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Demonica - Ione, L: Demonica

Demonica - Ione, L: Demonica

Titel: Demonica - Ione, L: Demonica
Autoren: Larissa Ione
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aufgeladen, dass sie beinahe Funken fliegen sah. »Wie kommst du auf die Idee, dass Wraith ein Ältester der Wächter ist?«
    Lori schnaubte verächtlich. »Weil er es gesagt hat.«
    Eidolon und Tayla wechselten einen Blick, und sie wusste, dass er dasselbe dachte wie sie: Wraith hätte seine mentalen Kräfte einsetzen können, um Lori dazu zu bringen, ihn für den zu halten, der er zu sein vorgab.
    »Sonst noch was?«, fragte Tayla.
    »Sprich mich nicht an, Dämonenhure.«
    »Okay!«, fuhr Tayla sie an. »Jetzt reicht’s mir mit dir. Eidolon, hast du vielleicht irgendeine Art Wahrheitsdroge in deinem Krankenhaus?«
    »Wir haben etwas viel Besseres.« Man hörte seine Zähne knirschen.
    Doch bevor er weiterreden konnte, brach Wraith aus dem Gebüsch – offenbar erschienen ihm die Straßen und Wege zu einfach – und wischte sich die Hände ab.
    »Wraith«, hauchte Lori. »Gott sei Dank.« Sie ging auf ihn zu, wobei sie Tayla noch einen vernichtenden Blick zuwarf. »Sie scheinen nicht zu begreifen. Und irgendjemand lässt alle Dämonen frei. Wusstest du, dass Tayla eine Dämonin ist?«
    Wraith sah sie finster an. »Was faselst du da, Menschenfrau?«
    Ein geduldiges, anbetendes Lächeln verzog Loris Mund. Als sie die Hand nach ihm ausstreckte, zischte er und entzog sich ihr mit einem Satz nach hinten. Sie verzog die Stirn und ging erneut auf ihn zu. Er zog sich zurück.
    »Lass sie dich berühren«, sagte Eidolon.
    »Was? Nein, verdammte Scheiße!«
    »Wraith, tu es!«
    Wraith stieß einen gotteslästerlichen Fluch aus, aber er nahm sich zusammen und blieb stehen, steif wie ein Stock, als sich Lori an seine Brust lehnte. Sie schien völlig benommen zu sein, fast so, als hätte sie Drogen genommen, und schmiegte sich an ihn, ebenso locker, wie er angespannt war.
    Seltsam.
    »Ist er das?«, fragte Eidolon ruhig.
    Puh – dank ihrer Verbindung fühlte Tayla seine Panik wie einen Eiszapfen im Herzen. Er hatte schreckliche Angst, dass sein Bruder in die Schwarzmarkt-Affäre verwickelt sein könnte. »Ist er derjenige, der deine Hilfe in Anspruch genommen hat, um Dämonen einzufangen?«
    Lori rieb ihre Wange an seiner Brust, fuhr mit der Hand immer wieder über seinen Körper, und mit jeder Berührung versteifte sich Wraith noch mehr. »Berühre mich, so wie früher … «
    Sie klang berauscht, und Tayla vermutete, dass sie von der Inkubus-Magie beeinflusst wurde, die die Brüder ausstrahlten. Tayla kannte das Gefühl nur zu gut.
    »E … «, sagte Wraith, seine Stimme ein ersticktes Flehen.
    »Halt noch kurz aus, Bruder. Es ist gleich vorbei. Lori, ist er das?«
    Gott, Tayla hoffte nicht. Wenn Eidolons eigener Bruder damit zu tun hatte …
    »Gott im Himmel! Ist ein Liebhaber denn noch nicht genug?« Kynan, zerbeult und blutig, tauchte hinter Eidolon auf und starrte Lori und Wraith mit offenem Mund an. In seinen Augen brannte Kampfeslust, und Tay fragte sich, was wohl mit Jagger passiert war.
    Ky war inzwischen so weit, das ihn jeder vernünftige Gedanke verlassen hatte – in ihm herrschte nur noch Wut. Er stürzte sich auf Wraith, aber Eidolon hielt ihn zurück, indem er den einen Arm um Kys Taille schlang und ihm den anderen gegen die Kehle drückte.
    Sie gingen zu Boden. Kynan schimpfte und fluchte; Eidolon tat sein Bestes, um ihn zu beruhigen, während er ihn auf das Pflaster drückte.
    »Wir müssen wissen, was sie weiß«, sagte Eidolon ein paarmal, und nach und nach wurde Kynan ruhiger, obwohl seine Nasenlöcher immer noch gebläht und seine Zähne gefletscht waren, als wollte er Eidolon am liebsten ein Stück Fleisch aus dem Körper reißen.
    Schwer atmend – obwohl sie einfach nur dagestanden und zugesehen hatte – drehte sich Tay zu Lori und Wraith um. Sie zuckte zusammen. Wraiths Fänge steckten tief in Loris Hals, ihr Körper war schlaff. Einer seiner Arme lag um ihre Taille, mit der anderen Hand nestelte er am Reißverschluss ihrer Jeans.
    »Äh, sollte das passieren?«
    Eidolon drehte sich um und fluchte. »Wraith. Scheiße!« Er nahm den Arm vorsichtig von Kys Kehle und sah ihm direkt in die Augen. »Ich werde dich jetzt loslassen. Sieh zu, dass ich es nicht bereue, dich am Leben gelassen zu haben.«
    »Du musst ihm vertrauen, Kynan«, sagte Tayla.
    Die Luft war von Aggression gesättigt. Seltsamerweise konnte Tayla es auf ihrer Haut spüren, als ob die Kampfgier der beiden Männer die Temperatur hätte ansteigen lassen … nicht genug, um sich auf dem Thermometer zu zeigen, aber ausreichend, um ihren
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