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Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität

Titel: Denken hilft - frische Ideen für Gedächtnis und Kreativität
Autoren: Bernhard Wolff
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zwei- bis dreiminütiges Warm-up, um das Eis zu brechen und die Gedanken zum Fließen zu bringen. Zum Beispiel die Übung »Kopf auf«: Das Team stellt sich kurz im Kreis auf, und jedes Teammitglied muss einmal in die Mitte und den »Kopf aufmachen«. Diesem Mitdenker in der Mitte werden reihum beliebige Begriffe zugerufen. Die Aufgabe ist, sofort mit einer Assoziation zu antworten, und zwar »Kopf auf«, also spontan und ungefiltert. Natürlich kommt dabei auch eine Menge Quatsch zustande. Umso besser. Bei guten Brainstormings ist es der Quatsch, der als Sprungbrett zur genialen Idee dient. Das Wertvolle an der Übung ist, dass hier jeder einmal die »Bewertungsschranke« öffnen, frei assoziieren und dabei auch Schwächen zeigen darf. Sogar der Chef. Das anschließende Brainstorming wird dann umso stärker.
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    Schnelles Assoziieren ist ein bisschen wie Autofahren. Man versucht so schnell es geht, von einem Ort zum anderen zu gelangen  – und benutzt dabei fest angelegte Wege und Straßen. Beim Assoziieren bewegen wir uns ebenfalls auf fest angelegten Wegen – und zwar durch unser semantisches Netzwerk. Wir denken den kürzesten Weg von Hammer zu Nagel, von Schwarz zu Weiß, von Teller zu Tasse, von Tasse zu Kaffee zu Milch zu Zucker zu Würfel. Aber Vorsicht: Allzu festgelegte Wege im Denken können uns natürlich auch behindern. Mehr dazu lesen Sie im vierten Kapitel, wenn es um die Lust auf neue Ideen geht. An dieser Stelle möchte ich Ihnen vorab eine Übung zeigen, die Assoziationen aufbricht. Es geht hier um Assoziationen zwischen dem, was wir tun, und dem, was wir sagen. Die Übung zielt darauf ab, mal etwas ganz anderes zu sagen, als Sie gerade tun. Okay, einige Mitmenschen sind darin schon sehr geübt. Alle anderen können sich einen Spielpartner suchen und loslegen. Die Übung heißt: »Was tust du?«, und die beiden Spielpartner sind in diesem Fall Sie und ich:

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    Ich beginne mit einer kleinen Pantomime und tue so, als würde ich mir die Zähne putzen. Sie fragen mich: »Was tust du?«, und ich antworte: »Ich mähe Rasen!« Diese Antwort greifen Sie auf und starten Ihrerseits eine entsprechende Pantomime: Sie tun so, als würden Sie Rasen mähen. Ich sehe mir das an und frage neugierig: »Was tust du?« Darauf hin antworten Sie irgendwas, was Ihnen gerade in den Sinn kommt, aber eben nicht Rasenmähen. Zum Beispiel: »Ich schlage ein Ei auf!« Diese Antwort greife ich auf und tue so, als würde ich ein Ei aufschlagen. Woraufhin Sie mich fragen: »Was tust du?«, und ich dann meinerseits etwas Beliebiges antworte, was mir gerade in den Sinn kommt. Wenn dieser Ablauf sitzt, wird das Tempo gesteigert, und die Sache wird immer lustiger. Und irgendwann mittendrin, wenn Ihr Mitspieler wieder mal fragt: »Was tust du?«, dann können Sie antworten: »Ich mache Liegestütz!« Ihr Mitspieler muss diese Antwort aufgreifen. Und Sie können sich das dann erstmal sehr, sehr lange anschauen, bis Sie Ihre Frage stellen.
    Was Sprache sonst noch zu sagen hat
Ein Lob auf Kalauer, Anagramme, Friseure und sonstige Sinnstifter.
    Â»Danke Föhn.« Im Frühling 2009 traute sich mal wieder eine große deutsche Marke, nämlich Nivea, einen anständigen Kalauer zu plakatieren. »Danke Föhn.« Zwei Wörter feiern ein verbales Schaumfest, auf Postern und Plakaten, fröhlich und unbeschwert. Es lebe die Doppeldeutigkeit, es lebe der Kalauer. Ein Kalauer übrigens, das sind die Buchstaben A, B, C, D, E, F, G, H, I und J. Und warum? Weil die auf das K lauern! »Danke Föhn.« Was Nivea darf, das dürfen wir auch: Kalauer raushauen, Spaß haben an Plattheiten, und in den Dialog treten mit
elektrischen Hausgeräten. »Danke Föhn.« Dass Menschen mit ihrem Föhn sprechen, ist ja nicht neu. Schon Otto Waalkes besang eine gewisse Susi Sorglos, die von ihrem Föhn in einen Smalltalk verwickelt wird. Der Föhn verspricht, sich in einen Prinzen zu verwandeln, wenn Susi ihn küsst. Susi küsst ihn. Und er verwandelt sich – in einen Rasierapparat. »Na danke, Föhn.« Aber vielleicht lässt sich Nivea-Schaumfestiger ja auch auf Männerbärten anwenden.
    Â 
    Seit dieser Nivea-Kampagne hege ich eine heimliche Vermutung: Die komplette Branche der Haarpfleger und Haarschneider hat sich auf einem konspirativen Treffen verpflichtet, nur noch
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