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Der Bernstein-Mensch

Der Bernstein-Mensch

Titel: Der Bernstein-Mensch
Autoren: Gregory Benford & Gordon Eklund
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Bernstein.
    Er lag dort, ein glimmerroter Schnittpunkt, eingeschlossen in einer glitzernden, ölglänzenden Kammer. Und andere waren auch da: eine Bibliothek intensiver Erlebnisse aus anderen Welten, anderen Zeiten.
    Die Erbauer des Titannetzes waren statisches Leben, und sie versuchten, das zu fixieren, was sie als eine vergängliche Form kannten: das Fluxleben. Die verschiedenartigen, zerbrechlichen Dinge der Fluxwelten zu sammeln war eine Aufgabe, die mit dem Erwachen der Galaxis begonnen worden war und die sich jetzt allmählich ihrer Vollendung näherte. Diese Wesen wußten, daß die Heißwelten Leben hervorbringen würden und daß vieles davon der Erinnerung wert war, und sie trachteten danach, es an sich zu bringen. Aber Technologien kann man nicht retten, nicht einmal Kunst. Nur die Essenz läßt sich bewahren. Wann immer ein Kontakt zustande kam und wie kurz der Augenblick der intensiven Verbindung auch war – die Netze fingen diesen Moment, dieses Wesen ein und beanspruchten es für die Galaxis.
    Und so weilte Jonathons Rasse in der Nähe, und ihre endlosen Wanderungen hatten für alle Zeit ein Ende gefunden. Die Kugeln von Alpha Libra schwammen auf ewig in ihren hyperbolischen Ozeanen. Nagetierähnliche Wesen eines fernen Sterns schwatzten miteinander, ozeanisches Bewußtsein murmelte in unergründlichen Abgründen, und Tiere, die länger tot waren als Menschen ermessen konnten, sangen in ewigem Leben.
    Der bernsteinerne Bradley Reynolds sprach mit dem Ding, das wie Jonathon war. Er war ein Teil des Netzes, und er war es doch nicht, und die Männer, die ihn fanden, sahen in den schimmernd sich drehenden Kristallschichten ein Echo des Menschen, dessen, was sie alle waren. Bradley Reynolds dachte in diesem Augenblick an den Tag, da ein Sternenwesen herkommen würde, um hier zu wohnen, und er sandte ihnen ein lautloses Lebewohl und wandte sich wieder dem Spiel zu, das er mit den Fluxgestalten spielte, die er kannte, und er durchlebte noch einmal die Agonie auf Titan, und er …
    Lächelte.
    Immerfort.
    Lächelte.
     

 
Nachwort
     
    Gregory Benford ist ein amerikanischer SF-Autor, der 1941 in Mobile/Alabama geboren wurde. Als Sohn eines Offiziers der amerikanischen Streitkräfte verbrachte er einen Teil seiner Jugend in Japan und in der Bundesrepublik Deutschland. Er studierte Physik und schrieb für eine Anzahl von angesehenen Fachzeitschriften naturwissenschaftliche Artikel. Außerdem ist er, nach Beendigung seines Studiums, inzwischen außerordentlicher Professor an der kalifornischen Universität. Science fiction veröffentlicht er seit dem Jahre 1965. Sein erster SF-Roman erschien 1970 unter dem Titel Deeper Than the Darkness. Dieser Roman wurde von Benford inzwischen erweitert und umgeschrieben und kam 1978 unter dem neuen Titel The Stars in Shroud neu heraus. Stars in Shroud wird für die Veröffentlichung als Moewig-Hardcover vorbereitet. Ähnlich verfuhr Benford mit dem SF-Jugendbuch Jupiter Project (Das Jupiterprojekt). Nach der Erstveröffentlichung im Jahre 1975 nahm sich der Autor dieses Stoffes erneut an und erstellte inzwischen eine überarbeitete Fassung für erwachsene Leser. Seinen endgültigen Durchbruch als SF-Autor erlebte Benford im Jahre 1977, als sein Buch In the Ocean of Night (Im Ozean der Nacht) erschien. Die Kritik, die Kollegen und nicht zuletzt natürlich die breite Leserschaft in Amerika wurden auf ihn aufmerksam. Eigentlich aus einer Anzahl von Kurzgeschichten entstanden, erzählt der Roman die Geschichte eines Wissenschaftlers, der sich weigert, einen die Erde bedrohenden Kometen zu vernichten, als er feststellt, daß es darauf eine Zivilisation von Außerirdischen gibt. Konflikte dieser Art sind häufiger bei Benford zu finden. Seine Charaktere – meistens Wissenschaftler – mißtrauen der Weisheit von Bürokraten und Politikern und versuchen, ihren wissenschaftlich fundierten Maximen zu leben. Der Protagonist des vorliegenden Romans ist ebenfalls ein Beispiel hierfür. Der Bernsteinmensch (If the Stars Are Gods) erschien ebenfalls 1977 und verstärkte – obwohl in Kooperation mit Gordon Eklund geschrieben – den Eindruck, daß der Science fiction mit Gregory Benford ein neues großes Talent zugewachsen war. Im Jahre 1980 erschienen gleich drei neue Romane von Benford: Find the Changeling, (ebenfalls in Zusammenarbeit mit Gordon Eklund entstanden und unter dem Titel Die Masken des Alien als Band 3582 dieser Reihe in Vorbereitung), Shiva Descending (Schiwas feuriger
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