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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer
Autoren: Becca Fitzpatrick
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und seine Hände umschlossen meinen Hals. Ich kratzte mit den Fingernägeln nach seinen Augen, ich zerkrallte sein Gesicht.
    Ich machte den Mund auf. Keine Luft.
    Sein kalter Blick strahlte triumphierend.
    Mein Kiefer öffnete und schloss sich nutzlos. Dantes gnadenloses Gesicht wurde körnig wie ein altes Fernsehbild. Über seine Schulter hinweg beobachtete mich interessiert ein Engel aus Stein.
    Ich wollte lachen. Ich wollte weinen. So war das also, wenn man starb. Wenn man aufgab.
    Ich wollte nicht aufgeben.
    Dante drückte sein Knie auf meine Luftröhre und streckte sich zur Seite aus, um nach seinem Schwert zu greifen. Die Spitze schwebte über meinem Herzen.
    Ergreife Besitz von ihm, schien der Steinengel ruhig zu mir zu sagen. Ergreife Besitz von ihm und töte ihn.
    Patch ?, fragte ich beinahe wie im Traum.
    Ich klammerte mich an die Kraft, die mir das Gefühl, dass Patch in der Nähe war und über mich wachte, schenkte, und hörte auf, mich gegen Dante zu wehren. Ich senkte meine kratzenden Finger und entspannte meine Beine. Ich gab nach, auch wenn es sich wie Feigheit und Ergebung anfühlte. Ich konzentrierte mich darauf, dass meine Gedanken zu ihm wanderten.
    Eine fremdartige Kälte durchwallte meinen Körper.
    Ich blinzelte, starrte durch Dantes Augen auf die Welt. Ich sah nach unten. Sein Schwert lag in meinen Händen. Irgendwo tief in mir wusste ich, dass Dante mit den Zähnen knirschte, Töne ausstieß, die einem das Blut gefrieren lassen konnten, und schließlich aufheulte wie ein gequältes Tier.
    Ich drehte die Schwertspitze auf mich zu. Ich zeigte auf mein Herz. Und tat dann etwas Überraschendes.
    Ich ließ mich auf die Klinge fallen.

Einundvierzig
    D antes Körper trieb meinen Geist so schnell aus sich heraus, dass es sich anfühlte, als würde ich aus einem fahrenden Auto geschleudert werden. Meine Hände krallten sich ins Gras auf der Suche nach etwas Festem in einer Welt, die sich drehte, kippte und sich auf den Kopf stellte. Als der Schwindel nachließ, sah ich mich suchend nach Dante um. Ich roch ihn, bevor ich ihn erblickte.
    Seine Haut hatte die Farbe eines Blutergusses angenommen, und sein Körper fing an, sich aufzublähen. Seine Leiche gab alle Flüssigkeiten von sich, sein Teufelskraft-Blut sickerte in die Erde wie etwas Lebendiges, das sich vor dem Sonnenlicht vergrub. Fleisch fiel ab und zersetzte sich zu Staub. Nur ein paar Sekunden später war von Dante nichts mehr übrig bis auf einen Haufen ausgelutschter Knochen.
    Er war tot. Die Teufelskraft war fort.
    Langsam richtete ich mich auf. Meine Jeans war schmutzig und zerrissen. Als ich mit der Zunge in den Mundwinkel fuhr, schmeckte ich Blut und salzigen Schweiß. Ich ging zu Scott hinüber. Jeder Schritt fiel mir schwer, heiße Tränen rannen über mein Gesicht, meine Hände tasteten nutzlos über seinen rasch zerfallenden Körper. Ich schloss die Augen und zwang mich, mich an sein schiefes Grinsen zu erinnern. Nicht an seine leeren Augen. In meiner Erinnerung spielte ich sein neckendes Lachen ab. Nicht die gurgelnden, röchelnden Laute, die er unmittelbar, bevor er gestorben war, von sich gegeben hatte. Ich erinnerte mich an die Wärme, die in seinen zufälligen Berührungen und seinen spielerischen Knuffen gelegen hatte, in dem Bewusstsein, dass sein Körper verging, während ich mich an die Erinnerungen klammerte.
    »Danke«, sagte ich erstickt. Ich sagte mir, dass er noch irgendwo in der Nähe sein musste, dass er meine Stimme noch hören konnte. »Du hast mir das Leben gerettet. Mach’s gut, Scott. Ich werde dich nie vergessen, das schwöre ich dir. Niemals.«
    Der Nebel, der über dem Friedhof gelegen hatte, brannte golden und grau, als die ersten Sonnenstrahlen hindurchschnitten. Ohne auf das Feuer zu achten, das sich in meine Schulter krallte, zog ich Peppers Dolch heraus und stolperte aus dem Meer aus Grabsteinen heraus auf die offene Fläche des Friedhofs.
    Seltsame Haufen lagen überall im Gras verteilt, und als ich näher kam, sah ich, was es in Wirklichkeit war: Leichen. Gefallene Engel, nach allem, was ich anhand der Überreste sagen konnte. Genau wie bei Dante zerfiel ihr Fleisch innerhalb von Sekunden. Blaue Flüssigkeit leckte aus ihren Kadavern und wurde sofort von der Erde aufgesogen.
    »Du hast es geschafft.«
    Ich wirbelte herum und umklammerte instinktiv den Dolch etwas fester. Detective Basso steckte die Hände in die Taschen, ein kleines grimmiges Lächeln umspielte seinen Mund. Der schwarze Hund, der vor
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