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Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg

Titel: Der ewige Krieg 01 - Der ewige Krieg
Autoren: Joe Haldeman
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Wand durchstieß und auf die Mitte des Raums zielte.
    Die Schilde waren groß genug, daß man beinahe den ganzen Körper dahinter verstecken konnte, indem man sich ein wenig duckte; diejenigen unter uns, welche die Pfeile kommen sahen, konnten sich mit Leichtigkeit vor ihnen schützen. Jene aber, die der herabsausenden Wolke die Rücken zugekehrt hatten oder schliefen, weil sie gerade Freiwache hatten, waren dem blinden Zufall ausgeliefert; es war nicht möglich, sie durch einen Ruf zu warnen, und ein Geschoß benötigte nur drei Sekunden, um vom Rand der Blase zu ihrem Mittelpunkt zu gelangen.
    Wir hatten Glück und verloren nur fünf Leute. Eine von ihnen war eine Bogenschützin, Shubik. Ich nahm ihren Bogen, und wir warteten, rechneten mit einem sofortigen Sturmangriff.
    Er blieb aus. Nach einer halben Stunde machte ich eine Runde um den Kreis der Verteidiger und erklärte mit Gebärden, daß jeder, sobald er eine Gefahr sähe, als erstes seinen rechten Nebenmann anstoßen solle. Der würde es genauso machen, und so weiter.
    Das rettete mir vielleicht das Leben. Der zweite Pfeilangriff, einige Stunden später, kam aus der Richtung hinter mir.
    Ich fühlte den Stoß, gab ihn nach rechts weiter, fuhr herum und sah die Wolke herabkommen. Ich riß den Schild hoch und hielt ihn wie einen Regenschirm, und einen Sekundenbruchteil später trafen die Pfeile.
    Ich legte den Bogen aus der Hand, um drei Pfeile aus dem Schild zu pflücken, und der lang erwartete Angriff begann.
    Es war ein unheimlicher, beeindruckender Anblick.
    Ungefähr dreihundert Taurier traten gleichzeitig ins Feld, beinahe Schulter an Schulter. Sie rückten im Gleichschritt näher, jeder einen runden Schild vor sich haltend, der kaum groß genug war, den mächtigen Brustkorb zu schützen. Sie schleuderten ähnliche Pfeile wie jene, von denen wir gerade überschüttet worden waren.
    Ich stellte den Schild vor mir auf – er hatte am unteren Rand kleine Verlängerungen, die als Stützen dienten – , und mit dem ersten Pfeil, den ich schoß, wußte ich, daß wir eine Chance hatten. Er traf den Schild eines Tauriers, durchschlug ihn glatt und fuhr in den Anzug des Unglücklichen.
    Es war ein ungleiches Massaker. Die Wurfpfeile waren ohne den Überraschungseffekt nicht sehr wirksam – nur wenn einer von hinten über meinen Kopf gesegelt kam, verursachte er mir ein kribbelndes Gefühl zwischen den Schulterblättern.
    Mit zwanzig Pfeilen tötete ich zwanzig Taurier. Wenn einer fiel, schlossen andere die Lücke; man brauchte nicht einmal zu zielen. Nachdem meine Pfeile verschossen waren, versuchte ich ihre eigenen Wurfgeschosse zurückzuschleudern, konnte jedoch nicht viel ausrichten, weil die leichten Schilde gegen diese Art Pfeile sicheren Schutz boten.
    Wir hatten mehr als die Hälfte der Angreifer mit Pfeilen und Speeren getötet, bevor sie in den Nahkampfbereich kamen. Ich zog meinen Säbel und wartete. Sie hatten noch immer eine mehr als dreifache zahlenmäßige Überlegenheit.
    Als sie bis auf acht oder zehn Meter herangekommen waren, war der Augenblick für die Leute mit den Chakra-Wurfmessern gekommen. Obgleich die rotierenden Ringe leicht zu sehen waren und länger als eine halbe Sekunde benötigten, um vom Werfer zum Ziel zu gelangen, reagierten die meisten Taurier in der gleichen unwirksamen Weise, indem sie den Schild hoben, um die Gefahr abzuwenden. Die schweren, rasiermesserscharfen Klingen schnitten durch die leichten Schilde wie Kreissägen durch Karton.
    Zum ersten direkten Kontakt kam es, als die vordringenden Taurier in die Reichweite der Hellebarden gerieten. Sie hatten eine kaltblütige – oder tapfere, wenn man es so sehen will – Art, damit fertig zu werden. Sie ergriffen einfach die Klinge und starben. Während der menschliche Gegner seine Waffe dem steifgefrorenen Griff des Toten zu entziehen suchte, sprang ein taurischer Schwertträger mit dem langen Krummschwert hinzu und tötete ihn.
    Neben den Schwertern hatten sie ein Ding wie eine Bola, das aus einem elastischen Seil mit einem zehn Zentimeter langen Ende aus stählernen Stacheln bestand. Es war eine für alle Beteiligten gefährliche Waffe; wenn sie ihr Ziel verfehlte, schnellte sie unberechenbar zurück. Aber sie traf ihr Ziel ziemlich oft, indem sie über oder unter Schilden vorbeizischte und mit ihren langen Stacheln Schutzanzüge und Helme aufriß.
    Ich stand Rücken an Rücken mit dem Soldaten Erikson, und mit Säbel und Machete gelang es uns, die nächsten Minuten zu
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