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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica
Autoren: Larissa Ione
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Körper ein wenig zu erhitzen. Es war irgendwie … erregend. Sie konnte es gar nicht abwarten, Eidolon in eine stille Ecke zu ziehen, um herauszufinden, welche Vorzüge ihre neue Verbindung noch so haben mochte.
    Kynans einzige Antwort waren ein leises Knurren und ein beinahe unmerkliches Nicken, aber das genügte. Eidolon erhob sich, und nachdem er sich vergewissert hatte, dass sich Ky nicht sofort wieder auf ihn stürzte, bewegte er sich behutsam auf seinen Bruder zu. »Lass den Menschen los.«
    Wraiths Blick wandte sich Eidolon zu; seine Augen leuchteten grimmig und golden, die Nasenlöcher waren gebläht.
    Als sich Eidolon ihm weiter näherte, zog sich Wraith zurück, und Lori mit sich – ein wildes Tier, das seine Beute gegen Feinde verteidigt.
    »Wraith«, sagte Eidolon sanft. »Ganz ruhig. Lass die Menschenfrau los.«
    Diesmal klappte es. Wraith riss die Augen weit auf, zog die Zähne zurück und taumelte rücklings davon. Als Lori zusammensackte, fing Eidolon sie auf.
    Keuchend sank Wraith an einem Tor zu Boden; seine Pupillen weiteten sich, um sich gleich darauf wieder zusammenzuziehen. Als Kynan herbeistürzte, überließ Eidolon ihm Lori und ging zu Wraith. Nach wie vor hallten Schritte und Schreie durch die Nacht, darum hielt Tayla Wache, während sich zwischen diesen vier Menschen und Dämonen ein Drama abspielte, das sie nicht verstand.
    Kynan lehnte Lori gegen einen Baum, sanfter, als es Tayla unter diesen Umständen erwartet hätte. Er sagte etwas zu ihr, und Tayla entfernte sich von ihnen, da sie nicht stören wollte. Außerdem verging sie fast vor Neugier, was die ganze Sache mit Wraith zu tun hatte.
    »Ist schon gut, Brüderchen«, sagte Eidolon. »Ist schon gut. Du hast ihr nicht wehgetan.«
    Ihr nicht wehgetan? Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Wraith hatte nicht das Geringste dagegen gehabt, Tayla umzubringen, aber Lori hatte er nicht verletzen wollen?
    Wraith zitterte; sein Oberkörper schaukelte vor und zurück; seine Miene war eine Mischung aus Schreck und Entsetzen.
    Ein leises Schaben veranlasste sie, sich umzudrehen, den goldbeschichteten Dolch gezückt. Kynan erhob sich ebenfalls, sein S’teng in der Hand. Genau wie in guten alten Zeiten bewegten sie sich synchron auf das Geräusch zu, und als sie den Dämon sah, der über den Weg herangetrottet kam, seufzte sie vor Erleichterung. Kynan nahm Kampfhaltung ein.
    »Nein!« Sie packte seinen Arm. »Lass ihn gehen.«
    »Was?« Kynan starrte sie an, als ob sie den Verstand verloren hätte. »Gott, ist denn von deiner Menschlichkeit überhaupt nichts mehr übrig?«
    »Eigentlich finde ich mich menschlicher als je zuvor«, sagte sie, denn ironischerweise hatten ihr der Bund mit einem Dämon oder ihre eigene Wandlung endlich erlaubt, etwas anderes als blinden Hass zu fühlen. »Dieser Dämon tut niemandem etwas zuleide. Er ist nicht gewalttätig. Ganz im Gegenteil, er ist Vegetarier. Er ist so eine Art fröhlicher Halloween-Dämon oder so.«
    »Selbst wenn du recht hast, er ist böse – «
    Du meine Güte, hatte sie in Eidolons Ohren etwa auch so geklungen? »Wir müssen reden. Es gibt so einiges, was du wissen solltest.«
    Obwohl sich Kynans Finger um seine Waffe krampften, bewegte er sich nicht vom Fleck. Der Dämon machte, dass er wegkam. Als sie sich daraufhin zu Lori umdrehten, war sie verschwunden.
    »Verdammt!« Kynans tiefes Leid strömte ihm aus jeder Pore, und Tayla musste sich beherrschen, um nicht zu versuchen, ihm Trost zuzusprechen. In diesem Moment hatten Worte für ihn keinerlei Bedeutung, nicht, nachdem seine Frau ihn auf so vielfältige Art betrogen hatte. Nicht, wenn die Worte von einem Dämon kamen.
    Kynan stürzte in blindem Schmerz davon, rannte wieder in den Zoo hinein. Sie ließ ihn gehen und wünschte ihm insgeheim Glück.
    Eidolon war nach wie vor völlig verwirrt; er hatte keine Ahnung, was zwischen Wraith und der Menschenfrau vor sich gegangen war. Sein Bauchgefühl sagte ihm, dass Wraith nichts mit der Schwarzmarkt-Operation zu tun hatte, aber – Scheiße! – die Frau war sich so sicher gewesen.
    »Komm schon hoch, Bruder«, sagte Eidolon und half Wraith auf die Beine. »Ich bring dich nach Hause.«
    Wraith schwankte auf wackeligen Beinen. »Nein«, krächzte er, »ich brauche – «
    »Nein«, sagte Eidolon grimmig, packte Wraiths Ellbogen und schwenkte ihn herum, sodass sich ihre Nasenspitzen fast berührten. »Tu das nicht, verdammt noch mal! Du kommst jetzt mit mir nach Hause, kapiert? Wir müssen
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