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Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen
Autoren: Kat Martin
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nichts. Ebenso wenig wie Elizabeth, die ihm Zeit zum Nachdenken geben wollte.
    “Wann würden wir es uns ansehen?”
    Sie erhob sich von ihrem Stuhl. “Musst du heute Nachmittag arbeiten?”
    Er schüttelte den Kopf. “Erst morgen wieder.”
    “Gut.” Elizabeth umrundete den Schreibtisch und ging an ihm vorbei zur Tür, die sie lächelnd öffnete. “Warum dann nicht gleich?”
    Die Teen-Vision-Farm befand sich auf einem 60.000 Quadratmeter großen flachen und trockenen Gelände direkt am Highway 51, ein paar Meilen zur Stadt hinaus. Das fruchtbare Stück Boden war von Harcourt Farms gespendet worden, dem größten Landwirtschaftsunternehmen im San Pico County.
    Bis vor vier Jahren hatte Fletcher Harcourt die Farm geleitet. Nach einem beinahe tödlichen Unfall, der das Gehirn des Familienpatriarchen in Mitleidenschaft gezogen und ihn im Rollstuhl zurückgelassen hatte, hatte sein ältester Sohn Carson das Unternehmen übernommen. Er leitete nicht nur den Betrieb, sondern hatte auch die einst einflussreiche Position seines Vaters in der Gemeinde inne. Carson war beliebt und großzügig. Das hübsche weiß verputzte Haus mit den Schlafräumen und die anderen Gebäude von Teen Vision waren zweifellos zu einem großen Teil Carsons Spenden zu verdanken.
    Elizabeth war Carson Harcourt seit ihrer Rückkehr nach San Pico mehrere Male begegnet. Er war groß, blond und attraktiv. Nach mehreren kurzen Beziehungen blieb er mit siebenunddreißig unverheiratet, auch wenn er sich mit seinem bedeutenden Vermögen und seiner sozialen Position sicher jede Frau in der Stadt hätte aussuchen können.
    Als sie ihren neuen perlweißen Acura durch das Tor von Teen Vision steuerte, war Elizabeth kaum überrascht, als sie Carsons silbernen Mercedes Sedan vom Parkplatz fahren sah. Er bremste, als er an ihr vorbeifuhr, wobei er jede Menge Staub aufwirbelte. Als ob er davon nichts bemerkt hätte, ließ Carson das Fenster herunter und schenkte ihr das berühmte Harcourt-Lächeln.
    “Hallo, Elizabeth! Was für eine nette Überraschung. Sieht so aus, als ob ich genau zur falschen Zeit wegfahre.”
    “Nett, dich zu sehen, Carson.” Sie deutete mit einer Kopfbewegung auf ihren Passagier. “Das ist Raul Perez. Ich hoffe, er nimmt bald am Programm teil.”
    “Tatsächlich?” Carson beugte den Kopf, um einen Blick auf Elizabeths Schützling zu werfen. “Die machen ihre Sache hier gut, mein Junge. Du solltest die Chance ergreifen.”
    Raul sagte nichts. Elizabeth hatte nichts anderes erwartet.
    “Dieser Ort …” Sie ließ den Blick schweifen und betrachtete die Gruppe von Jungs, die das Feld umgruben, und die beiden lachenden Teenager, die Korn in einen Trog schütteten, um die vier Hereford-Rinder zu füttern. “Das war sehr großzügig von dir, Carson.”
    Er zuckte mit den Schultern. “Harcourt Farms gibt der Gemeinde gern etwas zurück.”
    “Jemand anderes hätte ein solches Projekt vielleicht nicht unterstützt.”
    Er lächelte und blickte hinüber zu den Feldern, bevor er sie wieder ansah. “Ich muss los. Ich habe einen Termin mit ein paar Gewerkschaftlern in der Stadt.” Er beugte wieder den Kopf, um den Jungen neben ihr anzusehen. “Viel Glück, mein Junge.”
    Raul starrte nur vor sich hin, und innerlich seufzte Elizabeth über die scheinbare Teilnahmslosigkeit.
    “Ach, eins noch”, sagte Carson. “Ich hatte sowieso vor, dich anzurufen. Ich wollte mit dir über die Teen-Vision-Benefizgala am Samstagabend sprechen. Ich hoffte, du würdest mich begleiten.”
    Sie war überrascht. Carson war immer freundlich zu ihr gewesen, aber auch nicht mehr. Vielleicht hatte er ihr Interesse an Teen Vision bemerkt? Auch wenn sie bislang noch niemals auf der Farm gewesen war, wusste sie um die wunderbare Arbeit, die dort geleistet wurde, und glaubte fest an das Projekt.
    Sie taxierte ihn. Seit ihrer Scheidung hatte sie sich kaum verabredet; Brians Untreue hatte sie argwöhnisch werden lassen. Dennoch: Mit einem intelligenten, attraktiven Mann einen Abend zu verbringen, könnte Spaß machen.
    “Das tue ich gern, Carson. Danke für die Einladung. Soweit ich mich erinnere, wird um Abendgarderobe gebeten?”
    Er nickte. “Ich rufe dich an. Dann kannst du mir sagen, wie ich zu dir nach Hause komme, damit ich dich abholen kann.”
    “Wunderbar, das klingt gut.”
    Er lächelte und winkte, ließ das Fenster hochfahren und fuhr fort. Elizabeth sah ihm einen Moment im Rückspiegel nach, trat dann aufs Gas und fuhr durch das Tor auf einen der
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