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Delete: Thriller (German Edition)

Delete: Thriller (German Edition)

Titel: Delete: Thriller (German Edition)
Autoren: Karl Olsberg , Karl-Ludwig von Wendt
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»Soy policía! Todo es bien!«
    Vorsichtig hob sie den Kopf. Ihre großen, dunklen Augen zeigten Verwirrung und Hoffnung. »Policía?«
    Eisenberg nickte. Er hielt ihr seinen Dienstausweis hin. Vermutlich konnte sie nicht lesen, was darauf stand, aber das Wappen der Hamburger Polizei und das offizielle Dokument schienen sie zu beruhigen. Sie sah sich um, dann stieß sie einen Wortschwall aus, von dem Eisenberg nichts verstand.
    »Cómo te llamas?«, fragte er, als eine Pause entstand.
    »Maria«, sagte sie. »Maria Costado Lopez.«
    Eisenberg reichte ihr die Hand und half ihr auf. »Adam Eisenberg.«
    Sie lächelte schüchtern. Dann presste sie sich an ihn und umklammerte ihn. Genau wie Emilia, vor vielen Jahren, als er sie zum letzten Mal umarmt hatte.
    Behutsam löste er sich aus ihrer Umarmung und führte sie zu einem der Mannschaftswagen, die inzwischen bereitstanden, um die Mädchen, die Einsatzkräfte und die Festgenommenen abzutransportieren.
    Der Gruppenführer des SEK kam auf ihn zu. Er blickte ernst.
    »Nur noch zwei oder drei Minuten, dann hätten wir sie drangekriegt.«
    Eisenberg nickte.
    »Ich weiß. Danke, Ralf. Das war hochprofessionell.«
    »Viel Glück bei dem Versuch, das deinem Chef zu erklären.«
    Eisenberg seufzte. Ihm war klar, dass der Einsatz ein Reinfall war. Die Fahrer, die die Mädchen abholen sollten, würden einfach leugnen, etwas mit der Sache zu tun zu haben. Die Beweislage war viel zu dünn, um allein ihre Anwesenheit in der Nähe des Übergabeortes als hinreichenden Schuldbeweis für ihre Auftraggeber zu werten. Monatelange Ermittlungsarbeit war zunichte gemacht worden. Sie hatten das Leid dieser Mädchen beendet, doch wie viele andere würden noch verschleppt werden, weil es ihnen nicht gelungen war, die Hintermänner zu überführen?
    Eisenberg wusste, er hatte richtig gehandelt. Niemals hätte er tatenlos zusehen können, wie das Mädchen verletzt oder gar getötet worden wäre. Außerdem war er dazu verpflichtet, Schaden von möglichen Opfern abzuwenden. Doch er wusste auch, dass die Umstände des Einsatzes nur allzu leicht anders interpretiert werden konnten. Niemand konnte wissen, was passiert wäre, wenn er nicht den Zugriff befohlen hätte. Vielleicht hätte der Wächter gar nicht geschossen oder das Mädchen verfehlt.
    Wie so oft wäre es sicherer gewesen, nichts zu tun, einfach abzuwarten und dem vorher ausgearbeiteten Plan zu folgen. Man hätte ihm bestenfalls milde Vorwürfe gemacht, wenn das Mädchen tatsächlich zu Schaden gekommen wäre.
    Doch Eisenberg hatte gehandelt, hatte den Plan über den Haufen geworfen. Er würde die Konsequenzen dafür tragen müssen. Aber er würde damit klarkommen. Es war ja nicht das erste Mal, dass er mit seinem Chef aneinandergeriet.

2.
    Tristanleaf: Ready, group?
    Aufmischmaschine: Ready
    ShirKhan: OK
    Gothicflower: Ready
    Dernik92: Let’s go
    Leobrine: Rdy
    Tristanleaf: Alright, then. No AFK until battle is over. For the White Tree! ATTACK!
    Mina Hinrichsen alias Gothicflower ließ ihre Halbork-Kriegerin aus dem Gebüsch springen, in dessen Sichtschutz sie sich angeschlichen hatte. Zusammen mit den anderen stürmte sie auf die Mitglieder der feindlichen Feuergilde zu. Die Gegner waren zu neunt und somit klar in der Überzahl, doch sie hatten gerade einen Kampf mit einem Smaragddrachen hinter sich und waren noch geschwächt. Die ideale Gelegenheit für einen Raid!
    Minas Gruppe hatte die Feuergildner seit Stunden verfolgt. Ein Elf namens Tristanleaf, der sich unsichtbar machen konnte, war ihnen dicht auf der Spur geblieben und hatte die anderen informiert, wo sich die feindliche Truppe befand. Der Weg durch das Nebelgebirge war nicht ungefährlich, doch die Feuergruppe hatte einen Level-42-Magier dabei, der mit einem Mausklick alles aus dem Weg räumte, was kleiner als ein Eisriese war. Ohne es zu wollen, hatten sie damit Minas Gruppe den Weg frei gemacht.
    Die Feuergildner bemerkten den Angriff. »Fuck off!«, schrieb der feindliche Anführer, ein Level-28-Berserker namens Killbilly. »No ganking, you gimps!«, erboste sich ein gegnerischer Halbelf darüber, dass Minas Gruppe die Schwäche der Gegner hinterhältig ausnutzte. Dies galt in Rollenspielerkreisen als unfein. Allerdings hatte die Feuergilde Ähnliches bereits mehrfach mit Angehörigen von Minas eigener Gilde des Weißen Baums getan. Somit hatten die Feinde wenig Anlass, sich zu beschweren.
    Xeredor, der feindliche Magier, machte ein paar verdächtige Bewegungen mit den
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