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Der Augenblick des Magiers

Der Augenblick des Magiers

Titel: Der Augenblick des Magiers
Autoren: Alan Dean Foster
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als der letzte Fisch auf den Steinboden geklatscht und der Strudel verschwunden war, ergriff der Hexer erneut das Wort.
    »Kannst du die Bürger dieser Stadt auch so leicht mit Nahrung versorgen?«
    Markus legte einen kurzen Augenblick die Stirn in Falten, doch dann kehrte das Grinsen auf sein Gesicht zurück. Er hob die Hände über den Kopf, die Finger emporgereckt. Sein schwarzer Umhang flatterte hinter ihm. Die Mitglieder des Quorums spitzten aufmerksam die Ohren, doch jene von ihnen, die über ein gutes Gehör verfügten, konnten das Gesagte zwar hören, aber nicht verstehen. Nicht einmal Oplode, der alles ganz genau mitbekam, verstand es. Die Worte klangen fremdartig und scharf.
    Vielleicht ergaben sie keinen Sinn, aber ihre Wirkung ließ sich nicht leugnen: Ein helles grünes Leuchten erschien vor dem Tisch. Einige der Quorumsmitglieder bewegten sich nervös auf ihren Stühlen, und Markus versicherte ihnen wie beiläufig, daß sie keinen Grund zur Beunruhigung hätten.
    Das Leuchten dehnte sich aus und wurde dünner. Markus sah selbstzufrieden zu, wie es sich zu einem über dem Boden schwebenden Rechteck formte.
    Es war ein Aquarium ohne Seiten. Das Wasser wurde nur durch Magie an Ort und Stelle gehalten. In dem schwebenden Ausschnitt des Sees schwamm ein ganzer Schwärm Weewaws vor dem Quorum hin und her.
    »Ich weiß ja nicht, wie ihr das seht, aber ich für meinen Teil verabscheue Verschwendung. Wäre es nicht besser, euch eure Fische immer nur in solchen Mengen herauszunehmen, die ihr benötigt, damit die anderen frisch bleiben?«
    Oplode murmelte etwas, und sein Haufen toter Weewaws verschwand. Markus tat das gleiche, und auch das schwebende Aquarium löste sich auf - bis auf ein paar danebengeratene Tropfen, die den Boden befleckten.
    »Gut gegeben!« sagte Kindore, worauf ihn seine Kollegen schweigen hießen. Oplode warf dem Flughörnchen einen wütenden Blick zu, dann richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf den lächelnden Markus. Eines hatten sie bereits festgestellt: Seine Herausforderung war echt.
    »Es genügt nicht, die Bevölkerung in schweren Zeiten ernähren zu können, Fremder. Man muß auch fähig sein, sie zu beschützen.« Wieder hob er einen Arm und machte weit ausholende Bewegungen in der Luft.
    »Wer uns bedroht hab acht, hab acht! Wir kämpfen niemals ohne Macht!
    Wir schmieden unsre Wehr mit Sorgfalt als metallisch Wucht und Heer.«
    Diesmal war es Feuer, grell und heiß. Die Quorumsmitglieder schirmten ihre Gesichter ab, als vor ihnen die Rüstung aus den Flammen hervorschmolz. Sie war von Schwert, Schild und Langspeer begleitet. Das Feuer kühlte sich ab und erlosch flackernd.
    Notorian erhob sich von seinem Sitzplatz, um die frischgeschmiedeten Waffen zu inspizieren. Er nahm das Schwert auf und klopfte damit gegen die Rüstung.
    »Prächtige Kampfwaffen.«
    »Für einen Kämpfer, ja«, stimmte Markus ihm ohne jedes Zögern zu. »Für einen geschulten Krieger. Doch was ist mit dem gemeinen Bürger? Wie soll der die Gemeinschaft verteidigen?«
    Wieder hob er die Hände, und wieder sprach er eine Beschwörung, deren Wortlaut niemand verstehen konnte. Er beendete sie dadurch, daß er seinen Umhang vor sich schwang, um damit eine Art Trichter in der Luft zu bilden.
    Ein klimperndes Geräusch, als etwas aus dem Boden des Trichters herausfiel. Dann ein weiteres und noch eins. Als der Strom dichter wurde, verwandelten sich die Geräusche in ein metallisches Klirren, bis die Dolche wie ein schimmernder Wasserfall aus dem Boden des Umhangs hervorströmten.
    Notorian der Wolf hob einen davon auf und prüfte die Schneide. »Der beste Stahl, den ich je gesehen habe«, verkündete er dem verblüfften Quorum. Der Metallstrom wollte nicht enden, bis Trendavi schließlich selbst die Hand hob.
    »Genug!«
    Markus nickte und warf sich mit einem Wedeln den Umhang wieder um den Hals. Sofort brach der scheppernde Wasserfall ab. Der Boden der Quorumskammer war mit Dolchen und Messern jeder Größe überschwemmt. Markus schleuderte ein paar von ihnen mit einem Tritt beiseite und verneigte sich.
    »Wie meine Dienstherren wünschen.« Mit einer ausladenden Gebärde zeigte er auf die Waffen. »Ein Geschenk an das Quorum und an die Bürger von Quasequa, meiner Wahlheimat.«
    »Es sind bloß Dolche«, murrte Cascuyom.
    »Ach, würdest du Schwerter vorziehen?« fragte Markus, der die Bemerkung gehört hatte. »Oder vielleicht etwas noch Tödlicheres? Wie das hier, zum Beispiel?« Er warf die Linke in
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