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Den Jakobsweg erfahren

Den Jakobsweg erfahren

Titel: Den Jakobsweg erfahren
Autoren: Jürgen Frömmert
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geglaubt. Nun, wir haben ja noch ein paar Stunden bis Münster.
    Auf Mallorca haben wir von der
Landung bis zu Start des Anschlussfluges drei Stunden Zeit. Wir haben vor und
während des Jakobsweges immer herumgeflachst, dass wir diese nutzen, um mir dem
Taxi zur Schinkenstraße fahren, um die unnachahmliche Atmosphäre und einige
Erfrischungsgetränke, Veltins und Dscherbas, in uns aufzunehmen. Außerdem gibt
es da einen Bratwurststand, wo man Currywurst mit Alioli (;-))) bekommt. Jetzt,
kurz vor der Landung in Palma, wollen die beiden bremsen. Was ist, wenn wir den
Anschlussflug verpassen? Abzüglich der Hin- und Herfahrt bleiben uns doch nur
ein paar Minuten an der Schinkenstraße. Viel zu teuer. Wir bleiben am Flugplatz
und essen hier etwas. Und so weiter.
    Ich kann es kaum glauben. Im
Gegensatz zu den Beiden will ich den ungebremsten Rücksturz zur Erde.
Irgendwann muss man doch wieder Bodenhaftung bekommen. Und dann dieser dafür
ideale Ort in unmittelbarer Nähe. Ich lasse all meine, für die Schinkenstraße
sprechenden, Argumente spielen. Meine Freunde haben mir, bis auf ganz kurze
Momente, bei der Routenplanung und Findung immer vertraut. Also bitte auch
jetzt. Schweren Herzens willigen sie ein.
    Nach der Landung sprinten wir in
dem uns bekannten Flughafen über endlos erscheinende Laufbänder dem Ausgang
entgegen. Ganz in der Nähe ist der Taxistand. Ein Rentnerpärchen, dass unserem
zügigen Schritt nicht mithalten kann, wird von uns in dem abgesperrten
Fußgängerzubringer überholt. Dass findet der Einweiser, der den Fahrgästen ein
Taxi zuteilt, nicht in Ordnung. Er weist uns zurück und bittet die älteren
Herrschaften nach vorn.
    Wir verstehen. Es war ja nicht
böse gemeint und so entschuldigen wir uns für unser ungebührliches Verhalten.
Das nächste ist unser Taxi. Als wir einsteigen, erfrage ich die Fahrzeit zur
Schinkenstraße. Der Fahrer versteht sofort, dass wir es eilig haben, fährt los
und erzählt, dass wir in 10 Minuten dort ankommen werden. Der hätte bei Schumi
in der Lehre gewesen sein können. In atemberaubender Geschwindigkeit heizt er
die Autobahn herunter.
    Alles super. Vor dem Bamboleo, an
der „Schinkenstraße“, lässt er uns aussteigen. Ab ins Leben. Astrid, eine der
vielen Servierer in der Gaststätte, gibt uns die bestellten Drinks. So können
wir die Zeit zwischen den beiden Flügen sinnvoll nutzen. Ein paar
Erinnerungsfotos kommen noch in die Handykameras und zum Abschluss gibt es die
Currywurst con Alioli y patatas fritas. Dann nehmen wir ein dort wartendes Taxi
und binnen 10 Minuten sind wir wieder im Flughafengebäude. Der Flieger ist auch
noch am Boden. Wir schaffen es bequem und in aller Ruhe zum Gate, bevor das
Boarding beginnt. Nun gibt es doch ein kleines Lob von meinen Freunden. Wir
haben alles richtig gemacht.
    Als der Spätflug in Richtung
Münster startet, haben wir die Möglichkeit, einen Moment zu dösen.
    Der Flug ist entspannend und nach
etwa 2 Stunden landen wir um 00:30 Uhr wohlbehalten in Münster.
    Die Taschen kommen recht schnell
auf dem Gepäckband an und die Tüten mit den Fahrrädern entdecken wir kurz vor
dem Ausgang beim Zoll. Hoffentlich wurden die pfleglich behandelt. Das Auspacken
ist ein wenig wie Weihnachten. Auf dem ersten Blick ist alles o.k. und nach
näherer Betrachtung sind auch keine Schäden erkennbar.
    Der Lenker ist schnell wieder in
die richtige Position gebracht und mit den Inbusschlüssel fixiert, das
Vorderrad eingebaut, der Sattel auf die richtige Höhe gebracht und die Pedalen
leicht angedreht. Dann kommen die Fahrradtaschen, der Schlafsack und Isomatte
auf den Gepäckträger. Das ist wieder etwas anstrengend, weil es in der Halle
reichlich warm ist.
    Wir schieben am Zoll vorbei und
kommen zum Infostand des Abflugbereichs. Dort frage ich die Dame, nach einen
Ruheraum. Sie sagt nach kurzem Überlegen, dass zwar keinen Ruhe- aber einen
Andachtsraum gäbe. Das geht meinen wir. Wie schieben über die Rolltreppe in den
oberen Bereich des Flughafengebäudes und nachdem wir uns an der Kaffeebar mit
einem Weißbier etwas erfrischt haben, wird der Andachtsraum von uns in Beschlag
genommen.
    Die Fahrräder kommen mit hinein
und wir breiten unsere Schlafutensilien auf dem Boden aus und machen es uns
gemütlich. An Schlaf ist aufgrund randalierender Jugendlicher, die sich wohl
die Zeit vor dem Abflug mit Alkohol und lautem Gesang vertreiben, nicht zu
denken. Aber wenigstens liegen.
    Irgendwann in der Nacht betritt
eine Person den Raum und
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