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Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Der erste Tropfen Blut: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart MacBride
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Schar von Kameraleuten und Reportern drängte sich im wolkenbruchartigen Regen unter einem Wald von Regenschirmen, und ab und zu erhellte ein Blitzlicht den nassen Asphalt und die Granitmauern. »Rob Macintyre.«
    » Aye . Robby Bobby ›Goldjunge‹ Macintyre. Konnte Insch sich denn nicht irgendwen als seinen Vergewaltiger ausgucken, der kein Lokalheld ist?« Sie biss ein gewaltiges Stück von ihrem Sandwich ab, und ein Schwall Weißmehl rieselte auf ihre anthrazitgraue Bluse hinunter. »Ich sag Ihnen, damit beschwört er bloß die nächste PR-Katastrophe herauf. Der kleine Drecksack lässt doch seinen Presseagenten schon Überstunden machen, damit alle möglichen Leute der Welt versichern, was für ein fantastischer Typ er ist, und dass er niemals so was Schlimmes tun würde, wie sieben Frauen mit dem Messer zu bedrohen und zu vergewaltigen …« Sie sog noch ein letztes Mal an ihrer Zigarette und schnippte den Stummel hinaus in den Schüttregen. Logan war sich nicht sicher, aber es sah zumindest so aus, als ob sie auf den Mann von Sky News zielte. Die Entfernung war allerdings zu groß, um zu erkennen, ob die Kippe ihr Ziel fand oder nicht.
    Steel biss noch ein Stück ab und kaute nachdenklich. »Wir haben einen netten kleinen spannenden Mord, und Insch hat wieder mal die Arschkarte.« Sie zuckte mit den Achseln. »Tja, besser er als wir, was?«
    »Ich lasse die Presseabteilung einen Stapel ›Kennen Sie diesen Mann‹-Poster von unserer Leiche machen«, sagte Logan. »Und ich habe auch den Bericht der Kriminaltechnik zu den Klamotten.«
    Eine ausgedehnte Pause. Und dann: »Also, wollen Sie mir jetzt vielleicht mal erzählen, was da drinsteht, zum Henker – sehen Sie nicht, dass ich zu tun habe?« Sie machte es sich wieder an ihrem unaufgeräumten Schreibtisch bequem, legte die Füße hoch, zündete sich die nächste Zigarette an und blies eine lange Rauchfahne zur Decke empor.
    »Sicher.« Logan schlug die Akte auf und blätterte vor, bis er zu den Schlussfolgerungen kam. »Bla, bla, bla … da haben wir’s: Sie glauben, dass das Blut an den Kleidern und an der Decke von ein und derselben Person stammt – die Blutgruppe stimmt überein, aber das mobile DNS-Dings ist kaputt, also mussten sie Proben nach Dundee schicken, um alle Zweifel auszuschließen. Sie sind sich aber ziemlich sicher, dass es alles seins ist.«
    »Diese Schlaumeier.« Sie verdrehte die Augen. »Erzählen Sie uns vielleicht auch irgendwas, was wir noch nicht wissen?«
    »Sie haben Faserspuren von der Decke gesichert, in die er eingewickelt war … damit könnten sie einen Abgleich machen, wenn wir einen Verdächtigen haben, aber …«
    »Aber das hilft uns herzlich wenig weiter bei der Frage, wer der Typ eigentlich ist.«
    »Was allerdings ganz interessant ist, ist die Liste der Kleidungsstücke.« Logan übergab ihr den Bericht. Steel schürzte die Lippen, las die entsprechende Stelle und las sie dann noch einmal.
    »Na, nun mal raus mit der Sprache, Sherlock«, forderte sie ihn nach dem dritten Durchgang auf, »verblüffen Sie mich mit Ihrer brillanten Kombinationsgabe!«
    »Hose, Sweatshirt und Decke. Keine Socken, keine Unterwäsche, keine Jacke. Keine persönlichen Gegenstände – keine Schlüssel, kein Kleingeld, nicht mal ein benutztes Taschentuch. Er war nackt, und irgendjemand hat ihn in aller Eile angezogen, seine Taschen geleert, ihn ins Auto gepackt und …«
    »Herrgott noch mal!« Steel warf ihm den Bericht über den Schreibtisch zurück. »Natürlich war er nackt, was denn sonst – Sie würden ja wohl kaum jemanden fesseln und ihm einen Dildo in den Arsch rammen, bis er tot ist, ohne ihm vorher die Klamotten auszuziehen, oder?«
    »Oh. Na ja, wohl eher nicht …«
    Sie sah eine Weile zu, wie er sich wand, und grinste dann. »Sehen Sie, und genau deshalb zahlen sie mir die fette Kohle.«
    »Also jedenfalls« – er spürte, wie ihm die Röte in die Wangen kroch – »hat der Täter ihn vermutlich in die Decke gewickelt, um Flecken auf den Autositzen zu vermeiden, aber das Ding war völlig durchnässt. Der Rücksitz muss mit Blut getränkt sein.«
    »Was uns einen Scheißdreck nützt, solange wir das Auto nicht gefunden haben. Fragen Sie in der Kriminaltechnik nach, ob die irgendwas mit dem Nummernschild auf dem Überwachungsfilm anfangen können. Und organisieren Sie eine Einsatzbesprechung: zwei Dutzend Uniformierte, ein paar Kripoleute, wie immer eben. Und wir werden ein HOLMES -Büro brauchen und eine Soko-Zentrale und
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