Dachschaden’. Laßt euch von der alten Tante etwas raten: Finger weg von dem Typ. Es kommt nicht immer jemand vorbei, der zufällig ein paar Feuertricks eingesteckt hat!“
    „Es war alles eine Falle!“ stöhnte Lilo und rieb sich ihr Hinterteil und ihre Arme. Na, das würde vielleicht blaue Flecken geben! Einzeln würde sie die Dinger durchnumerieren können.
    „Ich habe kurz vor zwei Uhr das Licht im Turmzimmer entdeckt und bin nur ein Stück an die Tür herangegangen“, berichtete Lilo. „Plötzlich ist der Schwarze Ritter hinter mir gestanden und hat mir einen seiner Sterne in den Rücken gebohrt. Dann hat er mir einen Zettel hingehalten. ,Ruf Freunde’ ist darauf gestanden. Na ja, deshalb habe ich gepfiffen und euch gleich gewarnt. Der Ritter hat mich anschließend gezwungen, in das Turmzimmer zu gehen. Ich glaube nicht, daß er uns ernstlich verletzen wollte. Es ist ihm bestimmt darum gegangen, uns zu erschrecken!“
    „Und abzuschrecken!“ fügte Axel hinzu und richtete sich stöhnend auf. Er hatte sich bei dem Sturz das Bein verstaucht.
    „Da!“ Poppis Stimme zitterte, als sie auf die Holztür zur Turmtreppe zeigte. Ein großes, schwarzes „R“ war eingebrannt worden. Darunter hatte der Ritter mit Kreide einen Totenkopf gezeichnet.
    „Der Kerl weiß, daß wir hinter ihm her sind. Das war alles nur eine Falle. Und er hat sicherlich gewußt, daß wir in seinem Zimmer im Hotel Panhans waren. Das hier war eine deutliche Warnung!“ murmelte Axel.
    „Ihr solltet sie ernst nehmen“, meinte Rapunzel. Ihre sonst so coole Stimme klang zum ersten Mal bestimmend und sogar besorgt.

Das hustende Kamel
     
     
    Den Rest der Nacht verbrachten die Knickerbocker und Rapunzel im Auto, wo sie mehr schlecht als recht schliefen. Das einzige Hotel, das sie um diese Zeit vielleicht noch aufgenommen hätte, wäre das Panhans gewesen. Doch dorthin trauten sich die Junior-Detektive nicht mehr zurück.
    Als sie am Morgen erwachten, tat ihnen alles weh. Ihre Arme und Beine waren steif und mußten erst langsam wieder gelockert werden.
    Bevor sie zum Zirkus zurückfuhren, hatten sie an Rapunzel noch eine Bitte: „Erkundige dich im Hotel, ob Mister Harwood noch hier ist. Wir glauben es zwar nicht, aber wir wollen auf Nummer Sicher gehen!“
    Zwei Minuten später war das Mädchen zurück und meldete: „Der Nachtportier sagt, er wäre gestern am frühen Abend abgereist!“
    Lilo nickte, denn das hatte sie geahnt. Danach gähnte sie herzhaft und war bald wieder eingenickt.
    Es war kurz vor elf Uhr am Vormittag, als die Knickerbocker wieder im Zirkus Fantastico eintrafen. Dort wurden sie bereits ungeduldig von Tante Fee erwartet. Die besorgte Frau überschüttete sie mit Vorwürfen. „Warum habt ihr euch nicht mehr gemeldet. Kein Auge habe ich zugekriegt!“ schimpfte sie.
    „Ist uns nicht viel besser gegangen“, stöhnte Dominik und blinzelte
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