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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei
Autoren: King Stephen
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dann entspannten sie sich.
    Waren verschwunden.
    Ihr Innerstes wurde wieder nach außen gekehrt… und dann war sie plötzlich, ein Segen, wieder heil. Zum erstenmal, seit ein Mann namens Jack Mort einen Backstein auf den Kopf eines kleinen Mädchens geworfen hatte, das nur dort gewesen war, weil ein weißer Taxifahrer nach einem Blick weitergefahren war (und hatte ihr Vater in seinem Stolz sich nicht geweigert, es ein zweites Mal zu versuchen, weil er Angst vor einer zweiten Zurückweisung gehabt hatte?), war sie wieder heil. Sie war Odetta Holmes, aber die andere…?
    Beeil dich, Hure! schrie Detta… aber es war immer noch ihre eigene Stimme; sie und Detta waren miteinander verschmolzen. Sie war eine gewesen, sie war zwei gewesen, und jetzt hatte der Revolvermann die dritte in ihr auserwählt. Beeil dich, oder sie werden gefressen!
    Sie sah die Patronen an. Keine Zeit, sie zu benützen. Bis sie sie geladen hatte, würde es vorbei sein. Sie konnte nur hoffen.
    Aber gibt es etwas anderes? fragte sie sich selbst und drückte ab. Und plötzlich strömte Donner aus ihren braunen Händen.
     
     

    17
     
    Eddie sah einen der Monsterhummer über seinem Gesicht aufragen, die Stielaugen waren tot und funkelten doch vor bösartigem Leben. Die Scheren näherten sich seinem Gesicht.
    Dod-a… begann er, und dann wurde er in Fetzen zurückgeschleudert.
    Roland sah einen auf seine rudernde linke Hand zukriechen und dachte: Fort ist die andere Hand… und dann war der Monsterhummer nur noch Schalentrümmer und grüne Eingeweide, die in die dunkle Luft davonflogen.
    Er drehte sich um und sah eine Frau, deren Schönheit atemberaubend war und deren Wut einem das Herz gefrieren lassen konnte.
    »KOMMT SCHON, WICHSAH!« schrie sie. »KOMMT NUR HER! KOMMT NUR ZU IHNEN! ICH WERD EUCH’E AUGEN DURCH DE VERDAMMTEN ARSCHLÖCHER RAUSPUSTEN!«
    Sie erledigte einen dritten, der emsig zwischen Eddies gespreizte Beine krabbelte und ihn gleichzeitig verspeisen und kastrieren wollte.
    Er flog wie ein Flohhüpfmännchen fort.
    Roland hatte vermutet, daß sie über eine rudimentäre Intelligenz verfügten, jetzt sah er den Beweis dafür.
    Die anderen wichen zurück.
    Der Hahn des Revolvers schlug auf eine Lusche, und dann pustete sie eines der verbliebenen Monster in Stücke.
    Die anderen liefen noch schneller zum Wasser zurück. Es schien, als hätten sie ihren Appetit verloren.
    Derweil erstickte Eddie.
    Roland machte sich an dem Seil zu schaffen, das eine tiefe Furche in seinen Hals schnitt. Er konnte sehen, wie Eddies Gesicht sich langsam von purpur zu schwarz verfärbte. Eddies Bewegungen wurden immer schwächer.
    Dann wurden seine Hände von kräftigeren weggestoßen.
    »Ich kümmere mich darum.« Sie hatte ein Messer in der Hand… sein Messer.
    Kümmere mich worum? dachte er, während sein Bewußtsein schwand. Worum kümmerst du dich, wo wir jetzt beide deiner Gnade ausgeliefert sind?
    »Wer bist du?« fragte er heiser, während sich eine Dunkelheit schwärzer als die Nacht über ihn senkte.
    »Ich bin drei Frauen«, hörte er sie sagen, und es war, als würde sie vom Rand eines tiefen Brunnens zu ihm sprechen, in den er fiel. »Ich, die war; ich, die kein Recht zu sein hatte und dennoch war; ich, die Frau, die du gerettet hast.
    Ich danke dir, Revolvermann.«
    Sie küßte ihn, das wußte Roland noch, aber danach kannte Roland lange Zeit nur noch Dunkelheit.

 
     
     
     
     
    Letztes Mischen

 
    Letztes Mischen

    1
     
    Zum erstenmal seit scheinbar tausend Jahren dachte der Revolvermann nicht an den Dunklen Turm. Er dachte nur an den Hirsch, der zum Teich auf der Lichtung im Wald heruntergekommen war.
    Er zielte mit der linken Hand über den umgestürzten Baumstamm.
    Fleisch, dachte er und feuerte, während ihm warmer Speichel in den Mund schoß.
    Verfehlt, dachte er in dem Sekundenbruchteil nach dem Schuß. Dahin. Meine Fähigkeit… dahin.
    Der Hirsch brach tot am Rand des Teichs zusammen.
    Bald würde der Gedanke an den Turm ihn wieder erfüllen, aber vorerst dankte er nur allen Göttern, die existieren mochten, daß er noch zielen konnte, und er dachte an Fleisch, an Fleisch, an Fleisch. Er steckte den Revolver wieder in den Halfter – den einzigen, den er jetzt trug – und stieg über den Baumstamm, hinter dem er geduldig gelegen hatte, während der Spätnachmittag in die Dämmerung übergegangen war, und auf etwas wartete, das groß genug zum Essen sein würde.
    Ich werde gesund, dachte er voller Staunen, während er das
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