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Der Dominoeffekt

Der Dominoeffekt

Titel: Der Dominoeffekt
Autoren: Theo Pointner
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sich auf die Matratze, ihr Rumpf zuckte konvulsivisch in die Höhe, ihre Hände durchwühlten das Bettzeug und bekamen die Kopfkissen zu fassen.
    Wie durch einen Schleier beobachtete sie den Haarschopf, der sich mit langsamen, bedachten Bewegungen in Höhe ihrer Leiste bewegte. Was diese kleine Zunge da mit ihrem Lustzentrum anstellte, war unglaublich. Katharina spürte, wie sie auf ihren Höhepunkt zustrebte, mit aller Macht und unaufhaltsam.
    Doch sie wollte noch nicht zum Ende kommen, wollte die Zärtlichkeiten und Liebkosungen noch länger genießen. Krampfhaft bemühte sie sich, an etwas Banales zu denken, an die Hausarbeit, die sie eigentlich noch erledigen musste, an die dringend notwendige Wagenwäsche, der Mazda sah nach dem vorhin niedergegangenen Gewitter aus wie ein Baustellenfahrzeug, aber es nutzte nichts.
    Als sich zwei sanfte Hände langsam über ihren Bauch in Richtung ihrer Brüste schoben, diese vorsichtig massierten und mit ihren Brustwarzen spielten, war es mit ihrer Selbstbeherrschung ganz vorbei. Sie war von den Urgewalten, die da plötzlich in ihr losbrachen, selbst überrascht. Wie aus weiter Ferne hörte sie ihre eigene Stimme unmenschliche Laute formen.
    »Wow, Süße, komm wieder runter. Man kann ja richtig Angst kriegen, wenn du loslegst.«
    Katharina hörte die Worte, allerdings war sie noch nicht in der Lage, sie zu verstehen. Nur langsam beruhigte sich ihr Körper, bis sie fähig war, die verkrampften Finger zu entspannen und tief durchzuatmen.
    »Irre«, erklärte sie erschöpft, aber grinsend, »ich sehe Farben. Alle, das gesamte Spektrum.«
    »Bleib auf dem Teppich«, gab Veronika zurück. »Immerhin war es ja nicht das erste Mal.«
    »Aber es wird immer intensiver. Ist das normal?«
    Die Brünette streckte sich lang auf dem zerwühlten Laken aus und streichelte ihrer Freundin zärtlich über das Becken.
    »Nicht«, bat Katharina.
    »Wieso?«
    »Zu empfindlich. Hypersensibel, um es mal so zu sagen.«
    Veronika lachte und griff nach der Flasche Mineralwasser, die Katharina immer neben dem Bett stehen hatte. »Keine Ahnung, ob das normal ist. Vielleicht wirst du im Kopf immer freier und bist gelöster. Empfindest du, wenn du mit Ulli schläfst, weniger?«
    Katharina überlegte einen Augenblick. »Nicht weniger, aber anders. So etwas wie mit dir auf gar keinen Fall.«
    »Du hast keinen Orgasmus, wenn ihr miteinander ins Bett geht?«
    »Doch, natürlich. Aber auf einer anderen Ebene.«
    Veronika nahm einen großen Schluck Wasser und reichte die Flasche dann weiter. »Schade, ich kann nicht wirklich mitreden. Ich frage mich gerade, ob du bei Frauen generell anders empfindest. Wäre interessant zu wissen, ob du auch so abgehen würdest, wenn du mal mit einer anderen Frau als mir schlafen würdest. Rein theoretisch, versteht sich.«
    »Danke, aber der Gedanke sollte wirklich nur theoretisch bleiben.«
    »Ich wollte dich zu nichts ermuntern«, schmunzelte Veronika und angelte sich die Bettdecke. Nach dem Wolkenbruch war es merklich kühler geworden, durch das geöffnete Schlafzimmerfenster wehte ein frischer Wind. »Wo ist Ulli überhaupt?«
    »Bringt Arne zu einer Kita-Freundin, danach wollte er zu seinem Busenkumpel.«
    Katharina kroch ebenfalls unter die Bettdecke und kuschelte sich so eng wie möglich an den Körper ihrer Freundin. Ihre Finger fuhren sanft über Veronikas Körper, die Brünette entspannte sich, ihre Lippen fanden und suchten den Weg zueinander.
    Während sich die beiden Frauen leidenschaftlich und hingebungsvoll küssten, lehnte Ulli mit dem Rücken an der Wand der kleinen Diele vor dem Schlafzimmer und presste die linke Faust in den Mund, um nicht laut loszuschreien.
     
     
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