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Der Fetisch-Mörder

Titel: Der Fetisch-Mörder
Autoren: Moss Tara
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kann doch sagen, dass ich Ihr Gesicht nicht …« Sie verschluckte die Worte, als sie über ein besonders tiefes Schlagloch rollten und ihr Hinterkopf mit voller Wucht auf den Boden knallte. Sie versuchte es erneut und bemühte sich, ruhig und vernünftig zu klingen. Mit gurgelnder Stimme brachte sie hervor: »Ich habe Ihr Gesicht nicht gesehen. Sie könnten einfach verschwinden. Ich kann Ihnen auch Geld geben. Ich habe eine Scheckkarte …«
    Er hörte nicht zu. Er gab nicht einmal zu erkennen, ob er überhaupt registrierte, dass sie etwas gesagt hatte.
    Sie versuchte es erneut, diesmal etwas lauter. »Ich gebe Ihnen meine Scheckkarte und meine Geheimnummer. Wenn Sie wollen, kann ich das Geld auch für Sie ziehen. Sie könnten mich freilassen. Ich würde niemandem etwas erzählen. Sie könnten …« Sie versuchte ihre Position etwas zu ändern, um ihre Schultergelenke ein wenig zu entlasten. Unternimm etwas. Irgendetwas! Was hatte man ihr beigebracht? Wenn eine Taktik nicht funktioniert, versuch eine andere. Mit einer Kraftanstrengung schaffte sie es, ihre langen Beine über sich zu heben, als ob sie auf dem Rücken liegend Rad führe. Von der plötzlichen Anstrengung wurde ihr schwindelig. Mit den Zehen des einen Fußes ertastete sie die Tür, mit den anderen die Seitenwand. Sie holte aus, ließ beide Füße gegen die Tür krachen und schrie aus vollem Halse: »LASSEN SIE MICH HIER RAUUUUS!«
    Die Tür war fest verschlossen und gab nicht nach, doch ihr Entführer drehte sich um. Sie hatte seine Aufmerksamkeit.
    »Halt die Klappe!«, zischte er. Seine Stimme klang merkwürdig schrill.
    Der Lieferwagen raste immer noch über die Kiespiste. Der Mann riss den Kopf herum und sah wieder nach vorne, doch der Wagen war bereits ins Schleudern gekommen und erbebte. Der Mann riss das Lenkrad hart nach rechts. Aus der Finsternis tauchte plötzlich ein Baum auf und krachte links in die Windschutzscheibe, die mit lautem Klirren in tausend Stücke zerbarst. Der VW-Bus ruckte und Makedde krachte gegen die Seitenwand. Eine schwere Werkzeugkiste rutschte über den Boden und rammte gegen ihre Rippen. Dann war der Kies weg, der Lieferwagen überschlug sich. Der Mann stieß einen leisen Schrei aus. Makedde, deren Arme nach wie vor in Handschellen steckten, wurde erneut gegen die Seitenwand geschleudert. Diesmal war der Aufprall noch härter, ihr ganzer Körper verdrehte sich. Dann folgte ein weiterer, noch heftigerer Aufprall.
    Sie waren in Wasser gestürzt.

60
    Jede Menge Underground-Sex-Magazine: FETISH, Bound, S&M Hookers. Amateurhafte Fesselillustrationen. Gewaltdarstellungen unfreiwilliger Sexualakte. Sie waren in Ed Browns Schrank gestapelt, ordentlich nach Erscheinungsdaten sortiert, die Ausgaben reichten mindestens zehn Jahre zurück. Eds Lieblingsmagazin schien FETISH zu sein, eine Zeitschrift, die auf Frauenfüße und ausgefallene Schuhe spezialisiert war. Andy suchte den Platz hinter den Zeitschriften ab und fand so gut wie keinen Staub, dafür aber ein noch ungeöffnetes Zwanzigerpäckchen Polaroid-600-Filme. »Haltet nach Polaroidfotos Ausschau«, wies er alle an. »Und nach einer Polaroidkamera. Aber passt auf Fingerabdrücke auf!«
    Hunt und Hoosier nickten synchron.
    Auf dem Boden des Schranks waren mehrere merkwürdig geformte Objekte mit einer schwarzen Decke bedeckt. Was kommt als Nächstes? Andy wies den Polizeifotografen an, das Arrangement zu knipsen, bevor er langsam die Decke wegzog. Drei Glasgefäße. Große Gläser, die mit einer trüben Flüssigkeit gefüllt waren. Und die noch etwas anderes enthielten.
    Andy drehte sich der Magen um. Jedes der Gläser enthielt einen kompletten menschlichen Fuß, der jeweils sauber unterhalb der Wade abgetrennt worden war.
    O Gott!
    Die bleichen Füße krümmten sich in lebloser Eleganz, die Fußnägel waren auch diesmal knallrot lackiert. Alle Füße waren in Formalin konserviert und perfekt erhalten. Andy spürte, wie eine vertraute Gefühllosigkeit sich in ihm ausbreitete und seine Nerven betäubte. Wenn er seine Objektivität verlor, würde er Makedde nichts nützen. Keine Angst. Kein Ekel. Betrachte alles mit dem nüchternen, kalten Auge eines Profis.
    Die Blitzlichter erstarben, als der Fund dokumentiert war.
    »Er pedikürt sie«, stellte Andy fest, »alle mit dem gleichen Nagellack, aber nur die Füße und Zehen, die er behält. Die, die ihm gefallen. Eine Post-mortem-Pediküre. Findet den roten Nagellack. Alles, was wir finden, ist hilfreich.« Dann fiel ihm noch
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