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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)
Autoren: David Mark
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Abweichung vom Drehbuch …
    »Sie haben mehr als ich. Jeder hat mehr als ich.«
    Zaghafter Widerstand. Der Versuch, ihn umzustimmen.
    »Warum glauben Sie, dass es ein Geheimnis ist? Die Menschen, die mich kennen, wissen, worauf ich stehe …«
    »Blödsinn. Ich erinnere mich genau. Sie haben mir ein Dutzend Mal gesagt, was für ein Risiko Sie eingehen. Sie haben sich unters gemeine Volk gemischt. Das wilde Leben gesucht. Nicht weit genug entfernt von zu Hause Ihre Spielchen gespielt. Sie wollen nicht, dass das rauskommt. Ich lese Zeitung. Ich weiß, was über Ihre goldene Zukunft drinsteht. Sie sind eine große Nummer. Und ich hab gesehen, wie Sie sich über dieses hübsche kleine Mädel hergemacht haben, die mit den Blüten, und Sie haben jede Minute genossen. Sogar mich, als Sie mich mitmachen ließen …«
    Tränen. Ein Hustenanfall, der in Würgen überging.
    »Wie viel wollen Sie …?«
    Klick.
    Das Leben wurde zeitlos. Stunden verschmolzen zu einer formlosen, farblosen Masse.
    Tage, Nächte, alle ausgehend von jenem Moment in den frühen Morgenstunden, als ihr Entschluss feststand.
    Gebrochen von Müdigkeit, zerrissen von Furcht.
    Sich ergebend.
    Kosten gegen Risiko abwägend.
    In der Dunkelheit nickend. Blick starr zur Decke gerichtet. Tränenüberströmte Wangen.
    Paula Tressider gestand sich ein, was getan werden musste. Beschloss, dass sie alle sterben mussten.
    Jetzt, im Vernehmungszimmer des Reviers an der Courtland Road, während draußen der Regen niederprasselt und ihr Atem in der kalten, feuchten Luft beschlägt, schluchzt Paula Tressider händeringend.
    McAvoy gibt ihr sanft die Stichworte. Bugsiert sie durch ihr Geständnis. Versucht, so zu tun, als wüssten sie bereits alles, was sie so bereitwillig zugibt …
    »Ich sagte, ich würde zahlen«, meint sie mit gedämpfter Stimme, den Kopf in die fleischigen Hände gelegt. »Sagte ihm, er solle kommen.«
    McAvoy beugt sich vor. »Das müssen Sie für das Band noch einmal wiederholen.«
    »Connor«, meint sie, an dem Wort erstickend. »Connor Brannick.«
    Das sagt ihm nichts. Er versucht, es nicht zu zeigen. Spürt einen Lufthauch, als Pharaoh den Raum verlässt, den Namen mit Kugelschreiber auf der Handfläche notiert.
    Paula ist zu gefangen, um ihre plötzliche Abwesenheit zu bemerken. Redet einfach weiter. Schniefend. Sich die Tränen mit dem Handrücken abwischend.
    »Er kam mit dem Motorrad. Ende des Sommers. Ein heißer Tag. Das weiß ich noch. Ich konnte kaum die Hände stillhalten. Da wurde es real. Er stand in der Einfahrt mit seinem Helm und der Lederkombi und fragte, ob er das Motorrad in die Garage stellen könnte, damit der Baumsaft nicht auf den Lack tropfte …«
    »Sprechen Sie weiter.«
    »Er war anders als am Telefon. Richtig verlegen. Als er den Helm absetzte, sah er aus, als würde er gleich zu weinen anfangen. Redete und redete. Sagte, wie hübsch das Haus sei – dass es seiner Frau gefallen würde. Er schien es zu bedauern, dass er mich um Geld anging. Versuchte, sich zu rechtfertigen, indem er mir sagte, wie schlecht es ihm ginge. Dass er das niemals tun würde, wenn er nur Arbeit finden könnte.«
    »Sprechen Sie weiter, Mrs Tressider.«
    »Er redete so schnell. Plapperte einfach drauflos. Er war genauso nervös wie ich. Ich sagte, er solle mit nach hinten in den Garten kommen, wo uns niemand sehen könne. Er folgte mir. Sah den Teich. Fing damit an, dass er Unterwasserscheinwerfer für uns einbauen könnte. Sagte, was für ein guter Elektriker er sei. Wie schön es von unten beleuchtet aussehen würde. Ich hörte kaum zu. Irgendwann gelang es mir, einzuwerfen, dass das Geld im Pavillon sei. Ich ging es holen.«
    »Und was dann, Paula?«
    »Ich kam mit dem Hammer zurück.«
    Pharaoh tritt wieder ins Zimmer. Schiebt McAvoy ein noch warmes Blatt aus dem Drucker hin.
PARTNERIN VON VERMISSTEM MANN
GIBT HOFFNUNG NICHT AUF
Die Lebensgefährtin eines Elektrikers aus Morley, der seit fast acht Monaten vermisst wird, hat erneut an ihn appelliert, nach Hause zu kommen.
Der 43-jährige Connor Brannick verschwand im September letzten Jahres. Er sagte seiner Lebensgefährtin, der 39-jährigen Gwen Simmons, dass er einen Kostenvoranschlag für einen neuen Auftrag erstellen wolle, kehrte aber nie nach Hause zurück.
Miss Simmons, Mutter eines vier Jahre alten Sohns namens Andrew, wartete mehrere Tage, bevor sie die örtliche Polizei alarmierte, weil es nicht ungewöhnlich war, dass ihr Lebensgefährte mehrere Tage hintereinander
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