Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica
Autoren: Larissa Ione
Vom Netzwerk:
Brüder …
    »Ist Wraith aufgetaucht?«, fragte Shade und nahm sich eine Cola aus dem Kühlschrank.
    E schüttelte den Kopf. »Er war ganz schön durcheinander. Ich hab versucht, ihn auf dem Handy zu erreichen, aber … «
    »Ja.« Vermutlich hatte Wraith irgendeinen Junkie ausgesaugt und war abgetaucht. Wenn sich Shade anstrengte, könnte er die Energie seines jüngeren Bruders spüren, aber Wraith würde es ebenfalls fühlen und nur noch tiefer abtauchen. »Ich hoffe nur, ihm geht’s gut.«
    Schon die bloße Vorstellung, dass sich irgendwer als Wraith ausgeben könnte, weckte in ihm den Wunsch, jemanden in Stücke zu reißen. Nur schade, dass sie keinen lebendigen Wächter gefunden hatten. Shade wollte Antworten, und zwar sofort.
    Er war noch nie besonders geduldig gewesen.
    »Hey«, sagte Tayla und befreite sich aus Eidolons Umarmung. »Ich schätze, jetzt muss ich diesen Integrationsmist machen, oder?«
    Ihr Versuch, von dem schwarzen Loch, das ihr Bruder im Moment darstellte, abzulenken, hätte nicht offensichtlicher sein können, doch E grinste. »Wie wär’s jetzt gleich?«
    »Augenblick.« Shade trat an die Couch. »Darf ich mal deine Hand haben?«
    E versteifte sich; vermutlich eine Art Instinkt, den die Bindung ausgelöst hatte, aber da war sich Shade nicht sicher. Gebundene Seminus-Dämonen waren so selten, dass er noch nie einem begegnet war und darum keine Ahnung hatte, wie sie für gewöhnlich reagierten, wenn sich ein anderer Inkubus ihrer Gefährtin näherte. Wenn man bedachte, wie geil Inkubi waren, war ein Beschützerinstinkt vermutlich keine schlechte Idee. Andererseits machte es die Bindung sowieso beiden unmöglich, freiwillig Sex mit jemand anders zu haben.
    Tayla streckte die Hand aus und er nahm sie in seine. Wärme überspülte ihn, als er ihren Körper erforschte, sich durch ihren Blutkreislauf bis zu ihrem Uterus bewegte. Dies war seine Spezialität: die Fähigkeit, die Fortpflanzungsorgane der Frau zu manipulieren. Er war in der Lage, einen Eisprung auszulösen, um eine Empfängnis zu gewährleisten, obwohl er selbst noch nicht zeugungsfähig war. Während der Untersuchung schlug sein Herz immer schneller; seine Instinkte meldeten sich lautstark, denn auch wenn sie E’s Gefährtin war, war sie eine Frau, und sie hatte gerade ihren Eisprung. Aber der Samen seines Bruders hatte sie noch nicht geschwängert.
    »Und?«, fragte E mit vor Ergriffenheit heiserer Stimme.
    »Tut mir leid. Noch keine kleinen Es vorhanden.«
    Tayla zog die Hand weg, und er zuckte bei dem plötzlichen Verlust von Gefühl zusammen. »Habt ihr das etwa erwartet?«
    »Wäre es denn so schlecht?«, fragte Eidolon ruhig.
    Shade zog sich zurück und merkte, dass Gem dasselbe tat. Diese Situation war für sie beide viel zu intim.
    »Nein«, sagte sie und lächelte so strahlend, dass sich Shade zu ihr hingezogen fühlte; ja, zum ersten Mal sah, was E immer schon in ihr gesehen hatte. »Ich … na ja, was für eine Lebensspanne habe ich denn zu erwarten? Wie viel Zeit haben wir für die Gründung einer Familie?«
    »Seelenschänder leben so um die zweitausend Jahre. Da du ein Mischling bist, wirst du vermutlich nur einen Bruchteil davon leben, also vielleicht ein paar Hundert Jahre?«
    »Gut«, sagte sie mit einem Blick zu Gem. »Ich habe nämlich jede Menge Familienzeit nachzuholen.«
    Gem grinste, und Shade begann zu würgen, was allerdings eher der Selbsterhaltung diente, als Ausdruck seines Ekels war. Schmerzlich sehnte er sich nach genau demselben – aber das würde er nie und nimmer zugeben, nicht einmal sich selbst gegenüber.
    »Zum Teufel«, murmelte Shade. »Können wir die Integration bitte sofort erledigen, ehe ich mich übergeben muss? Hier liegt so viel süßliches Lächeln und Anbetung und ewige Liebe in der Luft, dass das ganze Zimmer eigentlich nach mit Zucker überzogenen Rosen duften müsste.«
    Die Tür öffnete sich, und Skulk betrat den Raum. Sie legte den Kopf schief und starrte Tayla mit metallisch grauen, vor Neugier funkelnden Augen an. »Du bist wieder in Ordnung. Deine Aura. Sie leuchtet ganz hell.«
    Tayla biss sich auf die Unterlippe, und E rutschte ein bisschen näher an sie heran. Sein Verlangen nach ihr stieg in einer duftenden Wolke empor. Sie würden sehr bald ein bisschen Privatsphäre brauchen, etwas, das Shade ihnen nur zu gern zugestehen würde. Der Abstecher in Taylas Fortpflanzungsorgane hatte ihn selbst ebenfalls in sexuelle Erregung versetzt.
    »War sie denn vorher dunkel?«,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher