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Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]

Titel: Denkwürdigkeiten aus meinem Leben [microform]
Autoren: 1769-1843 Caroline Pichler , 1881-1925 Emil Karl Blümml
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Buchst. S, Fol. 53b; Ver-lassenschaftsakt im Archiv des Wiener Landesgerichtes, Fasz. II, Nr. 5296 ex 1849).
    ^2) Dieses, in K. Pichlers S. W. nicht aufgenommene Gedicht auf Kaiser Leopold IL Leichenbegängnis findet sich als Einzel-druck in der Sammlung des Herrn Dr. A. Figdor in Wien, der mir die Einsichtnahme und Veröffentlichung gütigst gestattete. Der Druck umfaßt 2 Blätter, im Format 19 X 23 cm:
    [Bl. la] Bey dem |, Leichengepränge j Leopold des Zweyten. | (Strichmuster) | von | C. v. G. | Kupferstich, 9X7 cm (ein in Wolken schwebender Engel mit halbverhülltem Haupte preßt beide Hände auf die Augen; links ein Teil eines pyramidalen Grabmauso-leums sichtbar) | (langer Strich) | The Spider's most attenuated Thread j Is Cord, is Cable, to Man's tender Tie | On earthly Bliss;| it breaks at ev'ry Breeze | Young. | (langer Strich) | Wien, 1792. Bei Joseph Edlen von Kurzbeck, | k. Hofbuchdrucker, Gross- und Buchhändler.
    [Bl. ib] (Langer Doppelstrich.)
    Welch eine Nacht I Von allen Thürmen hallet Der Glocken feyerlicher Grabgesangj

    Aus der durch Fackeln hellen Ferne wallet Der Leichenzug, und tief erschütternd schallet Bedeckter Trommeln, heis'rer Flöten Klang*).
    Der Zug kommt näher. Langsam rollt der Wagen Mit seiner theuern Last zur Fürstengruft.
    O Du, zu früh zur letzten Ruh getragen!
    Du hörst nicht mehr des armen Volkes Klagen, Da» dem entrissnen Vater weinend ruft!
    Zwey Jahre sind's, — Wo sind sie hingeschwunden? —
    Seit wir so freudig Dir entgegensahn. Wir hofften**) Heilung unsrer tiefen Wunden, Wir sahn Dich im Gefolge bessrer Stunden,
    Zu unserm Heil, den deutschen Grenzen nahn. [Bl. 2a] (Kurzer Doppelstrich.)
    Du kamst, und jedes Herz schlug Dir entgegen.
    Mit väterlicher, ungesehner Hand, Gleich der Natur auf still verborgnen Wegen, Verbreitetest Du Völkerglück und Segen,
    Und dankbar ehrte Dich das Vaterland.
    Es ruhte voll Vertrau'n in Deinen Händen:
    So ruht der Säugling in der Mutter Schooss; Ihm jede gute Gabe auszuspenden. Die drohende Gefahr von ihm zu wenden. War keine Müh, kein Opfer Dir zu gross.
    Es gieng der Frieden aus von Deinem Throne;
    Und ungeblendet von des Ruhmes Glanz, Zufrieden mit der stillen Eichenkrone, Entsagtest Du dem stolzen Heldenlohne,
    Dem reitzenden, dem blut'gen Lorbeerkranz.
    Auch schien sich Erd' und Himmel Dein zu freuen, Sie öffnete den lang verschlossnen Schooss;
    Da schwoll die Saat, von Wachsthum und Gedeihen,
    Da standen dicht der schweren Halme Reihen, Auf die der Himmel reichen Segen goss. [Bl. 2b] (Kurzer Doppelstrich.)
    Wir träumten schöne, goldne Träume wieder. Und sie, die uns nie ganz verlassen kann.
    •) Im Druck: Ton. *•) Im Druck: hoften.

    Die Hoffnung, Hess auf schimmerndem Gefieder Sich doppelt schön aus lauen Lüften nieder, Und eine heitre Zukunft lacht' uns an.
    O Menschenglück! du schwebst an einem Haare, Und diess zerreisst des Windes kleinster Hauch.
    Sie sind dahin, die Träume bessrer Jahre,
    Ach an des besten Fürsten früher Bahre, Verweht, verstoben, wie ein leichter Rauch!
    Nein Österreich — sie sind noch nicht verschwunden, 'Noch lebt Sein Sohn — O lass zu Ihm uns fliehn! Er selbst empfand den Schmerz, den wir empfunden, Es wird Erinnerung an gleiche Wunden, Den Vaterlosen zu den Waisen ziehn.
    Wir flehn zu Dir gleich früh verwais'ten Kindern:
    O thu an uns wie ältre Brüder thun! Du kannst allein des Volkes Jammer lindern, Den Schmerz um Ihn, den wir verloren, mindern; Du warst uns Bruder, sey uns Vater nun! (Ein, in der Mitte verdickter Strich.) ^^) Über Josef von Dürfeid erschien bald nach seinem Tode ein warm gehaltener Nachruf in: Vaterländische Blätter für den österreichischen Kaiserstaat 1812, S. izöf.
    ®^^) und '^) Über Martinovics und die Jakobinerverschwörung in Wien wäre noch Schönholz, Traditionen. Hg. von G. Gugitz, I, S. 28 ff. zu vergleichen.
    ^''*) Zwei Briefstellen der Pichler beschäftigen sich ebenfalls mit Barchetti; so fragte sie im Februar 1805 bei Schneller in Linz nach Barchettis Gesundheit nach (Schneller, Hinterlassene Werke, I, [Leipzig 1834], S. 261 f.) und im März 1807 teilte sie Streckfuß mit, daß Barchetti eine Linzerin zu heiraten gedenke (K. Glossy, Communal-Kalender, XXXII, S. 403).
    375) über den Aufenthalt Lafontaines in Wien (1811) bietet Julius Leisching (Aus dem Tagebuche eines alten Wieners. Wien 1907. S. 70) einiges. Es heißt da u. a.: „In Gesellschaft raufte man sich beinahe um ihn." Karoline Pichler (Brief an K. Streckfuß vom 10.
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