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Der Computer Satellit

Der Computer Satellit

Titel: Der Computer Satellit
Autoren: James P. Hogan
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die auf der einen Seite von Schaufenstern und auf der anderen von einer Aussicht auf New Jersey flankiert wurde. Nach einer kurzen Strecke bogen sie ab und gingen durch zwei mit von innen beleuchteten Mustern verzierten Glastüren in eine große Empfangshalle hinein. Die Worte, die einen halben Meter von der Wand entfernt neben der Tür in einem holografischen Planarbild schwebten, lauteten:
     
    Städtische Universität New York
     
    Fakultät für
    informationsverarbeitende Wissenschaften
     
    Shannon-Schule
    für
    Systemprogrammierungen
     
    »Es überrascht mich zwar selbst sehr, wenn ich das sage, aber es ist gut, wieder hier zu sein«, bemerkte Chris, als sie durch die Empfangshalle gingen. Sie begrüßten Peggy, die lächelnde, sommersprossige Empfangssekretärin, die sich gerade kämmte und dazu ihren Tischmonitor als Spiegel benutzte. »Wissen Sie was, Ray, ich habe den Verdacht, dass ihr noch einen New Yorker aus mir macht.«
    »Das will ich sehen«, sagte Dyer zu ihm und lächelte.
    Sie ließen die Halle hinter sich und folgten einem breiten, mit Marmor ausgelegten Korridor, der sie in einen Teil des Gebäudes führte, bei dem es sich nach einem Schild um die Abteilung für selbstadaptive Programmierung handelte. Die Türen, die in Abständen auf den Korridor mündeten, trugen eine Reihe von Namen, denen zum größten Teil Buchstaben und akademische Titel folgten. Von der Decke herabhängende Hinweisschilder zeigten den Weg zu Stellen wie: Natursprachenprojekt – Vorlesungsräume c bis e – Bildanalyse – Abteilungsleiter – Simulationslabor. Schließlich verließen sie unter einem Schild in der Nähe des hinteren Endes den Hauptkorridor. Auf dem Schild stand einfach HESPER-EINHEIT.
    Dyer ignorierte die Tür mit der Bezeichnung Dr. Raymond E. Dyer, Projektleiter und trat mit Chris durch die ein Stück weiter gelegene Tür mit dem Hinweis HESPER-LABOR.
    Dahinter lag ein winziger Irrgarten von abgeteilten Büros, dessen offener Bereich in der Mitte mit einem Teil der Ausrüstungsregale und zwei Laborstellen am hinteren Ende endete. Das lässige Durcheinander von dokumentbeladenen Tischen, durchhängenden Regalbrettern, unordentlichen Büchergestellen und gestapelten Computerausdrucken passte gut zu den Unmengen von Postern, technischen Zeichnungen, Zeitungsausschnitten und Cartoons, die den größten Teil der freien Wandflächen bedeckten. Zusammen ergab das jene charakteristische Art von freundlicher Unordnung, in der sich Forschungsarbeiter überall in der Welt am wohlsten zu fühlen scheinen. Es war eine Umgebung, die sich halb zufällig entwickelt hatte, um sich den Launen ihrer Bewohner anzupassen. Eine ordentliche und methodisch geplante Umgebung ging mit ordentlicheren und methodischeren Arten von Arbeit Hand in Hand.
    Betty Thorn, die mittelalterliche, mütterliche und sorgfältige Verwaltungsangestellte der Einheit, die außerdem noch als Dyers Sekretärin fungierte, kochte auf dem kleinen Tisch in der Nähe ihres Schreibtischs neben der zweiten Tür zu Dyers Dienstzimmer Kaffee. Sie drehte ihren gelockten, leicht grau werdenden Kopf, um über ihre Schulter zurückzusehen, als sie eintraten.
    »Guten Morgen, Ray. Schön, Sie wiederzusehen, Chris. Sie kommen gerade rechtzeitig. Möchten Sie eine Tasse?«
    »Betty, was würde ich ohne Sie anfangen?« sagte Dyer voller Ehrfurcht. »Mmm … bitte. Stark.«
    »Die Vorstellung macht mir manchmal Angst«, antwortete sie mit gespielter Ernsthaftigkeit. »Haben Sie es doch noch bis nach Florida geschafft, Chris?«
    »Danke. Ja … Es hat Spaß gemacht. Ich bin allerdings nicht sicher, ob ich allzu sehr darauf versessen wäre, mir dort ein zweites Zuhause einzurichten.« Chris zog seinen Parka aus und warf ihn achtlos über den Kleiderständer neben der Tür.
    »Haben Sie sich das Raumfahrtzentrum angesehen, wie ich es Ihnen empfohlen habe?« fragte ihn Betty.
    »Ich war drei Tage lang dort, ja. Es gab vier oder fünf Starts. Das allein war schon den Besuch wert. Verdammt laut war es allerdings.«
    »Das einzige, woran er sich noch zu erinnern scheint, ist, wie sich ein Typ ein Bein gebrochen hat«, murmelte Dyer geistesabwesend. Er hatte den Schirm auf Bettys Schreibtisch auf seinem beweglichen Stützarm herumgeschwenkt und benutzte nun die Tastatur dazu, um die Post abzurufen.
    »Wirklich!« Bettys Stimme nahm einen besorgten Klang an, der aber ihr Interesse nicht verbergen konnte. »Wer?«
    »Oh, mit uns hatte er nichts zu tun«, antwortete Chris
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