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Der Baron und die widerspenstige Schöne

Der Baron und die widerspenstige Schöne

Titel: Der Baron und die widerspenstige Schöne
Autoren: Sarah Mallor
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die Dame ihre Gunst viel zu freizügig verschenkt.“
    „Ein Mann muss über ein stattliches Vermögen verfügen, damit er sich eine elitäre Mätresse exklusiv halten kann, und auf Sie trifft das wohl eher nicht zu, oder, Darvell?“, spöttelte Sir Neville Clayman.
    „Nicht im Geringsten. Mein Vater hat das Familienvermögen verspielt.“
    Nach einer kurzen Pause, in der Sir Neville seine Karten betrachtete, meinte er: „Aber immerhin besitzen Sie einen Titel, und das ist sicherlich von Vorteil. Le Bruns Witwe hofft gar, bald Lady Darvell zu werden.“
    Angélique hob den Kopf. „ Mon cher, c’est vrai ?“, fragte sie und zog eine Schnute.
    Sir Neville nickte. „Die Dame hat es mir vorgestern selbst anvertraut.“
    „Aber Sie haben dergleichen nicht von mir gehört“, entgegnete Luke. Er ergriff Angéliques Hand und küsste sie auf die Innenfläche, bevor er sie wieder losließ. „Die Frau ist ein Emporkömmling. Le Brun war geblendet von Ihrer Schönheit. Indes hat sie außer einem hübschen Gesicht nichts vorzuweisen, weder Kultiviertheit noch Manieren.“
    „Wenn Sie auf Kultiviertheit Wert legen, die kleine Tregennick stammt aus einer sehr guten Familie“, sagte Major Denby. „Dennoch haben Sie sie gestern Abend geschnitten. Sie war außer sich vor Wut.“
    Luke strich ein unsichtbares Staubkorn von seinem Ärmel. „Ihre Mutter hat mir auf Lady Gressinghams Ball ihre Gesellschaft förmlich aufgezwungen. Ich habe ihr der Höflichkeit halber einige Komplimente gemacht.“
    „Sie haben sich am nächsten Tag nicht einmal mehr an ihren Namen erinnert.“ Major Denby schüttelte missbilligend den Kopf. „Liebe Güte, Sie sind ein wahrer Teufel! Kein Rock ist sicher vor Ihnen.“
    „Unfug! Tugendhafte Jungfern langweilen mich zu Tode und haben daher nichts von mir zu befürchten. Und Sie werden mich auch niemals um unschuldige Backfische herumscharwenzeln sehen. Doch ein Mann braucht ab und an Zerstreuung, und ich finde diese eben bei schönen Damen.“ Luke blickte auf die Karten, die Sir Neville auf den Tisch legte. „Zwei Könige! Verflucht, Clayman, das Glück ist Ihnen heute Abend hold. Ich bin draußen.“
    Angélique lächelte ihn einladend aus braunen Augen an. „Nun, Mylord, du hast gesagt, wenn du beim Kartenspiel verlierst, wirst du mir zu Füßen huldigen.“
    Mit einem mutwilligen Funkeln in den Augen griff Luke nach ihrem schlanken Fuß und hob ihn auf seinen Schoß. Ein erwartungsvolles Raunen ging durch den Raum, während Angélique sich lachend im Stuhl zurücklehnte.
    „Also, was wird der sündhafte Baron Darvell tun?“
    „Ich halte mein Wort.“ Er ließ seine Hand über ihren Seidenstrumpf nach oben gleiten. Kurz hielt er inne, dann fuhr er zärtlich mit seinen schlanken Fingern über ihr Bein wieder nach unten, bis zu ihrem Knöchel. Während er die Bänder ihres rosa Seidenslippers löste, orderte er beim Kellner eine weitere Flasche Champagner.
    „Was haben Sie vor, Darvell?“, rief Major Denby amüsiert. „Wollen Sie die Dame etwa vor aller Augen entkleiden.“
    „Mitnichten! Geduld, dann werden Sie schon sehen.“ Luke streifte Angélique den Schuh vom Fuß und hielt ihn hoch. Als der Ober den Champagner brachte, nahm Luke die Flasche. „Ich möchte auf dein Wohl trinken, mein Engel.“ Er schüttete ein wenig Schaumwein in den Schuh und hob ihn rasch an seine Lippen.
    „Darvell, Sie Narr, der Schuh wird völlig durchweicht!“, rief Sir Neville lachend.
    Doch Luke hörte ihm gar nicht zu, er trank einen Schluck Champagner, der Rest tropfte durch den Satinstoff, lief über seine Hand und nässte die weißen Rüschen an seinem Handgelenk.
    „Siehst du, mein Engel, ich habe den Schuh dir zu Ehren ganz geleert.“
    Angélique klatschte in die Hände. „Bravo, Mylord. Ich bin entzückt. Doch wir sollten nun lieber Gläser verwenden. Vielleicht ziehst du es auch vor, den Champagner mit mir in meinen Privatgemächern zu nehmen?“
    „Ich bedaure, mein Engel, das ist leider nicht möglich, denn ich muss dich verlassen. Ich reise morgen früh nach England.“
    „England!“, rief Major Denby. „Erzählen Sie mir nicht, es zieht Sie nach Hause.“
    „Das tut es in der Tat. Es liegt mir nicht, in Friedenszeiten Armeedienst zu verrichten. Ich habe einen Winter in Paris verbracht, das ist genug.“
    „Sie wollen sich also auf Darvell Manor zurückziehen und ein veritabler Gutsherr werden?“
    „Wo denken Sie hin! Ich habe vor, mich noch einige weitere Jahre zu
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