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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
Autoren: Alexandra Ivy
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die rasiermesserscharfen Zähne. »Ich hatte das Vergnügen, sie daran zu erinnern, dass sie nicht über den Gesetzen der Kommission stand.«
    »Nach dem, was ich gehört habe, glaubte das Obermiststück, dass es eigentlich ihm zustand, über die Welt zu herrschen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie glücklich war, als man sie daran erinnerte, dass sie den Gesetzen gehorchen musste.«
    »Es stimmt, unsere kleinen Besuche trugen sicher dazu bei, ihr die Stimmung zu verderben.« Siljar stieß einen kleinen Seufzer aus. »Zu schade, dass sie meine Warnungen nicht beherzigte.«
    Jaelyn warf einen Blick auf die zerfallenden Mauern. Es hatte endlose Gerüchte gegeben, die sich auf Morganas letzte Schlacht bezogen, aber niemand schien freiwillig verraten zu wollen, was dieser Frau tatsächlich zugestoßen war.
    »Ist sie tot?«
    »Schlimmer.«
    »Was …« Jaelyn unterbrach sich schnell. »Nein, ich will es nicht wissen.«
    »Eine weise Entscheidung.« Die schwarzen Augen des Orakels starrten sie warnend und ohne zu blinzeln an. »Ich habe herausgefunden, dass Neugierde die Katze tatsächlich tötet.«
    Puh. Jaelyn verkniff sich alle sonstigen Fragen und rief sich schonungslos in Erinnerung, dass sie selbst ausnahmsweise nicht das Schlimmste, Erschreckendste im Raum war.
    Es war alles andere als angenehm zu akzeptieren, dass es nur einen einzigen Grund für ein Orakel geben konnte, sie aufzusuchen.
    Sie räusperte sich und zwang sich, mit durchgedrücktem Rücken und gestrafften Schultern dazustehen.
    »Ariyal hat erwähnt, dass die Zeit hier anders vergeht.«
    »Das entspricht der Wahrheit.«
    »Welches Datum haben wir heute?«
    Siljar verstand augenblicklich, was sie damit meinte.
    »Es sind drei Wochen vergangen, seit du die Nebel betreten hast.«
    »Verdammt!« Sie hatte ihre Frist versäumt. Es spielte keine Rolle, dass sie gewaltsam auf eine Insel gebracht worden war, die in mystische Nebel gehüllt war und auf der die Zeit unterschiedlich schnell verging. Oder dass eine Apokalypse drohte. Ihr waren vom Addonexus drei Monate gewährt worden, um Ariyal aufzuspüren. Und die Anführer der Jägerinnen und Jäger akzeptierten keine Entschuldigungen. »Es ist mir nicht gelungen, die Vertragsbedingungen zu erfüllen.«
    »Der Sylvermyst erweist sich als überraschend einfallsreich«, stimmte Siljar ihr zu.
    Einfallsreich?
    »Er ist eine Nervensäge«, murmelte Jaelyn.
    »Ein Mann darf eine Nervensäge sein, wenn er so außerordentlich hinreißend ist«, entgegnete Siljar. Jaelyn war schockiert. »Es ist eine Schande, dass ich nicht einige Jahrtausende jünger bin.«
    Jaelyn behielt ihre Gedanken klugerweise für sich. Sie hatte auch so genug Probleme, vielen Dank auch.
    »Möchtet Ihr, dass ich zum Addonexus zurückkehre?«
    Siljar schwieg einen Augenblick lang, als verstünde sie die Frage nicht. »Weshalb sollte ich etwas Derartiges wünschen?«
    »Der Ruah wird einen anderen Jäger schicken, der dafür sorgt, dass der Vertrag erfüllt wird«, erklärte Jaelyn, womit sie sich auf den traditionellen Anführer des Rates bezog.
    »Damit du hingerichtet werden kannst?«
    Jaelyn zuckte mit den Schultern. »Um mein Schicksal geht es dabei nicht.«
    »Dem muss ich widersprechen.« Siljar presste ihre Handflächen zusammen und trat einen Schritt auf Jaelyn zu. Ihr unerbittlicher Blick ließ Jaelyn vor Unbehagen zurückweichen. »Dein Schicksal ist inzwischen sogar von größter Bedeutung. Ebenso wie das Ariyals.«
    Jaelyn wusste, dass sie eigentlich dankbar sein sollte. Immerhin schien es Siljar nicht eilig zu haben, sie exekutieren zu lassen. Wozu auch immer sie ausgebildet sein mochte, sie war trotz allem nicht begierig darauf, sich zu opfern.
    Trotzdem meldete sich ihr Instinkt warnend und flüsterte ihr ein, dass ihr die Wendung, die dieses Gespräch nahm, nicht gefallen würde.
    »Ich verstehe nicht.«
    »Ich ebenfalls nicht«, gestand das Orakel unverblümt. »Die Fäden bewegen sich.«
    Jaelyn war sich nicht sicher, was sie am meisten beunruhigte: die Tatsache, dass das Orakel verwirrt war, oder dass Siljar anzudeuten schien, dass Jaelyn zu ihrer Verwirrung beitrug.
    »Fäden?«
    Siljar gestikulierte mit der Hand. »Ich bin keine wahre Seherin, doch gelegentlich bin ich zu Visionen imstande. Von noch größerer Bedeutung ist jedoch, dass ich jene Individuen erkennen kann, die in das Schicksal eingebunden werden sollen, damit sich diese Visionen erfüllen.«
    Jaelyn trat hastig einen Schritt zurück. »Ihr meint doch
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