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Der Erdbeerpfluecker

Der Erdbeerpfluecker

Titel: Der Erdbeerpfluecker
Autoren: Monika Feth
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tun? Die Terrassentür einschlagen?
    Er versuchte, nach der Lautstärke des Bellens die Gröߟe des Hundes abzuschätzen. Und seine Gefährlichkeit. Weil er zu keinem Ergebnis kam, sah er sich im Vorgarten nach etwas um, das er als Waffe benutzen konnte.
    Zwischen Zaun und Garage befand sich eine kleine Wasserstelle, die mit dekorativen Steinen eingefasst war. Jeder dieser Steine hatte die Gröߟe einer Honigmelone. Perfekt.
    Immer, wenn man denkt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
 Hatte Groߟmutter doch Recht gehabt, wenigstens ab und zu.
    Ich hätte ihr das Maul stopfen sollen, dachte Georg. Damals, als ich endlich stärker war als er und sie zusammen.
    Niemand würde mehr Angst in seinen Augen erkennen. Niemand würde es je wieder wagen, ihn zu schlagen.
    Erst recht nicht dieses Mädchen, das sich da drin vor ihm versteckte.
    Er ging wieder um das Haus herum, betrat die Terrasse, holte aus und warf mit dem Stein das Glas der Terrassentür ein. Dann sah er den Hund.
    Georg grinste. Zu klein und zu alt, um ihm gefährlich zu werden.
    Aber lästig. Er hob den Arm.
     

Kapitel 23
    Halskettenmörder gefasst
     
    Mit einer groߟ angelegten Fahndungsaktion gelang es der Polizei gestern am späten Nachmittag, den als Halskettenmörder bezeichneten mutmaߟlichen Serientäter festzunehmen, der die Bevölkerung wochenlang in Angst und Schrecken versetzt hat.
    Georg T., ein Saisonarbeiter, hat die Morde an Carola Steiger aus Bröhl und Simone Redleff aus Hohenkirchen ebenso gestanden wie die Morde an Mariella Nauber aus Jever und Nicole Bergmann aus Aurich.
    Es sei nicht auszuschlieߟen, so Polizeihauptkommissar Bert Melzig, dass ihm noch weitere Morde zur Last gelegt werden. ܜber die Motive des mutmaߟlichen Täters herrscht noch Unklarheit.
    Der Anstoߟ zu diesem Fahndungserfolg wurde der Polizei, wie Melzig bei der Pressekonferenz erklärte, von einer Freundin des Mordopfers Carola Steiger gegeben. Ihr sei es letztendlich zu verdanken, dass ein weiterer Mord verhindert werden konnte.
    Bert legte die Zeitung beiseite und holte sich einen Kaffee. Er setzte sich mit dem dampfenden Becher wieder an den Schreibtisch und legte die Füߟe hoch. Müde war er, erschöpft, aber sehr zufrieden.
    Er hatte Imke Thalheim gleich nach der Verhaftung anrufen wollen. Ein Mann hatte sich am Telefon gemeldet, selbstsicher, freundlich und bestimmt. Bert hatte dann Imkes Handynummer gewählt und sie in der Wohnung ihrer Tochter erreicht. Sie hatte vor Erleichterung geweint und gelacht.
    Damit war auch diese Geschichte beendet, bevor sie überhaupt begonnen hatte. Aber es war richtig so.
    Der Chef hatte Bert und seine Leute über den Klee gelobt. Im Laufe des Vormittags würde sich die Stimmung ändern, denn Bert hätte in der Pressekonferenz niemals zugeben dürfen, dass der Fahndungserfolg nicht ausschlieߟlich auf der Leistung der Polizei beruhte.
    Doch auch das war richtig so.
    Er trank den Kaffee aus und wählte die Nummer von zu Hause. »Hallo, Liebes«, sagte er. »Ich wollte nur mal hören, wie es dir geht.«
     
    Jette schlief immer noch. Merle ging auf Zehenspitzen in der Wohnung umher. Das Mindeste, was sie jetzt für Jette tun konnte, war, ihren Schlaf zu behüten. Danach war immer noch Zeit zum Reden.
    Die Arme war in einem schrecklichen Zustand gewesen. Sie hatte nur vor sich hin gestarrt und ab und zu geweint. Merle hatte ihr Kuchen angeboten, Imke hatte Tee gekocht, aber Jette hatte nichts essen oder trinken wollen. Da hatten sie ihre Füߟe versorgt, ihr einen Schlafanzug angezogen und sie ins Bett gebracht.
    Merle öffnete leise die Tür zu Caros Zimmer. Sie setzte sich an den Schreibtisch und sah sich um. Alles war noch so, wie es immer gewesen war. Sie spürte Caro überall.
    »Sie haben ihn geschnappt«, sagte sie. »Er wird nie wieder jemandem etwas antun. Jetzt kannst du ruhig sein.«
    Irgendwann würden sie es vielleicht fertig bringen, Caros Zimmer an jemand anders zu vermieten. Aber im Augenblick konnte Merle diesen Gedanken noch nicht zu Ende denken. Caro war zwar in ihren Herzen, doch solange die Erinnerung an sie noch ein Zimmer brauchte, war es zu früh.
    Merle horchte an Jettes Tür. Nichts. Kein Laut. Jette schien noch tief und fest zu schlafen.

    Sollte sie sich ausruhen. Merle und sie hatten alle Zeit der Welt.
     
    Es war Imke schwer gefallen, nach Hause zu fahren. Am liebsten hätte sie sich neben Jettes Bett gesetzt, ihre schlafende Tochter betrachtet und
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