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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tiefe.
    »Sehen Sie die Tür da?«
    »Moment.« Suko mußte leuchten. Die Tür glich mehr einem Eingang zu einer Hundehütte, so schmal und wenig hoch war sie. Wer da hineinwollte, mußte sich zumindest sehr tief bücken. Ein altes Vorhängeschloß sicherte den Eingang.
    Gaby hielt bereits den Schlüssel in der rechten Hand. »Sie müssen ihn zweimal drehen.«
    »Danke.« Suko probierte es. Der Schlüssel kratzte, als er ihn in das Schloß schob. Dann drehte er ihn zweimal herum. Es war einfacher gesagt als getan. Der Rost klebte auch innen und verhinderte ein schnelles Schließen. Suko schaffte es. Er konnte den gekrümmten Bügel aus dem Unterteil ziehen und zog die Tür auf. Schwer genug war es, denn sie schleifte über den weichen Boden. Trotz der Dicke war das Holz im Laufe der Zeit weich geworden.
    Was ihm entgegendrang, konnte kaum noch als Luft bezeichnet werden. Ein mieser Gestank, zusammengesetzt aus Feuchtigkeit und Fäulnis. Einfach widerlich.
    Suko vergewisserte sich noch einmal, ob dieser Keller hier unten wirklich nicht bewohnt war. »Soviel ich weiß, nicht.«
    »Versuchen wir es.« Erstrahlte in das Verlies hinein. Ein anderes Wort wäre falsch gewesen. Vor ihm lag tatsächlich ein verliesartiger Raum, ein großer Keller, vollgestopft mit staubbedecktem Gerumpel, ein Paradies für Ratten.
    »Ich gehe vor.«
    Gaby wartete, bis Suko verschwunden war. Sie war wieder nervös geworden, das Herz klopfte schneller. In ihrem Mund lag eine gewisse Trockenheit.
    Ein Arm streckte sich ihr aus der Öffnung entgegen. Sie umklammerte die Hand und ließ sich in den Keller helfen. Neben Suko blieb sie stehen. Der Inspektor spürte ihr Zittern und legte einen Arm um ihre schmalen Schultern. »Angst?«
    »Ein wenig.«
    »Willst du nicht lieber hier am Ausgang bleiben?«
    »Nein, ich muß dir alles zeigen.«
    »Ich finde mich schon zurecht.«
    Gaby schüttelte den Kopf. »Das Haus ist so verdammt groß, Suko. Da kannst du dich verlaufen.«
    »Wie sieht es mit Wachen aus?«
    Sie hob die Schultern. »Normalerweise sind keine aufgestellt. Aber nach den Vorgängen kann man nie wissen.«
    »Eben. Und elektronische?«
    »Fernsehaugen oder ähnlich?«
    »Genau.«
    »Nein!« erklärte sie entschieden. »Das habe ich niemals zuvor entdeckt, glaub mir.«
    »Dann weiter.« Suko zog die Tür so weit zu, daß sie nur mehr spaltbreit offenstand. Gaby Wittmann war schon tiefer in das große Verlies hineingegangen. Sie lief geduckt, die Arme halb vorgestreckt, die Hände gespreizt. Manchmal schüttelte sie sich, wenn Spinnweben über ihr Gesicht oder die Hände fuhren.
    Plötzlich schrie sie leise auf. Zwei fette Ratten waren über ihre Füße hinweggehuscht. Gaby hatte sie aufgeschreckt. Wie erstarrt war sie auf dem Fleck stehengeblieben.
    »Was hast du denn?«
    »Wenn ich etwas nicht mag, dann sind es Ratten. Ich hasse diese Tiere.«
    »So schlimm sind sie nicht.« Suko leuchtete in den Raum. Er diente in gewisser Hinsicht als Lager. Uralter Plunder lag unter der grauen Staubschicht begraben. Frühen, Kisten, Kästen. Bretter standen quer, ein alter Schrank war ebenfalls zu sehen. Eine Türhällte stand offen. Suko schritt auf den Schrank zu und leuchtete hinein. Über einer Stange hingen mottenzerfressene Kleidungsstücke, die an Kostüme erinnerten. Die Farben waren ausgebleicht. Wahrscheinlich würden die Lumpen zerfallen, wenn man sie nur anfaßte.
    »Wir haben die nicht hängenlassen«, sagte Gaby.
    »Das kann ich mir denken.« Suko ließ den hellen Lichtspeer wandern.
    »Wo kommen wir hier heraus?«
    »Es gibt eine Treppe.« Gaby ging humpelnd vor. Sie umrundeten einen Mauervorsprung und blieben vor der schmalen Steintreppe stehen, die zu einer Tür hochführte. »Da müssen wir durch.«
    »Was liegt dahinter?«
    »Wir befinden uns hier im rückwärtigen Teil des Hauses. Dort liegen die Zimmer der Studenten, wenn ich das mal so sagen darf.«
    »Das hattet ihr auch?«
    »Klar doch.«
    »Und dein Raum?«
    »Ist etwas weiter weg.«
    »Schön und gut«, sagte Suko. »Ich wäre ja mit allem einverstanden, wenn es da nicht ein kleines Problem gäbe. Und dieses Problem heißt eben Dekan Diavolo. Ich will zu ihm.«
    Gaby bekam große Augen. »Das ist nicht so einfach. Er hockt in seinem Refugium in der Mitte des Hauses. Der ist zwar unter uns, aber er lebt trotzdem auf einer Insel. Das ist die Zentrale. Von dort strahlt die Magie ab, der Geist des Ramis, der durch den Bau weht. Diavolo will mit niemandem reden, er hat sich

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