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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
Autoren: Alexandra Ivy
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Tod stehen konnte.
    »Weiß Ariyal von diesem Versteck?«, fragte er stattdessen.
    »Was für eine Rolle sollte das spielen?« Sergei zuckte mit den Schultern. »Die Vampire halten ihn ganz offensichtlich als Geisel, sonst hätte er uns bereits aufgespürt.«
    Die silbernen Augen verengten sich. »Sei dir nicht so sicher. Es könnte eine Menge guter Gründe dafür geben, dass er uns noch nicht auf den Fersen ist.«
    Sergei, der nun endlich davon überzeugt war, dass das Haus leer war und keine Feinde in den Schatten lauerten, packte das regungslose Kind unter seine zerrissene Jacke und überquerte die Straße.
    »Wenn du dich vor diesem Verräter fürchtest, steht es dir frei, in deine Moorerde zurückzukehren«, entgegnete er.
    Erwartungsgemäß blieb Tearloch ihm dicht auf den Fersen.
    »Ich gehe nicht ohne das Kind.«
    »Dann befinden wir uns offenbar in einer Pattsituation.«
    Sergei erklomm die Stufen und murmelte einige magische Worte vor sich hin. Ein leises Klicken ertönte, und dann schwang die Tür auf. Er betrat die mit schwarzen und weißen Kacheln ausgestattete Vorhalle und wartete widerwillig, bis Tearloch sich zu ihm gesellt hatte, bevor er die Tür schloss und den Abwehrzauber erneuerte.
    Nun konnte niemand das Haus betreten, ohne dass er gewarnt würde.
    Sergei erklomm die marmorne Bogentreppe und steuerte direkt auf ein Kinderzimmer im hinteren Teil des Hauses zu. Es war verstaubt, da es lange nicht benutzt worden war. Er überquerte den gewirkten Teppich, der zu den Möbelbezügen in hellgelben und lavendelfarbenen Tönen passte, und legte das Kind in die handgeschnitzte Wiege. Der Säugling regte sich nicht, und seine Augen blieben fest geschlossen.
    Soweit Sergei es beurteilen konnte, befand sich das Kind noch immer unter dem Einfluss des Stillstandszaubers, der dafür gesorgt hatte, dass es und sein Zwillingsbruder seit Jahrhunderten unverändert und immun gegenüber der Außenwelt geblieben waren.
    Tearloch blickte auf das Kind hinunter, doch er war klug genug, es nicht zu berühren.
    Sergei hatte das Baby in eine Decke gehüllt, die einen machtvollen Fluch enthielt. Ein Sylvermyst, oder auch jedes andere Feenwesen, das töricht genug wäre zu versuchen, das Kind zu rauben, würde fürchterliche Schmerzen erleiden.
    »Wann beabsichtigst du die Zeremonie durchzuführen?«, wollte der Angehörige des Feenvolks wissen.
    Sergei schnitt eine Grimasse.
    Niemals wäre wohl der richtige Ausdruck gewesen.
    Es war eine verdammte Schande, dass er sprichwörtlich zwischen allen Stühlen saß.
    Vor langer Zeit war er einmal dumm genug gewesen zu glauben, er sei zu Großem berufen. Doch nach den vielen Jahren, in denen er Marikas Grausamkeit ausgesetzt gewesen war, hatte er erkannt, dass es nicht gerade nach begehrenswerter Zukunft klang, wenn die Welt von einer Horde von Kreaturen überschwemmt würde, die Marika im Vergleich mit diesen wie eine Pfadfinderin aussehen ließen.
    Tearloch hatte zwar nicht versucht, ihm das Kind wegzunehmen, doch Sergei verdankte sein Überleben dem Umstand, dass er alles andere als ein Schwachkopf war. Er wusste, dass er nur deshalb noch am Leben war, weil der Sylvermyst darauf angewiesen war, dass er den Zauber wirkte, welcher die Seele des Fürsten der Finsternis in dem Kind auferstehen ließ. Falls er sich weigerte …
    Nun, er hatte nicht die Absicht herauszufinden, was dann geschehen würde.
    »Ich sagte doch bereits, ich muss darauf warten, dass sich die Zeichen einstellen, um den Höhepunkt meiner Stärke zu erreichen«, erwiderte er, verzweifelt darauf bedacht, das Unvermeidliche hinauszuzögern.
    Tearloch beäugte ihn mit unverhohlenem Misstrauen. »Ich komme nicht umhin zu argwöhnen, dass diese mysteriösen Zeichen nicht mehr sind als der Versuch, die Erfüllung deiner Pflicht zu vermeiden.«
    »Willst du wirklich das Risiko eingehen, die beste Gelegenheit, deinen Herrn und Meister zurückzuholen, zu zerstören …«
    » Unseren Herrn und Meister.«
    »Weil ich mich nicht auf dem Höhepunkt meiner Macht befinde?«, fuhr Sergei fort, die harsche Berichtigung ignorierend.
    Tearloch murmelte ein Zauberwort in einer fremden Sprache. Die Luft begann warnend zu kribbeln.
    »Du hast noch Zeit bis zum Vollmond.«
    »Willst du mir drohen?«, verlangte Sergei betont herrisch zu wissen.
    Schneller als ein Wimpernschlag bohrte sich die Spitze des riesigen Schwertes in Sergeis Kehle, und der Sylvermyst beugte sich vor, bis sich die Nasenspitzen der beiden Männer beinahe
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