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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition)
Autoren: Andrea Kane
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renoviert worden, es war nun ein heller und fröhlicher Raum, ideal für ein glückliches Kind. Amandas Apartment würde sich in ein Fotostudio verwandeln, nur das Kinderzimmer dort sollte so bleiben, wie es war, damit sie ihren Sohn manchmal bei der Arbeit um sich haben konnte.
    Die Bundesanwaltschaft bereitete Anklagen gegen Lyle Fenton und verschiedene Mitglieder der Vizzini-Familie vor, die in Untersuchungshaft saßen, doch die Räder der Justiz mahlten langsam. Der Abgeordnete Mercer war von seinem Sitz im Kongress zurückgetreten, vordergründig aus familiären Gründen, und hatte sich im Austausch dafür, nicht selbst angeklagt zu werden, dazu bereit erklärt, gegen Lyle Fenton auszusagen. Tatsächlich hatte er seinem „Vater“ nur unter Zwang Gefälligkeiten erwiesen. Er hatte seinen nicht unbeträchtlichen Einfluss im Kongress dazu benutzt, politische Entscheidungen in bestimmte Richtungen zu lenken, von denen Fenton profitierte, aber er hatte niemanden bestochen oder sonst irgendwelche ungeheuerlichen Verbrechen begangen. Rechtlich war das eine Grauzone, und für die Bundesanwaltschaft war es viel einfacher, seinen Rückzug aus der Politikzu akzeptieren und sich seiner Bereitschaft zu versichern, gegen Fenton und für die Anklage auszusagen, als auch Mercer anzuklagen und ihn damit als Belastungszeugen zu verlieren.
    Paul arbeitete immer noch beim FBI, jetzt allerdings in dem Büro auf Long Island für die Abteilung Gegenspionage. Seine Tage als verdeckter Ermittler waren gezählt, was ihm und Amanda nur recht war. Ab jetzt war er einfach Special Agent Paul Evans, Amanda konnte ganz offen Mrs Amanda Evans sein, und Justin hieß offiziell Justin Gleason Evans.
    Zum ersten Mal war Forensic Instincts bereit, einen Fall als tatsächlich abgeschlossen zu betrachten.
    Da sie angesichts ihrer vielen anderen Aufträge schwer beschäftigt waren, war das wirklich eine gute Sache.
    „Dieser Fall hat uns allen schwer zu schaffen gemacht“, meinte Patrick zu Casey.
    „Längst nicht so viel wie Amanda“, erwiderte Casey.
    „Du weißt schon, was ich meine. Ein unschuldiges Baby, und sein Leben lag in unserer Hand. Das war eine ganz schöne Verantwortung – die sich jeder von uns auf seine eigene Art sehr zu Herzen genommen hat. Das heute ist auch für Forensic Instincts ein Festtag.“
    Casey drehte sich um und sah ihn wissend an. „Das ist bei dir doch immer so. Unser letzter Fall – der erste große, seit du vom FBI zu uns gekommen bist – ist dir so nahegegangen, du hast praktisch darin gegessen, getrunken und geschlafen.“
    „Das waren andere Umstände“, widersprach Patrick. „Diese unaufgeklärte Kindesentführung hatte mich über Jahre nicht losgelassen. Doch der Fall hier war etwas ganz anderes.“ Er hielt inne. „Aber du hast schon recht. Ich verinnerliche unsere Fälle. In gewisser Hinsicht tun wir das alle. Eben dadurch werden wir erst zu dem Team, das wir sind.“
    „Sogar mich hat dieser Fall emotional belastet“, gab Marc offen zu.
    „Dafür hattest du deine eigenen Gründe.“ Casey führte das nicht weiter aus, und das brauchte sie auch nicht. Jeder im Team wusste über Marcs Hintergrund und seinen Schwachpunkt Bescheid. „Außerdem hast du den Fall angenommen – und uns vor vollendete Tatsachen gestellt.“ Diese kleine Spitze konnte sie sich einfach nicht verkneifen.
    „Ja. Meine Grenzüberschreitung. Mein Regelbruch. Meine Verantwortung.“ So war das eben mit Marc. Knapp und auf den Punkt. „Nurein weiterer Grund, weshalb ich hier nicht versagen durfte.“
    „Unter anderem.“
    Marc nickte und blickte ernst ins Leere. „Unter anderem.“ „Diesmal haben wir wirklich Gutes bewirkt“, rief Casey ihm in Erinnerung. „Das kann frühere Gräueltaten nicht auslöschen. Aber es kann eine Familie sehr glücklich machen und einem Baby das Leben schenken, das es verdient.“
    „Du hast recht.“ Marc riss sich wieder zurück in die Gegenwart, als ihm klar wurde, was sie erreicht hatten.
    „Wir haben das wirklich gut gemacht“, verkündete Ryan. „Dazu können wir uns wirklich beglückwünschen. Zu blöd, dass Hunde im Krankenhaus nicht erlaubt sind. Hero sollte auch hier sein und mit uns feiern.“
    „Mach dir da mal keine Sorgen“, versicherte Claire ihm, die immer noch damit beschäftigt war, Blumen zu arrangieren. „Ich habe ihm ein interaktives Spielzeug dagelassen, das mit lauter Leckerbissen gefüllt ist. Damit wird er den ganzen Morgen kämpfen, um an seine vielen
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