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Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)

Titel: Der Bund: Dunkle Götter 2 (German Edition)
Autoren: Michael G. Manning
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größten Sorgen machte ich mir, weil es die ganze Zeit über keinen einzigen magischen Angriff der Gegner gab. Ich hatte bereits zwei von Mal’goroths Heiligen getroffen und musste annehmen, dass es noch mehr gab. Immer wieder suchte ich mit dem geistigen Auge die Reihen der Feinde nach der dunklen Aura ab, an der ich sie hätte erkennen können. Doch ich fand absolut nichts. Selbst mit ihren begrenzten Fähigkeiten hätten sie einige unserer Männer ausschalten können, wenn sie es nur ernsthaft versucht hätten. Aber das war bisher nicht geschehen. Dies beunruhigte mich, weil es nur bedeuten konnte, dass der Feind etwas im Schilde führte.
    Über uns sauste wieder ein großer Stein hinweg. Er traf punktgenau den unteren Teil des geschwächten Bereichs in der Außenmauer. Eine Sekunde lang geschah gar nichts, dann brach die Wand nach innen zusammen. Damit hatte sich eine Bresche geöffnet, die mehr als sieben Schritt breit war, und ein Schutthaufen war alles, was die Feinde davon abhielt, in die Burg einzudringen. »Das müsste es dann sein«, sagte ich zu mir.
    Penny zupfte mich am Ärmel. »Wag dich ja nicht zu weit vor.«
    »Das ist auch gar nicht meine Absicht«, antwortete ich. »Glaubst du, das könnte mich retten?«
    »Sei einfach vorsichtig. Vielleicht habe ich mich geirrt, vielleicht …« Vor Angst riss sie die Augen weit auf.
    »Ich werde mich bemühen, aber ich habe gelernt, deinen Visionen zu vertrauen. Was geschehen muss, wird eben geschehen«, antwortete ich ihr.
    Die Männer an der Palisade riefen etwas. Die Feinde hatten mit dem Vorstoß begonnen. Ich ließ Penny stehen und ging zu ihnen hinüber. Gemeinsam beobachteten wir den Ansturm der Krieger aus Gododdin. »Hört auf zu schießen, verdammt!«, schrie Dorian. Einige Männer hatten bereits mehrere Pfeile vergeudet. »Wartet, bis ich den Befehl gebe!«
    Die Fußsoldaten rannten über das Schlachtfeld auf uns zu und näherten sich rasch. Die Anspannung der Männer in meiner Umgebung war fast unerträglich. Alle hatten längst schon die Pfeile auf die Sehnen gelegt und warteten nur noch auf den Befehl. Nach einer scheinbar endlos langen Zeit gab ihn Dorian endlich. »Feuer frei!«
    Fünfhundert Männer richteten sich auf und ließen die Pfeile fliegen. Die Feinde waren nur noch hundert Schritt entfernt, und die Stahlspitzen der Geschosse waren tödlich. Wer stürzte und noch lebte, wurde von den Kameraden totgetrampelt. Wieder flogen die Pfeile, und nach wie vor stürzten die Gegner, aber die Männer aus Gododdin rückten weiter vor. Auf fünfzig Schritt Entfernung verfehlten nur noch wenige Pfeile ihre Ziele, und wir hörten die Schreie der Gefallenen. Unbeirrt stürmten sie weiter und erreichten nach einer letzten Salve endlich die Palisade.
    Sie mussten zuerst bergab in den Graben laufen, wobei viele stolperten und Mühe hatten, sich wieder aufzurichten. Unsere Pfeile trafen immer noch mit tödlicher Wirkung. Wenige Augenblicke später kletterten die Ersten empor, um an den zugespitzten Pfählen auf dem Erdwall vorbeizukommen und uns zu erreichen. Nun schossen auch wieder die feindlichen Ballisten und jagten die grausamen langen Bolzen in unsere Reihen.
    Schon stürmten die Angreifer mit aller Macht gegen die niedrige Palisade und kippten sie stellenweise allein durch ihr Körpergewicht um. Unterdessen hatten die Verteidiger von Washbrook zu den Speeren gegriffen und erstachen diejenigen, die an dem Wall vorbei eindringen wollten. Am Ende war es jedoch vergebens. Verzweifelte Kämpfe brachen an verschiedenen Stellen aus, als die dünne Barrikade zusammenbrach und die Feinde hereinströmten.
    »Rückzug! In die Burg!«, überbrüllte Dorian die Kampfgeräusche.
    Ich hob den Stab und deckte die Feinde in der Nähe mit Feuerlanzen ein. So räumte ich in der unmittelbaren Umgebung einen Bereich von acht Schritten frei. Dann sprang ich auf den Erdwall und überblickte das Schlachtfeld, griff in die Tasche und zog eine Handvoll kleiner Eisenkugeln hervor. Sie waren nicht größer als das letzte Daumenglied eines Mannes. Mit einem Wort und einem Pusten schickte ich sie los, damit sie verschiedene Stellen an der Außenseite der halb zertrümmerten Palisade trafen. Sobald sie ihre Ziele erreicht hatten, sprach ich wieder und gab die Energie frei, die in ihnen aufgestaut war. Als die Kugeln explodierten, entstanden kleine Feuerbälle, die jeden im Umkreis von drei Schritten töteten. Hoffentlich gewannen unsere Soldaten dadurch genug Zeit für den
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