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Der Ansiri

Der Ansiri

Titel: Der Ansiri
Autoren: Janos Teleki
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Butterklumpen purzelte zuerst auf den Oberschenkel, von wo er auf den Fußboden klatschte; die frischen Brötchen und die Würstchen nahmen unterschiedliche Wege. Teils sprangen sie kühn der Butter hinterher und verteilten sich auf dem Boden, ein Würstchen jedoch machte es sich zwischen Anthonys Beinen gemütlich, genau neben seinem Allerheiligsten.
    Dorthin rann auch der Rinnsal aus Kakao, der von der rechten Schulter seinen Ausgang nahm. Um den Nippel teilte sich der Strom kurzfristig, vereinte sich danach aber wieder, versank im Nabel, von wo er ungehindert weiter zum kurz geschorenen Busch floss, der ihn ein wenig bremste, bevor die Flüssigkeit die Kronjuwelen erreichte.
    Hektisch sprang der Angeschüttete auf und griff rasch nach einem Tuch. Dabei rutschte er auf der Butter aus. Gerade noch konnte er seine Nase vor einer unliebsamen Konfrontation mit der Tür eines Schränkchens bewahren, in dem er sich mit den Händen abstützte.
    Der Fehlstart in den Tag war dennoch perfekt. Enerviert pickte sich Anthony eine Beere aus seiner Intimbehaarung und blickte wütend zu seiner Haushaltshilfe.
    „ Pluto, beim allmächtigen Weltraumwurm, du hast wohl nicht mehr alle Chips auf der Platine!“, maßregelte der Unbekleidete den Androiden und fügte seufzend hinzu: „Wieso hat mein Onkel dir nur diesen verdammten Emotionschip einpflanzt? Das bringt nichts als Ärger.“
    Anthony versuchte, erneut an den Notfallknopf, der in Plutos Nacken angebracht war, heran zu kommen. Das erwies sich diesmal jedoch alles andere als einfach, denn die Haushaltshilfe hatte zu tanzen begonnen.
    Pluto spielte lautstark einen Walzer und drehte sich beschwingt im Dreivierteltakt. Dabei nahm er weder auf seinen Gebieter, noch auf das Mobiliar Rücksicht. Mehrere Stühle und ein Beistelltisch fielen Plutos Tanzwut zum Opfer. Die beschädigten Objekte verteilten sich im ganzen Zimmer.
    In diesem Moment erschallte der Gong, der durch die Betätigung der Klingel an der Eingangstür hervor gerufen wurde. Dieser Klang war so dominant, dass er sogar den Walzer übertönte.
    Was war heute nur los? Noch nicht einmal 7 Uhr. Draußen war es nach wie vor dunkel. Anthony war so konfus, dass er die Tür fast im Adamskostüm geöffnet hätte. Im letzten Moment besann er sich noch und warf sich einen Morgenmantel über. Eine ungenügende Bekleidung wie sich kurz darauf heraus stellte.
    Vor der Eingangstür stand eine rassige Blondine, deren Anblick ohne weiteres jenen Körperteil Anthonys zum Erblühen bringen hätte können, der eben noch den Kontakt mit heißem Kakao schadlos überstanden hatte. Umso mehr, da sie in ein aufregend enges Kostüm mit offenherzigem Dekolletee gezwängt war, das die üppigen Brüste nur mit Mühe im Zaum hielt.
    Sie wurde mit einer ungewöhnlichen Begrüßung empfangen.
    „ Wer immer Sie sind, warten Sie bitte in der Empfangshalle.“, bat der Hausherr. „Ich muss dringend etwas erledigen.“
    Ohne auf die Reaktion des unbekannten Gastes zu warten, eilte er in das Computerzimmer, wo er Pluto vom zentralen Rechner aus abschaltete. Danach zog er sich im Tempo eines Elitesoldaten ein kurzärmeliges Hemd und eine sportliche Hose über, steckte seine Füße in bequeme Schuhe und eilte zurück in die Empfangshalle.
    Die verführerische Blondine hatte inzwischen auf der Schwebecouch, direkt unter dem Gemälde, auf dem drei Generation von Bates abgebildet waren, Platz genommen.
    „ Ich komme offensichtlich ungelegen.“, säuselte sie mit ihren blutroten Lippen. „Eigentlich wollte ich noch in dem Restaurant an der Ecke frühstücken, doch als ich an Ihrem Haus vorbei fuhr, sah ich Licht und hörte Musik. War das ein Walzer?“
    „ In der Tat“, bestätigte Anthony, der bemüht war, sich zu sammeln. „Und Sie sind hier, weil Sie mir Dessous vorführen wollen, die ich meiner Freundin schenken soll?“
    Diese Bemerkung zauberte ein breites Lächeln auf das Gesicht des unerwarteten Gastes.
    „Das ist nicht ganz das Geschäft, das ich Ihnen vorschlagen möchte.“, antwortete sie mit einem Zwinkern und deutete Anthony gleichzeitig, er möge neben ihr Platz nehmen. „Mein Name ist Barbara Schmitt. Ich komme im Auftrag von Madame Palore.“
    Beim Erwähnen von Madame Palore stutzte Anthony. Nachdem er einen Moment nachgedacht hatte, lehnte er Miss Schmitts Einladung ab. Stattdessen fragte er sie, ob sie mit ihm frühstücken wollte. Erfreut stimmte sie zu.
    „Ich hoffe, es stört Sie nicht, wenn ich in der Küche serviere.“,
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