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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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ihren Turm, in dem es warm blieb, obwohl er nur von einem einzigen Feuer gewärmt wurde.
     
    Zu den Großen jener Zeiten zählten Ryba, die Kämpferin mit den beiden Schwertern, und Nylan, der Schmied der Ordnung. Auch Gerlich, der Jäger, und Saryn, die Mächtige, und Ayrlyn mit ihren Liedern waren unter den Engeln. Sie waren die ersten Hüter Westwinds ... Als aber der geschickte und schreckliche Schmied Nylan die grausamen Schwarzen Klingen von Westwind schmiedete und die Steine aus den Bergen schlug, um den Schwarzen Turm zu bauen, führte Ryba die Wächterinnen von Westwind an und ließ keinen Mann auf dem Dach der Welt einen Sieg erringen.
     
    Denn auch wenn die Herren der Dämonen sprachen: »Ich will nicht erlauben, dass diese Engelsfrauen überleben«, so erschuf Ryba doch, sowie ein Engel fiel, sogleich einen neuen aus jenen, die vor den Dämonen geflohen waren, bis es niemanden mehr gab, der dem Schwarzen Turm gefährlich werden konnte.
     
    Als aber die Feuer des Himmels erloschen, unterwarf der mächtige Schmied Nylan die Feuer der Welt seinem Willen und begann erneut, die Schwarzen Klingen von Westwind zu schmieden.
     
    Doch trotz Nylans Bestreben, mit den Werken seiner Schmiede die Dämonen zu Staub zu zerschmettern, war Ryba die Mächtige nicht zufrieden und verlangte nach mehr Schwarzen Klingen, als Schneeflocken auf den Schwarzen Turm fielen; und immer mehr Pfeile forderte sie, die keine Rüstung aufhalten konnte. Und Nylan unterwarf das Schmiedefeuer seinem Willen, um ihr zu gehorchen, aber immer noch war Ryba nicht zufrieden ...
     
    Und so geschah es, dass Ryba die letzte der Engelinnen war, die im Himmel regiert hatte, und die erste wurde, die unsere Legende schuf, der alle folgen müssen ...
    B UCH A YRLYN
    Abschnitt I [gekürzter Text]

 
IV
     
    » M ein erlauchtester Fürst, Hüter der Stufen zum Paradies und ...«
    »Genug, Themphi, es ist genug«, antwortete der in silberne Gewänder gekleidete Mann, der bequem in seinem aus Malachit und Silber gefertigten Thron auf dem Podest saß. »Was gibt es nun für Schwierigkeiten? Was ist es dieses Mal?«
    Der weiß gekleidete Mann verneigte sich. »Mein Fürst Lephi ... es hat starke Schneefälle gegeben und der Große Ostfluss steigt.«
    »Bedeutet dies, dass in Geliendra alle Reisfelder weggeschwemmt werden?«
    »Ja, Herr. Und die in Jakaafra auch.« Der Weiße Magier verneigte sich noch einmal, tiefer als vorher.
    »Was ist mit den Dämmen und Kanälen im Norden?«
    »Die ... die Stürme ...«, stammelte Themphi. »Ihr wart ...«
    »Sie wurden ebenso zerstört wie die Sperren in Kuliat? Warum hat man mich darüber nicht in Kenntnis gesetzt?«
    »Euer Majestät haben die Schriftrollen auf dem Felde erhalten ...« Themphi hielt ihm eine fleckige Schriftrolle hin. »... so wie diese in Guarstyad ...«
    »Ich soll mich an die Einzelheiten der Wasserversorgung erinnern, während ich versuche, die Feuerschiffe nachzubauen? Oder ein Heer zu befehligen? Ich soll mich erinnern, dass ich inmitten tiefster Unordnung eine Schriftrolle erhalten habe?« Lephi blickte zu den beiden Gittern hinter dem Podest, wo die Bogenschützen der Rationalen Sterne verborgen waren. Dann beugte er sich auf seinem Malachitthron vor. Die mit Silberfäden durchwirkten Gewänder raschelten. »Themphi, o Magier des Throns der Vernunft, ich mag zwar Imperator und Erbe der Rationalen Sterne sein, aber nicht einmal Imperatoren können sich an alles erinnern. Besonders nicht in Zeiten wie diesen.« Er hielt inne. »Warum haben die Barbarenkönigreiche im Osten keinen Respekt mehr vor Cyador?«
    »Herr?«
    »Ihr denkt an die Reisfelder, Themphi. Darauf werde ich gleich zu sprechen kommen. Aber warum wird das mächtige Cyad nicht mehr geachtet?«
    »Cyador ist immer noch mächtig.«
    »Dennoch haben Barbarenhändler versucht, in Guarstyad einen befestigten Vorposten einzurichten, so erbärmlich dieser Teil der Welt auch sein mag. Warum?«
    »Der Ort liegt an den Grenzen von Cyador und dort gibt es keine Spiegellanzenkämpfer und Fußsoldaten.«
    »Zu Lebzeiten meines Großvaters hätten die Barbaren das nicht gewagt. Warum wagen sie es heute?«
    Der Magier runzelte leicht die Stirn. »Ihr habt sie ausgerottet, Herr. Sie werden es nicht noch einmal versuchen.«
    »Hätten wir die großen Feuerkanonen gehabt oder wäre das Feuerschiff schon fertig gewesen, dann hätten sie es nie gewagt.« Lephi lehnte sich auf dem schimmernden Thron zurück. »Die Barbaren haben ein kurzes
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