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Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)
Autoren: Monika Rohde
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Treppe hinaufsteigen fragte sie sich, warum sie bei diesem Mann im Schneefall so elektrisiert war. Da fiel ihr noch etwas ein. Sie rannte die Treppen noch einmal hinunter und klingelte. Diesmal kam er gleich an die Tür.
    »Herr Keller, können Sie sich noch daran erinnern, ob Sie das Anlassen eines Autos gehört haben kurze Zeit sp äter? «
    Er lächelte sie verlegen hilflos an.
    »Das hätte ich wohl gar nicht gehört. Ich hatte ja die Fenster zu und meine Hörhilfen nicht drin. «
    Er zuckte bedauernd die Achseln.
    »Schade. Aber trotzdem vielen Dank! «
    Das wäre ja auch zu schön gewesen. Aber trotzdem. Sie machte sich eine N otiz, dass sie noch bei dem Taxistand vor den Erlerkliniken nachfragen würde. Man kann ja auch mal Glück haben!
    Diesmal nahm sie den Fahrstuhl, da sie plötzlich eine bleierne Müdigkeit fühlte. Sie kannte diese unvermutet einsetzende Reaktion auf den Adrenalinausstoß, wenn ein neuer Fall eintrat. Erst lief alles auf Hochtouren, ihr gesamtes System, dann plötzlich der Einbruch, wie um Kraft zu sparen und jetzt erst einmal alles zu sortieren. Kalle sprach wieder mit Mike, dessen dun kler Haarschopf einen halben Kopf über ihm aufragte. Er wandte sich Lene zu und in diesem Augenblick war da nur noch Freude in ihr, Freude über diese Liebe. Freude auf das Alleinsein mit ihm, die Nacht, die vor ihnen lag. Er war erst gestern Abend gekommen, und sie sehnte sich nach seinem Mund, seinen Armen nach dieser langen Zeit ohne ihn.
    »Kein Eintrag von Bamberg im Telefonbuch«, erstattete Mike B ericht. »Vielleicht hält sie keinen Kontakt mit ihrer Tochter«, dramatisierte Kalle.
    Hoffentlich nicht auch das noch, dachte Lene.
    »Sind wir erst einmal soweit, was meinst du?«, fragte sie ihn. Er nickte mit einem kurzen Seitenblick auf Mike.
    »Geht ihr nur. Ich bleibe noch ein bisschen, bis die Leute hier fertig sind. Das dauert sicher noch. Aber letztlich können wir heute doch nicht mehr viel erled igen. Morgen ist auch noch ein Tag! Und – ach ja, vergiss nicht deinen Schuh vor die Tür zu stellen. Manchmal hat der Nikolaus so seine Gaben …«
    Dabei griente er so süffisant, dass es nicht misszuverstehen war. Sie verkniff es sich, ihn in die Rippen zu knu ffen und verabschiedete sich noch eben vom Team.

Kapitel 2

    Als sie mit Mike zum Auto kam und sie einstiegen, dachte sie erst einmal kurz über das Nächstliegende nach. Irgendwo noch essen g ehen.
    »Hast du auch Hunger? «
    Mike hielt sich dramatisch den Bauch. »Und wie!! Sieh bloß zu, dass wir ein Restaurant finden. Sonst muss ich mich an dich halten. «
    Dabei schlug er die Autotür zu, beugte sich zu ihr. Seine Lippen auf ihren und da war plötzlich ein viel stärkerer Hunger, der tief aus ihrem Schoß kam und sie mit einer kribbelnden Wärme erfüllte. Sie ließ sich fallen, fühlte wie seine Hand unter ihrem Pullover nach ihrer Brust tastete und ihre Spitze leicht kniff. Sie stöhnte.
    Aus seinen Armen auftauchtend, strich sie sich das Haar zurück und versuchte sich wieder in den Griff zu bekommen. Schließlich konnten sie schlecht hier auf der Straße im Auto - mit drei Polizeiwagen, nein es waren nur noch zwei, in der Nähe.
    »Mein stürmischer Lover, wollen wir nicht doch vielleicht etwas essen? M aterielle Nahrung? Von der anderen leben wir schon seit gestern Abend bis auf das kurze Frühstück, das du mir gegönnt hast.«
    Er warf sich mit einer dramatischen Geste zurück in den Sitz.
    »Okay, sieh zu, wie du mich satt bekommst. Ach ja, und wir sollten mir morgen eine wärmere Jacke kaufen. Ich wusste ja nicht, dass du hier in einer Art Arktis lebst! «
    »Machen wir«, lachte sie. »Bis dahin wärme ich dich. «
    Als sie bei den Erlerkliniken vorbeikamen, fand sie den Taxistand leer vor. Inzwischen war es fast zehn Uhr. Zu spät. Mist. Dann morgen. Und ebenfalls zu spät um zum Essen aufs Land zu fahren, wie sie es vorgehabt hatte. Wer hätte jetzt noch die Küche auf? Sie bog in die Stadt ein. Wie wunderschön die Innenstadt erleuchtet war. Der Genuss an der Vorweihnachtszeit pur. Ihr Amerikaner neben ihr strahlte im Glück eines Kindes.
    »Weißt du, wir haben in San Francisco wirklich auch eine üppige Dekor ation in der Stadt. Aber das hier übertrifft uns noch. Fantastisch. Ich mag es. Die Lichterbögen mit dem Mädchen darin – wer ist das? «
    »Schau mal genau hin. Das ist nicht nur ein Mädchen, sondern der Nürnbe rger Weihnachtsengel in seiner Traditionsdarstellung. Ein Engel, der eigentlich das Christkind
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