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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Autoren: Larissa Ione
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richtete sich wieder auf, warf Con einen amüsierten Blick zu – der Mistkerl hatte natürlich unglaublich weiße Zähne – und wandte sich wieder Sin zu. »Ich brauche das Objekt, das mein Bruder dir gegeben hat.«
    »Der Wichser mit den sich auflösenden Pfeilen war dein Bruder?« Sin holte das Goldstück aus ihrer Tasche. »Ist es das? Diese Münze?«
    »Ja.« Er nahm sie, und Eidolon wäre beinahe an seinem nächsten Atemzug erstickt, als er zwei und zwei zusammenzählte.
    »Ein Siegel. Bei den Göttern, das ist ein Siegel.«
    Con fühlte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. »Ein gebrochenes Siegel.« Weißes Pferd. Bogen. Heilige Scheiße. »Conquest. Dein Bruder ist Conquest.«
    »Sein richtiger Name ist Reseph«, erwiderte War, »aber in einigen Übersetzungen der Apokalypse wird er auch Pestilence genannt.«
    Eidolons Stimme war tonlos, benommen. » Die Eine, die von gemischtem Blute ist und nicht existieren dürfte, birgt in sich die Macht, Seuche und Pestilenz zu verbreiten. Wenn der Kampf losbricht, ist die Eroberung besiegelt. Isagreth 3:17, Daemonica.«
    War veränderte seine Position, und sein Lederpanzer knarrte erschreckend laut in der sonst totenstillen Notaufnahme. »Das war auf der Rückseite seines Siegels eingraviert.«
    Langsam zog Sin ihren rechten Arm aus der Jacke und schob den Ärmel hoch, um die kreisförmige Glyphe zu enthüllen, die in Rivestas Haus so schrecklich geblutet hatte. Die Narbe, die durch sie hindurchlief, war ein genaues Abbild der Bruchkante des Siegels. »Ich bin der Grund, aus dem es gebrochen ist«, krächzte Sin.
    »Ja. Du bist das, was wir einen Agimortus nennen, eine Art Katalysator. Deine Taten haben ein Ereignis angestoßen, das dazu führte, dass das Siegel meines Bruders gebrochen ist.«
    »Augenblick mal«, sagte Con. »Und warum hat er dann versucht, sie umzubringen? Er war da, als mein Haus in die Luft geflogen ist … Er hat versucht, sie zu erschießen.«
    »Wir alle haben versucht, sie zu töten«, sagte War. »War nicht persönlich gemeint, Sin, aber wir wollten verhindern, dass das Siegel bricht. Im Gegensatz zu zahlreichen religiösen Interpretationen sind wir weder gut noch böse, bis die Siegel brechen.«
    »Und dann?«
    »Dann ist es an der Zeit, euch vor eurem Gott zu verbeugen, wen auch immer ihr anbeten mögt.«
    Sins zierliche Augenbrauen fuhren nach unten, sodass sie verwirrt dreinblickte. »Aber warum hat Pest mich dann in Montana vor den Assassinen gerettet, wenn er mich doch umbringen wollte?«
    »Zu diesem Zeitpunkt war das Siegel bereits gebrochen. Das heißt, es spielt keine Rolle mehr, ob du lebst oder tot bist, aber er wollte, dass du die Münze erhältst.«
    »Warum?«
    War rieb mit dem Daumen über die Schrift auf dem Siegel. »Eine Botschaft an mich«, antwortete er leise.
    »Und, hast du immer noch vor, mich zu töten?«, fragte Sin. Ihr Arm spannte sich unter Cons Handfläche spürbar an.
    »Das hätte keinen Sinn mehr.« Er hob eine gewaltige Schulter, und sein Mund verzog sich zu einem Lächeln, bei dem vermutlich normalerweise reihenweise Frauen in Ohnmacht fielen. »Außerdem wäre es eine Schande, dich zu töten.«
    Wieder stieg ein Knurren in Cons Brust auf, aber Sin drückte seine Hand, um ihn daran zu erinnern, dass sie mit ihm hier war und ihn ganz sicher nie wieder verlassen würde. Nicht einmal für einen muskelbepackten Kerl, der der Stoff von Legenden war. Arschloch.
    »Was war denn der letzte Strohhalm, der zum Bruch des Siegels geführt hat?«, fragte Con sehr viel liebenswürdiger, als er vorgehabt hatte. Und dann diese Spur von Ehrfurcht in seiner Stimme … ernsthaft? Erniedrigend.
    War steckte die Münze in die Satteltasche des Pferds. »Das war, als die Krankheit auch auf andere Spezies übergriff und die beiden Wargfraktionen begannen, einander zu bekämpfen.« Er warf einen Blick auf Eidolon. »Oh ja, wir haben alles verfolgt, was passiert ist.«
    »Was können wir tun?«, fragte Eidolon.
    »Beten.« War bestieg sein Pferd. »Und deine Leute auf Unmengen von Verletzten vorbereiten. Die Lage wird noch sehr viel schlimmer, ehe es besser wird. Falls es besser wird.« Ein Ruck am Zügel, und er und der Hengst verschwanden wieder im Höllentor.
    Alle standen einen Moment lang wie erstarrt und schweigend da. Erst als die Türen der Notaufnahme aufglitten und Blaspheme und Vladlena einen Patienten auf einer Trage hereinrollten, begannen sie sich endlich wieder zu rühren. Alle außer Con, der Sin anstarrte.
    »Mit
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